„Mach ein Foto, dann hast du später noch was davon.", riss seine raue Stimme mich aus meiner Schockstarre. Er ging an mir vorbei und knipste die Taschenlampe an. „Wo ist der Keller?"
„Wi-wieso fragst du?", stotterte ich.
„Na, um den Strom wiederherzustellen, damit ich sehe, wen ich eigentlich umbringe?", sagte er vorwurfsvoll.
„Natürlich. Tut mir Leid."
„Meine Güte. Manche Menschen...", erwiderte er entnervt. „Geh vor, ich komme hinterher."
Ich sah zu Benjamin-Leo-Paul. Er tippte auf seinem Smartphone herum.
„Benjamin-Leo-Paul!", flüsterte ich durch das gesamte Zimmer. „Benjamin-Leo-Paul!"
Er schaute peinlich berührt auf. „Warum schreist du?", entgegnete er.
„Das ist nicht wichtig, Benjamin-Leo-Paul. Während ich diesen Mann ablenke, rufst du die Polizei und bringst sie hier her!" Benjamin-Leo-Paul schaute zwischen mir und dem Mann hin und her. Dieser war mit seiner Zigarette beschäftigt. Schließlich nickte er mir zu und sah wieder zu seinem Handy. Ich ging also die Stufen zum Keller hinunter, gefolgt von Har- Ich meine, vom unbekannten Mann mit den grünsten Augen der Welt. Plötzlich stoppte er mich und raunte mir ins Ohr:
„Ich weiß, dass du deinem Bruder gesagt hast, dass er die Polizei rufen soll." Ich zitterte. „Und dafür wirst du mir büßen, süße Maus." Ich verharrte eine Sekunde klang, dann spürte ich, wie er mich schubste. Ich fiel 200 Stufen hinunter, das Gesicht voraus. Am Ende der Treppe jedoch fing mich der Mann auf. Glücklicherweise blieb ich unbeschadet. Ich hätte meine falschen Wimpern verlieren können, wäre der Mann nicht gewesen.
„Stromkasten. Wo ist er?", forderte der Mann, während ich noch in seinen Armen lag. Ich zeigte in eine Richtung. Der Mann ließ mich auf den Boden fallen und ging schnurstracks auf den Kasten zu. Kurz danach ging das Licht wieder an und man hörte den Fernseher von oben. Ich lag noch immer auf dem Boden und er lief über meinem Körper, um die Treppen hinaufzukommen. Vor Schmerzen stöhnte ich kurz auf.
Als wir wieder oben waren, saß Benjamin-Leo-Paul auf der Couch, die Augen auf den Fernseher gerichtet. „Hast du die Polizei gerufen?", flüsterte ich in sein Ohr. Er schüttelte den Kopf.
„Ich habe kein Telefon gefunden. Und mein Handy auch nicht." Bedrückt schaute er nach unten und wieder zum Fernseher.
„Wer wollte die Polizei rufen?", rief der Mann und schaute geradewegs zu Benjamin-Leo-Paul.
„Meine Schwester!", antwortete er und zeigte auf mich. „Sie hat es mir gesagt!"
„Na, wenn das so ist." Nun schaute das grünste Augenpaar der Welt auf mich. Er holte aus und schlug mir mehrmals ins Gesicht. Ich fiel von der Couch und er trat auf mich ein. Schließlich machte er einen Sprung mit dem Ellbogen voraus auf mich drauf. Stöhnend vor Schmerzen stand ich wieder auf. Der Mann ging in die Küche, schrie und man hörte das Geräusch von kaputtgehendem Glas.
Was kam als nächstes? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass der Mann definitiv unser psychopathischer Babysitter ist und, dass Benjamin-Leo-Paul sich gerade auf den Film einen runterholt.
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Psyko Zitta [Psycho Sitter Parodie]
HumorWas passiert, wenn die Eltern der eigentlich schon volljährigen Tochter nicht vertrauen und einfach einen Unbekannten als Babysitter einstellen? Sie kennen ihn ja gar nicht. Wird er Cassidy-Skys größten Traum wahr werden lassen? Oder wird er seinen...