Draxledes (Challenge)

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Hallo zusammen! Ich bin ab dieser Woche Teil einer Challenge.Ich werde ab jetzt vorraussichtlich jeden Sonntag einen Oneshot zu einem Bild veröffentlichen. Einzige Bedingung dabei: Auf dem Bild muss ein Schalker zu sehen sein:)

Weitere Teilnehmer sind: Lu__Cia_, rin_chan3211, LenaHummels15, HadesMaedchen , AmelievonZeisig, MichelleReus11, LT_lds_Poldi, Schokostern5

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P.o.V. Jule

Das mit Erik und mir war vorbei. Es war aus; vor drei Tagen hatten wir uns endgültig getrennt. Und gerade jetzt, wo ich es einfach nicht ertragen kann, ihn wieder zusehen, steht mal wieder das Derby an.
In mir sträubte sich alles und ich hoffte, dass die Stunde des Spiels nie kommen würde. Auch wenn mich meine Mannschaftskameraden nach allen Regeln der Kunst versuchten abzulenken, dachte ich ununterbrochen an Erik. Er hatte mich einfach so verlassen, mit der Begründung, er habe keine Gefühle mehr für mich. Der Schmerz in mir sitzt tief und zerreißt mich quasi.
Nur noch 5 Stunden bis zum Spiel. Ich seufze, glücklicherweise durften wir die Nacht zuhause verbringen. Eigentlich hätten wir uns vor einer halben Stunde am Teamhotel getroffen, doch ich war nicht hingegangen, in der Hoffnung, man würde mich für mein unangebrachtes Verhalten für dieses Spiel suspendieren. Meine Hoffnung wurde jäh zunichte gemacht, als ich einen Schlüssel im Schloss hörte und Bene keine 10 Sekunden später vor mir stand.
"Mitkommen, sofort!", zischte er nur wütend und normalerweise hätte ich ihm nicht widersprochen, doch heute schüttelte ich den Kopf. "Das war keine Bitte sondern ein Befehl", knurrte mich Bene an und ich senkte nur den Kopf. Jetzt war mein bester Freund auch noch sauer auf mich. In meinen Ohren begann es zu rauschen, meine Beine fühlten sich taub an und in meinen Augen brannten Tränen. Mit zitternden Knien stand ich auf und wäre wahrscheinlich gleich wieder in mich zusammen gesackt, hätten mich nicht zwei starke Arme aufgefangen.

P.o.V. Bene
Klar, ich war sauer auf Jule, das er sich nach der Trennung so hängen lässt. Doch als mir auffiel, wie schlecht es ihm wirklich ging, packte mich das schlecht Gewissen. Schnell lief ich zu ihm und konnte ihn gerade noch so in meine Arme schließen, bevor seine Beine nachgegeben hätten. Jule weinte und zitterte am ganzen Körper. Sanft drückte ich ihn an mich und versuchte ihn zu trösten. Nach einiger Zeit beruhigte er sich langsam wieder. Vorsichtig schob ich ihn Stück von mir weg, um ihm in die Augen zu schauen. Traurig blickte er mich an und ich sah weiter die Tränen in seinen Augen. „Besser?", wollte ich von ihm wissen und er nickte leicht.

„Dann können wir jetzt also gehen", stellte ich fest und wollte ihn Richtung Tür ziehen, doch er hielt mich leicht davon ab. Fragend schaute ich ihn an. Jule senkte den Blick und flüsterte ganz leise: „Ich kann das nicht. Ich will ihn nicht sehen". Natürlich wusste ich, wen er meinte und seufzte nur leise. „Ich weiß, eine Trennung ist schwer. Aber wenn er sich von dir trennt, mit der Begründung, dass er dich nicht mehr liebt, dann hast du definitiv etwas besseres verdient. Er hat dich nicht verdient", sprach ich zu ihm. Er schniefte nur. „Ich weiß, aber ich liebe Erik doch, irgendwie", meinte er mit brüchiger Stimme, „Bene, das tut alles so weh! Ich dachte, wir sind glücklich! Aber dann...". Sein Körper wird von heftigen Schluchzern geschüttelt.

Er reißt sich von mir los und schlägt wütend mit der flachen Hand gegen die Wand. Ich sehe ihm dabei nur zu, mit dem Wissen, das es seiner Seele gut tut, Wut abzubauen. Als seine Schläge schließlich schwächer werden und sein Körper immer weiter in sich zusammensackt, ziehe ich ihn wieder zu mir und streiche über seinen Hinterkopf. „Wir fahren jetzt ins Hotel und heute Nachmittag zeigst du Erik, was du drauf hast und das er dich nicht verdient hat!", spreche ich zu ihm und er nickt entschlossen aber immer noch leise weinend.

Die Fahrt zum Hotel verlief ruhig. Jule sprach kein einziges Wort. Auch, als wir am Hotel angekommen waren und gemeinsam als Mannschaft zum Stadion fuhren, uns in der Kabine umzogen oder zum Aufwärmen den Rasen betraten, blieb er still. Langsam machte ich mir dann doch Sorgen um ihn. Doch immer, wenn sich unsere Blicke trafen oder ich ihn ansprechen wollte, drehte er sich von mir weg. Egal, darum würde ich mich später kümmern, jetzt ging es erst einmal um das Spiel! Und das war echt wichtig für uns.

Erik stand, genauso wie Jule und ich, in der Startelf. Jule schien das gewusst zu haben, denn er erschien erst auf den letzten Drücker im Tunnel. Und widmete Erik keines Blickes. Auch beim Abklatschen berührten sich die Hände der Beiden kaum und die Zweikämpfe zwischen ihnen waren hart an der Grenze.

Das Spiel war ausgeglichen, es stand 1:1 unentschieden. Gegen Ende der zweiten Halbzeit gerieten Erik und Jule wieder aneinander. Dieses Mal allerdings traf Erik Jule mit offener Sohle von hinten an der Wade. Das tat schon allein beim zusehen weh! Jule lag auf dem Rasen, das Gesicht schmerzverzerrt und hielt sich die linke Wade. Er richtete sich langsam in eine sitzende Position auf, immer noch unter sichtlichen Schmerzen. Ich rannte auf ihn zu und nahm von hinten seinen Kopf zwischen meine Hände. Mein Umfeld blendete ich komplett aus und konzentrierte mich voll und ganz auf Jule. „Geht?", fragte ich ihn leise und er schüttelte seinen Kopf. „Ich kann nicht mehr, das tut so weh, ich will raus", presste er hervor. „Nein, jetzt nicht aufgeben. Komm, du wolltest Erik zeigen, dass du auch ohne ihn kannst, dass du stark bist! Das Spiel geht nur noch fünf Minuten, das schaffst du! Ich liebe dich!", flüsterte ich ihm ins Ohr. Er schaute mich ungläubig an, nickte und ließ sich von mir auf die Beine helfen.

Jule humpelte zwar leicht, aber er kämpfte um jeden Ball. Seinen nervigen Gegenspieler war er los geworden, Erik war mit rot vom Platz gestellt worden. Das Spiel wurde erneut hitziger, jede Mannschaft wollte unbedingt dieses Spiel gewinnen. Zu Beginn der Nachspielzeit bekam Jule noch eine super Chance, die Führung zu erzielen. Er probierte es mit einem Fernschuss aus der zweiten Reihe, der tatsächlich unhaltbar in der linken oberen Ecke einschlug. Das Stadion kochte, die Fans rasteten aus, es war unbeschreiblich.

Die Emotionen kochten hoch, als der Schiedsrichter das Spiel endlich abpfiff. Unbändige Freude brach sich Bahn. Wir feierten gemeinsam als Mannschaft noch lange mit den Fans und kehrten erst kanpp eine halbe Stunde nach Abpfiff in die Katakomben zurück.

In der Kabine angekommen, fiel mir Jule um den Hals. „Danke Bene, danke, dass du mich so ermutigt hast! Ich liebe dich auch!", sagte er leise zu mir. Ich schob ihn leicht von mir weg, strahlte ihn an und küsste ihn sanft. Er erwiderte den leichten Kuss, löste sich allerdings nach kurzer Zeit wieder von mir. „Nicht hier", flüsterte er, „wenn du willst, kannst du mit zu mir nach Hause. Da können wir dann weiter machen". Ich nickte und wir zogen uns um, gingen durch die Mixed-Zone und gaben Interviews. Vom Hotel aus fuhren wir zu Jule nach Hause.

Den Abend verbrachten wir altmodisch, ohne Pizza und Fernseher. Wir redeten einfach nur, küssten uns und kuschelten. Kurz vor Mitternacht schlief Jule in meinen Armen ein und auch ich schloss meine Augen, um glücklich in einen Traum über meinen wundervollen Freund zu gleiten.

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