Kapitel 7

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Nach einigen Stunden in denen Alpha den halben Blütenbestand des Waldes durchlöcherte, gingen sie zurück zu ihrem provisorischen Nachtlager. “Du, Alpha, wir sind doch Freunde, oder?“, fragte Lena zögernd. Verwirrt blieb Alpha stehen und musterte ihre Freundin. Wieso hinterfragte sie ihre Freundschaft? Hatte Alpha irgendwas falsch gemacht, oder etwas besser machen können? Lena zitterte. Die Temperatur war nicht daran schuld, das wusste Alpha. Obwohl es schon recht spät am Nachmittag war, besser gesagt die Sonne schon fast unterging, drangen immer noch reichlich Sonnenstrahlen durch die Baumkronen. Es war eben angenehmes Frühlingswetter. Entschlossen ging Alpha auf Lena zu und schloss sie in ihre Arme. Die Braunhaarige wusste gar nicht wie ihr geschah, so plötzlich kam die Umarmung. “Egal was du jetzt denkst, oder in Zukunft denken wirst.. Ich werde immer ein offenes Ohr für dich haben. Und natürlich sind wir Freunde. Wir sind viel mehr als das, Leni.. und das weißt du hoffentlich auch. Du bist mir wichtig. Verdammt wichtig, ok? Vergiss das bitte nicht..“ Alphas Stimme wurde zum Ende hin immer leiser und brach schließlich. Sie wollte sich nicht vorstellen müssen, wie es wäre wenn Lena plötzlich nicht mehr da wäre - Oder noch schlimmer, niemals da war. Sie hatte Angst, schreckliche Angst. Angst vor Verlust.
Jetzt war es Lena, die die Arme kräftig um ihre Freundin schlang und nie mehr loslassen wollte. Viel zu niedlich waren die Worte der Blondine gewesen. Sie hatte genau ins Schwarze getroffen. Lena hoffte, dass Alpha wusste, dass auch sie ihr wichtig war. Die Brünette konnte ihre Lippen nicht bewegen, Worte hätten den Moment zerstört, also ließ sie ihren Körper für sich sprechen und hauchte Alpha einen Kuss auf die Wange. Mit hochroten Wangen lösten sich die Beiden voneinander. Sie setzten ihren Weg fort und das einzige was an den vorherigen Moment erinnerte waren ihre verbundenen kleinen Finger. So striffen sie durch den Wald, bis die Sonne unterging und sie endlich ihren Platz erreicht hatten. Im Grunde war es den Beiden egal wo sie einschliefen, sie wollten nur am nächsten Morgen wieder nebeneinander aufwachen.
Alpha, die ihren Kopf auf Lenas Schoß gelegt hatte musterte ihre Freundin von unten. Sie sah besorgt und doch zufrieden aus. “Was ist los?“, flüsterte die Blondine. Lena seufzte, sammelte kurz ihre Gedanken und begann dann langsam zu sprechen. “Weißt du, ich dachte immer, dass es so unglaublich toll wäre ein Clasher zu sein und all das, doch irgendwie wünsche ich mir momentan nichts sehnlicher als meinen Schreibtisch und ja.. meinen Alltag. Versteh' mich nicht falsch, ich liebe es hier mit dir zu sein, doch gleichzeitig warte ich praktisch nur auf die nächste Gefahr um ihr ausweichen zu können. Verstehst du?“ Alpha nickte. “Ich will am Liebsten, dass dieser Moment nie wieder vergeht, nicht verblassen kann, einfach immer präsent ist. Und gleichzeitig kann ich es nicht in vollen Zügen genießen, weil wir eben auf dieser verdammten Insel sind..“ Wieder nickte Alpha, dann setzte sie sich auf und blickte ihrer Freundin tief in die Augen. “Du denkst zu viel nach, Babiigirl. Genieße diesen Abend einfach.“ Die Blondine zog ihre Freundin in eine nahe zu liebevolle Umarmung und ließ sich mit ihr zusammen ins Gras fallen. Und tatsächlich, es klappte: Lena vergaß für diesen einen Abend wo sie sich befand und achtete nur noch auf ihre Braunhaarige Freundin.

Schluchzend lief Toaschty durch den Wald, immer darauf bedacht, nicht zu stolpern oder anderweitig aufgehalten zu werden. Wie konnte die Situation eben nur wieder so eskalieren?! Sie achtete kaum noch auf den Weg, bis sie plötzlich stehen blieb. Sie war auf einer Lichtung angekommen. Mitten auf der Lichtung saß Kim auf einem Stein und starrte grinsend ins leere. Plötzlich drehte sie ihren Kopf und schaute Toaschty direkt an. "Oh, hi", sagte sie wie in Trance. "Hi", antwortete Toaschty und wischte sich währenddessen einmal durchs Gesicht. "Was machst du hier?"
"Ich? Ach...nichts...ich sitze hier nur rum...und genieße das schöne Wetter.." Toaschty nickte einfach nur. "Komm doch mal rüber zu mir", sagte Kim und winkte das Mädchen zu sich. Zögernd lief dieses auf sie zu. "Setz dich neben mich" Toaschty setzte sich. "Warum weinst du?", fragte Kim und sah ihr direkt ins Gesicht. "W-was? Ich weine doch nicht!", meinte Toaschty abwehrend und rieb sich mit einer Hand über die Augen. "Deine Freunde haben dich verlassen, oder? So wie mich..." Toaschty sagte nichts. "Willst du Fairness?" Langsam nickte Toaschty. "Dann habe ich einen Vorschlag für dich. Ich helfe dir, Fairness zu bekommen und du hilfst mir bei meinem Plan...", sagte Kim und grinste.

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