Je älter man wird, desto mehr bemerkt man, wie schnell die Zeit vergeht.
Wisst ihr noch, als ihr ganz klein wart, konntet ihr kaum das nächste Weihnachten oder euren Geburtstag erwarten.
Ein Jahr kam euch wie eine Ewigkeit vor.
Ein Monat wie eine sehr lange Zeit.
Eine Woche mit diesem nervigen Finn aus dem Kindergarten...furchtbar.
Ein Tag dauerte sooo lang.
Und jetzt fragt man sich: Wo ist die Zeit geblieben?
Gerade eben war noch Sommer und alle liefen in kurzen Hosen und mit einem Eis in der Hand herum, und jetzt hängen kaum noch Blätter an den Bäumen und alle sind auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken.
Die Zeit flitzt an einem vorbei, ohne das man es wirklich bemerkt.
Alles passiert so schnell, man nimmt es kaum noch war.
So war es auch bei mir...bis diese schockierende Nachricht mit meiner Krankheit kam.
Ab dem Moment, in dem sich diese undurchdringliche Blase um meinen Körper schloss, geschah alles in Zeitlupe.
Ich wusste gar nicht, was ich schlimmer fand.
Das die Zeit an einem vorbeiraste und man sich fragte, wo sie geblieben war.
Oder das die Wochen, die Tage, die Stunden, die Minuten, die Sekunden bis zu meinem Tod so qualvoll langsam vergingen und man sich wünschte, dieser Tag würde endlich eintreten.
Das man an diesem Tag endlich erlöst sein würde.
Von diesem furchtbarem Leben.
Weil man es nicht mehr lange aushalten würde.
DU LIEST GERADE
Waiting room
Short StoryWenn man ihr die Frage stellen würde, was der schlimmste Ort auf der Welt ist, dann würde sie ohne zögern antworten: das Wartezimmer. Denn wenn sie im Wartezimmer sitzt, dann hat sie Angst. Angst davor, zu erfahren, was mit ihr los ist. Angst...