Nichts, als ein Tunnel

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Es war an einem schönen Sommertag im August. Wie an jedem Freitag Nachmittag spielten meine Freundin und ich in einem Bach vor einem Kanal. Alles schien wie immer zu sein, doch das war es ganz und gar nicht.

Die Vögel zwitscherten und die Schmetterlinge flogen um uns herum. Plötzlich kam ein lautes Jaulen aus dem Kanal und es hörte nicht auf, nein es hielt an und wurde immer lauter und ohrenbetäubeder.
Ganz unerwartet lief Amalia auf den Tunnel zu. Was wollte sie dort nur? Natürlich beachtete sie das betreten verboten Schild nicht.
Während sie bereits im Tunnel verschwand, fasste ich mir ein Herz und folgte ihr. Im Tunnel empfing mich völlige Dunkelheit, doch von Amalia keine Spur.
Das Wasser roch faulig und war  dunkel. Grüne Algen zogen durch das Wasser. Da sah ich die Silhouette braun grauen Tieres. Seine Krallen kratzten über den rauen Stein der Höhle. Plötzlich hörte ich das lautes Quicken des Tieres. Ganz unverkennbar: eine Ratte. Ich hörte, wie die Strömung die kleineren Steine im Wasser mit sich riss. Es knirschte, als die Steine immer wieder auf einander schlugen. Mit der rechten Hand berührte ich die Wand des Tunnels. Sie fühlte sich feucht und glitschig
an. Außerdem wuchs Moos an den Wänden. Die Schatten einiger Fische waren im Wasser zu erkennen. Von der Decke tropften Tropfen auf mein helles Haar. Tropf. Tropf. Tropf... So tropfen die Tropfen immer weiter in das Wasser. Das Jaulen, das weit aus dem Inneren des Tunnels zu kommen scheint verstummte urplötzlich. Nur um einem Klagen zu weichen: " Jil! Jillian! Hilfe! Hilf mir!" Das war Amalia, die nach mir rief. Warum brauchte sie meine Hilfe? Wo war sie? "Amalia! Lia! Ich komme!" Schnellen Schrittes tappte ich ich durch das faulige Wasser. Meine Stiefel sogen sich voll Wasser. Da trat ich gegen etwas weich, steifes. Es war eine Maus und sie war tot. Ihr Fell war vor Blut rot verfärbt. Meine Augen weiteten sich star vor Schreck. "Jil! Hilfe!" Amalias Stimme schien kein bisschen näher zu kommen. Und ich rannte. Meine Füße flogen beinah über das knöcheltiefe Wasser. Lange konnte ich dieses Tempo nicht durch halten.
Mein Atem pfiff schon jetzt vor Anstrengung.

Aber dann passierte das, wovor ich mich gefürchtet hatte: ich kam an eine Abzweigung. Nach links. Nach rechts. Und geradeaus. Durch den Tunnel links konnte ich Sonnenlicht entdecken. Der nach rechts mündete in einen See. Aber der geradeaus war der richtige. Nicht ein Funke Sonnenlicht war zu entdecken. Nichts, als völlige Dunkelheit.

Nach einiger Zeit, in der ich diesen Weg ohne nennenswerte Ereignisse gegangen war, kam ich an eine Stelle, in der Sonnenlicht durch einen Spalt fiel. Der Ausgang war nicht mehr fern!
Aber das, was ich sah, war schlimmer, als das Dunkel.

Ein schwarzer Wolf leckte sich die blut roten Pfoten. Als ob das noch nicht schlimm wäre...

Vor dem Wolf lag ein Mädchen. Ihr Haar war dunkel und zu einem Zopf zusammen gebunden. Ihre Augen lagen leer und dunkel in ihren Höhlen.

Es war Amalia und sie war tot.

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Funki

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