Kapitel 4: old and new friends

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Come back and tell me why
I'm feeling like I've missed you all this time
- Everything has changed, Taylor Swift feat. Ed Sheeran

E L E A N O R

Die Plastiktüte, gefüllt mit allerlei Lebensmitteln, schnitt unangenehm  in meine Handfläche, als ich sie vom Supermarkt bis zu Louis Auto trug, dass er sicherheitshalber in einer Seitengasse geparkt hatte.Gemeinsam luden wir die Tüten auf die Rückbank und Bruce in den großen Kofferraum des Range Rovers und dieses eine Mal war ich tatsächlich froh, das Louis diesen riesigen Schlitten fuhr.

»Kochen wir bei dir oder mir?«, ließ sich Louis vernehmen, als er den Motor startete und ich blickte kurz zu ihm herüber, bevor ich wieder durch das Fenster nach draußen starrte. »Mir egal.«, murmelte ich, auch wenn es mir ganz und gar nicht egal war. Ich wollte nicht zu Louis. All die Erinnerungen an seine Wohnung würden wieder kommen und eigentlich wollte ich diese nur verdrängen.

Natürlich hatte ich an diese Wohnung wunderschöne Erinnerungen, beispielsweise die Sleepover Party, die die Jungs und ich dort gemacht hatten, als Louis mich ihnen vorgestellt hatte.

Aber in genau der gleichen Wohnung waren Dinge passiert, die meiner Vergangenheit eine dunkle Seite verliehen. Zu gut erinnerte ich mich an die Abschlussparty, bevor die Jungs auf ihre neue Tour nach Australien aufbrachen. Das Spiel 7 Minuten im Himmel  war innerhalb von nun, 7 Minuten, zu meiner persönlichen Hölle geworden. Es war einer dieser Momente gewesen, in denen ich bereute, dass ich mit Louis ein Leben in der Öffentlichkeit führte, denn an diesem Abend waren sämtliche A-, B- und C-Promis, die sich zur Zeit in London aufgehalten hatte, anwesend gewesen. Und somit auch der Mann, der für das Ende einer Beziehung, die mir alles bedeutet hatte, verantwortlich war.

Leonardo DiCaprio hatte jahrelang in meinem Zimmer an der Wand gehangen, doch hätte ich gewusst welch arrogantes Arschloch er tatsächlich war, ich hätte die Poster in kleine Papierfetzen gerissen und verbrannt.

Erschreckend genau konnte ich mich an die paar Minuten in Louis' großem Wandschrank erinnern. Mir war nicht klar gewesen, wie viel Scheiße man in sieben Minuten mit Alkohol im Blut anstellen konnte.

In schlimmen Nächten, wenn ich in irgendwelchen Hotelzimmern schlief, weil Max und ich für Werbeverträge um die Welt reisten, träumte ich davon. Ich sah mich selbst, wie ich von Leo an die Wand gedrückt wurde, sah, wie seine Finger unter mein kurzes Kleid wanderten und ich kurz darauf stöhnte. Meine Lippen an seinem Hals, die besinnungslos Knutschflecken dort hinterließen.

Und dann - dann sah ich Louis blaue, vom Schock geweitete Augen, als ich ihm am nächsten Morgen, nachdem wir alle Partygäste aus der Villa geschmissen hatten, beichtete, was ich getan hatte. Der Schmerz, der seine Gesichtszüge versteinern ließ und mich dazu brachte an Ort und Stelle unsere Beziehung zu beenden.

»Elli?« Erschrocken zuckte ich zusammen und wandte den Blick vom Fenster ab und Louis zu. »Hm?«

Er lächelte leicht und sah durch die Windschutzscheibe nach draußen. »Es schneit.« Tatsächlich. Dicke, weiße Flocken fielen vom Himmel und neugierig sah ich wieder aus dem Fenster, um sie betrachten.

Die Gehwege wurden langsam weiß und ich war froh, dass ich in Louis Wagen saß, denn so schön Schnee auch aussah, so sehr hasste ich es, wenn er meine Finger taub werden ließ. Die Leute hasteten durch die Straßen und mein Blick blieb an einer bekannten Person hängen.

Because Of YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt