Kapitel 03

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POV: Christina

Da die Jungs gerade filmten und ich nicht stören wollte entschied ich mich dazu die Gegend um den Parkplatz herum etwas zu erkunden. Wir waren schon fast an der Grenze zum nächsten Land und dies machte sich auch durch die Vegetation bemerkbar. Hier gab es viel mehr Büsche, als ich normalerweise gewohnt war und es roch auch etwas anders. Gähnend ließ ich mich auf einem großen Stein nieder und ließ meinen Blick über die Landschaft schweifen. Erstaunlicherweise war bis jetzt noch nicht so viel auf den Straßen losgewesen. Liegt bestimmt an der Zeit. Hat wohl doch etwas Gutes, dass wir so früh aufgestanden sind. Mit einem großen Seufzer legte ich mich auf den Felsen und starrte in den Himmel. Dieser war noch etwas dunkel, wurde jedoch nach Süden hin leicht rosa und oranglich, da die Sonne bald aufgehen würde. Die Farbverläufe sahen wirklich schön aus und ich betrachtete sie stumm. Meine Gedanken wanderten währenddessen zu den bevorstehenden Tagen. Ich war wirklich gespannt, was so alles passieren würde. Bis jetzt hatte ich während der Fahrt ein paar Sachen von meinem Bruder, Taddl und Ardy erfahren, jedoch wollten sie nicht zu viel verraten, da Izzi meinte, dass dann die Überraschung für Lea und mich größer wäre. Das was ich wusste hatte aber schon ziemlich nice geklungen, weshalb ich mir um den Rest keine Sorgen machte. Der einzige Zweifel, der in mir aufkam, war, ob alles gut verlaufen würde. Probleme in fremden Ländern zu regeln war nämlich bestimmt nicht so einfach. Eine Weile verlor ich mich noch im Himmel, ehe jemand laut meinen Namen rief und mich zusammenzucken ließ. „Huh?", ich richtete mich wieder auf und erblickte nicht weit von mir entfernt Taddl, der ziemlich erleichtert aussah. „Hier bist du! Wir haben uns schon Sorgen gemacht, weil du einfach verschwunden bist.", rief er mir zu, während er auf mich zulief. „Oh.", ich schluckte und kratzte mich am Hinterkopf. „Sorry, dass ich nichts gesagt habe." „Kein Problem. Ich hab dich ja jetzt gefunden.", der Blonde lächelte mich warm an und ich erwiderte zögernd und stand auf. „Komm. Wir wollen wieder losfahren.", er legte seine Hand leicht an meinen Rücken und schob mich etwas voran. Danach holte er zu mir auf und wir gingen schnell zum Rest der Gruppe, der schon ungeduldig wartete. „Maaaan! Da seid ihr ja endlich!", meckerte Lea, als wir vor ihnen standen und ich grinste entschuldigend. „Jaja, hatte die Zeit nicht im Auge. Tut mir leid.", verlegen sah ich auf meine Füße und blickte dann wieder auf. Die Kleinere winkte ab: „Passt schon. Bist ja wieder da, also kann es jetzt weitergehen." Lea grinste und ich tat es ihr gleich. Wir begaben uns alle wieder in unsere Gefährte und Izzi startete den Motor des Vans, wartete darauf, dass das Cabrio losfuhr und rollte ihnen dann hinterher. Neben mir unterhielten sich Taddl und Ardy darüber, wie das Fantreffen später in Zürich ablaufen würde. Ich beobachtete die Landschaft, die an uns vorbeirauschte und setzte mir, nachdem ich keine Lust mehr darauf hatte, meine Kopfhörer auf und begann etwas in mein Skizzenbuch zu zeichnen. Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, doch ungefähr bei der Hälfte der Skizze bemerkte ich im Augenwinkel Taddl, der mir fasziniert zusah. Grinsend nahm ich mir die Kopfhörer ab: „Wie lange siehst du mir schon zu?" Ertappt wurde der Angesprochene leicht rot und räusperte sich: „Ähm...keine Ahnung. Ich glaube seit du bei den Beinen warst. Ist aber ziemlich interessant. Kannst das echt richtig gut!" Ich schmunzelte: „Hättest ja gleich sagen können, dass du mich von Anfang an gestalkt hast. Danke übrigens." Ich streckte ihm neckend die Zunge raus und machte dann an meiner Zeichnung weiter. Als ich diese beendet hatte, war ich ziemlich müde und gähnte so laut und lange, dass alle im Auto in Gelächter ausbrachen. „Da ist aber jemand müde. Ich frage mich nur warum.", kam es scherzend von meinem Bruder. „Ruhe auf den billigen Plätzen!", ich kicherte und gähnte erneut. Dieses Mal jedoch nur leise. „Das nenne ich mal Geschwisterliebe.", grinste Ardy kopfschüttelnd und streckte sich mit einem „Raaaaaah!". „Klar!", ich zwinkerte ihm zu und legte Alex von hinten meine Hände auf die Schultern. „Er weiß doch wie lieb ich ihn habe." „Oh jaaa!", gab mein Bruder mit einer behindert Stimme von sich und ich fing zu lachen an. „Uhhhh! Wie süüüüß.", meldete sich nun auch Taddl und setzte seine Tumorstimme ein. Ich verdrehte lächelnd die Augen: „Jaja Tuddli. Wir sind halt die Cutesten!" Ich warf meine Haare nach hinten und klimperte mit den Wimpern. Danach mussten wir wieder lachen und begannen ein Gespräch, das erst bei der nächsten Raststätte endete. So wurde ich von T und Ardy ziemlich mit Fragen gelöchert und erfuhr auf viele spannende Dinge über die Beiden. „So! Alle aussteigen! Pinkelpause ist angesagt!", mein Bruder fuhr neben das Cabrio auf einen Parkplatz und schaltete den Motor ab. „Das trifft sich gut! Ich muss nämlich auch mal!", ich hopste ins Freie und trat neben Lea, die noch im Cabrio saß. „Musst du auch aufs Klo?", wollte ich von ihr wissen. Zur Antwort schüttelte sie nur ihren Kopf und widmete sich dann wieder ihrem Nintendo. „Pfff...nicht mal mehr gescheit antworten kann sie.", äußerte ich mich dazu gespielt beleidigt und lief dann schnell meinem Bruder hinterher. Nachdem wir mit unserem Geschäft fertig waren entschieden wir uns dazu ein paar Dosen Arizona an der Tankstelle zu kaufen. Vollbeladen mit den Dosen gingen wir zu den Jungs und Lea und ich drückte einfach jedem wahllos irgendeine Dose in die Hand. „Woher weißt du was meine Lieblingssorte ist?", Taddl musterte mich verdutzt und ich zog die Augenbrauen nach oben. „Öhhhhm...kann wohl zaubern.", ich kicherte und legte die restlichen Dosen in eine der Taschen, die sich hinten im Van befand. Dann gesellte ich mich zu den anderen und genehmigte mir erst mal einen großen Schluck Eistee.

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