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In der Cafeteria wurde ich von mehreren Schülern neugierig beäugt. Da Melissa mich nicht gefragt hatte ob ich mich mit zu ihr und ihren Freunden setzen wollte und freudestrahlend und mich einfach vergessend auf einen Jungen zugelaufen war, hatte ich mich alleine an einen Tisch gesetzt. Ich hatte bemerkt das alle mich anstarrten und sich gegenseitig Dinge ins Ohr flüsterten. Ein Mädchen blieb vor dem Tisch stehen und sah mich abschätzig an. Sie hatte lange, blonde, lockige Haar und eine schmale, große Statur. Ihr Gesicht war nicht besonders markant aber dennoch hübsch. Volle, rosa Lippen und große blaue Augen. "Verschwinde von unserem Tisch du Loser. Wie ich sehe bist du neu hier und weist noch nicht wirklich wie es hier läuft. Loser wie du sitzen da hinten. Dieser Tisch hier ist für die coolen und du bist definitiv keiner von ihnen. Also verzieh dich!" ich sah sie nur verwirrt an und nickte leicht. "Amanda du hast hier rein gar nichts zu sagen. Wenn die Kleine da sitzen willl dann soll sie da sitzen." Einer der vier Jungs von vorhin hatte sich neben sie gestellt und sah sie angewidert an. Sie ging einige Schritte auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die Brust. Mit einer schnellen Bewegung wischte er sie weg und schob sie zur Seite. Ich hatte mein Buch in meine Tasche zurück gepackt, mein Tablett genommen und war aufgestanden. "Hey, kein Stress du kannst ruhig sitzen bleiben." Der Junge der mir so bekannt vorkam gesellte sich zu seinem Freund und sah mich an. Unter seinem prüfenden Blick fing ich an zu zappeln und schüttelte den Kopf. "N-nein danke." sagte ich leise. "Kein Problem. Ich setz mich wo anders hin."Als ich wegging spürte ich ihre Blick in meinem Rücken brennen verließ so schnell es ging die Cafeteria.

Auf dem Schulhof ließ ich mich gegen den erstbesten Baum sinken und atmete erleichtert aus. In der Gegenwart von fremden Menschen war ich einfach nur angespannt und nervös. Es war zum verrückt werden. Als sich jemand vor mich stellte blickte ich blinzelnd auf. es war Melissa.. Sie ließ sich neben mir ins Gras nieder und sah mich wieder durchdringend an. "Warum hast du dich nicht mit zu mir und meinen Freunden gesetzt?" fragte sie und sah mich verwundet an. "Naja ich bin etwas schüchtern bei fremden Menschen und als du losgelaufen bist dachte ich es wäre dir unangenehm mit mir rumzulaufen." ich sah sie von unten herauf unsicher an. "Ach so ein Quatsch. Ich lerne gerne neue Leute kennen und du kannst dich ruhig immer zu mir und meinen Freunden setzen, bis du dich hier eingelebt hast. Vielleicht werden ja sogar wir beste Freundinnen!" rief sie aufgeregt aus und strahlte mich an. Und genau in dem Moment brach das Eis und ich musste einfach laut loslachen. Wenn ich jetzt so daran zurückdenke vermute ich sogar das ich sie ab da auch wrklich als beste Freundin sah. Und das ich nach langer Zeit endlich mal wieder jemanden hatte mit dem ich reden konnte.

Nach der Pause hatten wir Biologie. Nur leider konnte ich mich nicht neben Melissa setzen, da sie schon neben Mike, ihrem Freund saß. Also setzte ich mich einen Tisch weiter vor und drehte mich zu ihnen hinter, bis der Lehrer rein kam. Auch bei ihm musste ich mich vor der Klasse vorstellen. Nach der Stunde ging ich mit Melissa raus. Mike musste zu einem Arzttermin und war nicht mehr mit da. Wir redete ein wenig und lernten uns besser kennen. Am Ende des Tages lief ich entspannt nach hause.

Melissa wollte noch mit zu mir damit wir noch ein wenig Zeit miteinander verbringen konnte und sie mir noch ein bisschen was über die Schule erzählte. "Die Gruppe die zur ersten Stunde zu spät kam, von der solltest du dich besser fern halten. Sie sind nicht unfreundlich, zumindest nicht alle, aber sie sind gefährlich. Ein Mädchen haben sie auf dem Gewissen. Sie hatte sich in Ben verliebt und er sich in sie. Nur leider ist sie dann in Geschäfte hineingerutsch, die zu riskant waren. Angeblich hat Ben sie in einer Schießerei aus Versehen getroffen und sie ist in seinen Armen verblutet. Jede Hilfe kam für sie zu spät. Ein Jahr später, war er so abgemagert und hatte schwere Depressionen. Er hatte sie sehr geliebt. Irgendwann hielt er es nicht mehr aus und nahm sich das Leben. Vorher hatte er sich von allen abgeschottet und niemanden mehr an sich rangelassen. Eine unglaublich traurige Geschichte. Wenn du die beiden noch kennengelernt hättest, würdest du auch sagen, dass das mit den beiden wohl wahre Liebe gewesen sein muss. Die ganze Stadt war erschüttert als sie von der Geschichte der beiden hörte. Der Rest der Gruppe ist mindestens genauso geheimnissvoll. Ben war Skrypes bester Freund. Er ist der Anführer seit Ben sich selbst gerichtet hat." ich ließ sie reden. Zumindest bis ich den Namen Skrype hörte. "Moment mal. Skrype? Der Junge der früher einer der unscheinbaren, kleinen war?" 'Mein Skrype?" fragte ich mich in Gedanken. Konnte es sein das der unschuldige, kleine Junge von damals, der mein bester und einziger Freund war, jetzt einer der gefährlichsten Ganganführer der Stadt war? "Ich hab keine Ahnung. Ich bin selbst erst vor zwei Jahren hergezogen. Kann ja sein, warum fragst du?" sie sah mich forschend an und ich konnte erkennen das sie etwas ahnte. "Naja ich bin vor etwas 6 Jahren weggezogen mit meinen Eltern  und jetzt wieder hergezogen. Und als ich noch hier gewohnt habe, da war ein unscheinbarer, kleiner Junge namens Skrxpe mein bester Freund..." erklärte ich kurz. Sie lächelte. "Vielleicht verwechseln wir ihn auch einfach nur. Mach dir keine Sorgen. Aber wenn der Skrype von damals wirklich der Skrype von heute sein sollte, dann halt dich bitte von ihm fern. Mit ihm ist nicht zu Spaßen. Er soll schon mit mehreren starken Männern gekämpft und gewonnen haben sollen! Und viele sagen auch er ist ein Boxer in den Streetfights. Er lebt alleine in einem Haus fast in den Bronx. Seine Eltern sind vor einem Jahr bei einer Schießerei erschossen worden. Da ging es irgendwie um Drogen und illegale Kämpfe und so ein Zeug. Es gibt soviele Gerüchte um ihn und keiner weiß ob sie stimmen oder nicht." Ich nickte. Anscheinend war der liebenswürdige Junge von damals jetzt ein gewissenloses Monster.  Zumindest wenn man dem glauben konnte was Melissa mir erzählte. Und das hatte es schon ganz schön in sich...

Drunk under the starsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt