Kapitel 2

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Auf meinen zitternden schwachen Beinen die mich schon so lange umher trugen, setzte ich ein Fuß vor den Anderen, weg von der Dunkelheit hinter mir, mit der Hoffnung auf weit entfernten Wegen eines Tages etwas zu finden, dass mich vor den Stimmen der Niederlage und Verachtung die mich Tag ein Tag aus jagten zu beschützen und womöglich zu vertreiben.
Es war alles dunkel und mein einzigster Begleiter war der eiskalte Wind der sich seinen Weg durch verlassenende Häuser so wie der damaligen wunderschönen blühenden Natur bahnte. Heut zu Tage gab es davon nichts mehr, zumindest nicht in meinen Augen. Alles was es hier zu sehen gab waren die Umrandungen der toten Stämme von eins starken Bäume die durch die ewige Nacht noch schauriger wirkten als sie eh schon waren, keine Vögel die sich gegenseitig in der Luft umworben, kein erheiterndes Kinderlachen das man hörte wenn sie spielten , die Bäche leer und vertrocknet.
Genau wie die Welt gestorben war war auch ich innerlich bereit mein Schicksal entgegen zutreten, ich würde niemals so sein wie die Gestalten um mich herum mich haben wollten, es würde keinen Unterschied machen ob ich nun einfach aufgebe.
Sie hatten recht ,recht mit allem ,alles was ich tat, was ich sagte lief schief ,ging kaputt und endete nie gut, Dinge die ich tat waren Fehler, Worte die ich sprach waren es eben so, selbst mein Körper war mit einem für ewig exestierenden Fehler gezeichnet der immer da sein wird.
Früher oder später hätten sie das kleine naive Kind was ich doch noch immer war eh gebrochen wenn sie es nicht schon längst haben. Morgens wenn ich aufwachte war ich bereits geplagt von Schuldgefühlen, fühlte mich zu schwach zum aufstehen, wenn der Mond aufging verkroch ich mich Abend für Abend ins Bett wärend einzelnde Tränen über meine Wangen liefen mit dem Gedanken irgendwann wird es besser werden. Irgendwann keine last für andere mehr zu sein.
Irgendwann.
Freunde gingen und entfernten sich, immer weiter raus aus meinem Sichtfeld. Sie gingen in die Dunkelheit die ich so sehr fürchtete und wurden zu einer weiteren Stimme die auf mich hinab hackte bis ich am Boden hockte schützend die Arme vor mich hielt bis sie abließen oder trieben mich wie ein zu tode geängstigtes Tier durch die gegend bis ich kraftlos zu Boden sackte. Selbst mein Stern der über mich bis dahin wachte hatte sich eines Tages abgewand. Mich zurück gelassen am Boden liegen lassen. Hatte ich wieder etwas falsches getan? Oder warum war ich auf einmal so uninteressant für ihn geworden? Ein letztes mal rappelte ich mich auf meine schwer erscheinenden Beine. Es brauchte mich keiner hier mehr, mich hatte noch nie wer gebraucht. Es war vorbei . Endlich zu Ende, kein ich mehr, keine Fehler mehr, keine Belastung für andere, alles würde besser werden. Ich spürte wie die Einsamkeit ihre Hände nach mir streckten mich zu ihr lockte wie sie nach mir rief, auch wenn ich Angst hatte was passieren würde wenn sie mich verschlingt jeden Augenblick.
Langsam nahm ich mein einen Fuß vom Boden hoch um ihn wenige Sekunden später ein Stück weiter vorne wieder abzusetzten ,genau so machte es der Zweite es ihm nach bis meine Schritte das Tempo vom langsamen Laufen aufgenommen hatten. Gebrochen, besiegt, mit gesenktem Kopf war ich dabei mich meinem Schicksal zu ergeben, als ein unwohl sein mein Körper erstarren ließ. Zweifel ob ich das Richtige tat. Hier und jetzt alles aufzugeben, erlöst zu werden vom dauerndem Fliehen. Gänsehaut hatte sich auf meiner Haut gebildet, erstarrt wie Stein konnte ich nicht weiter gehen, direkt vor mir standen die Masse meiner Niederlagen, meiner Fehler, alles Schlechte, dass mich verschlingen wollte, doch was war dies was mich den letzten Schritt nicht machen ließ? Nach dem ich mich Minuten lang nicht rührte und mich langsam wieder bewegen konnte, drehte ich mich zu der kaum hörbaren Stimme die mich rief "versprech es mir" Noch nie hatte ich eine sanftere Stimme gehört auch wenn sie sehr schwach war, kaum hörbar verstand ich es dennoch gerade so. Was sollte ich versprechen? Woher kam diese Stimme? Und von wem kam sie? Ich warf ein letzter Blick auf die Dunkelheit hinter mir. Irgendwas sagte mir ich dürfte es nicht tun aber was? Was hielt mich nur ab davon zu Gehen. Ich würde nur weiter Fehler machen und Andere belasten wieso also etwas veersprechen? Aber für einen winzigen Moment fühlte sich mein Herz so warm an. Entschlossen und mit Gewissheit einen weiteren Schritt in eine schlechte Situation zu tun nahm ich meine aller letzte Kraft zusammen und der Stimme zu folgen die mich rief.
"Bleib"

Mein eiskalter KristallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt