Wie Foxy zu Jarls kam

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Grüne Bäume, ein blauer Himmel, zwitschernde Vögel und ein Matschweg. Das war der Ort, wo ich aufgewacht bin. Müde strecke ich meine Gliedmaßen und versuche aufzustehen. Doch war es anders, als ich es gewohnt war. Ich schaue mich an. Vier Beine, rötliches Fell voller Schlammflecken und ein Fuchsschwanz? Da bekommt der Name Foxy ja eine ganz andere Bedeutung. Gut ich bin ein Fuchs, aber wo bin ich überhaupt? Ich folge dem schlammigen Pfad und schaue mich ein wenig um. Noch mehr Bäume und noch mehr zwitschernde Vögel sind das, was ich wahrnehmen kann. Moment da ist noch etwas anderes. Ein wohltuender Geruch schleicht sich in meine Schnauze, woraufhin ich beschließe, diesem zu folgen. Ich gelange an ein Lager. Es sieht nicht bewohnt aus, aber es liegen verschiedene Lebensmittel herum. Da mein Magen knurrt schnappe ich mir mit meiner Schnauze einen Apfel. „Schau mal Koku! Da vorne ist ein Lager!" höre ich plötzlich und suche mir ein Versteck in einem der Zelte. Gekauert in eine Ecke warte ich, bis die Menschen wieder verschwunden sind. Doch natürlich schauen sie auch in dem Zelt, wo ich bin, nach Vorräten. „Huch. Du hast mich aber erschreckt kleiner Freund. Koku guck mal hier. Ein Fuchs." ruft das eine Menschenmädchen das andere. „Wie süß! Nehmen wir ihn mit." Ihn? Ich glaube ich höre nicht richtig! Beleidigt laufe ich aus dem Zelt. Die beiden Mädchen fangen an zu lachen. „Oh ist wohl doch ein Weibchen. Na komm." „Aber Koku, was ist mit den anderen? Niemals werden sie es erlauben." „Biiiitte Duana! Guck doch mal wie niedlich sie ist. Die anderen können nicht nein sagen." Nach einem seufzen von Duana ist es beschlossene Sache. Die beiden laufen voraus und ich folge ihnen, aufmerksam die Gegend beobachtend. Nach einen nicht allzu langen Marsch kommen wir an ein größeres Lager mit festen Hütten und mehreren Menschen. „Duana! Koku! Da seid ihr ja wieder. Wir wollten schon einen Suchtrupp losschicken. Was habt ihr solange im Wald gemacht?" ruft eine noch unbekannte Stimme, woraufhin wir uns zu dem Auslöser bewegen. „Ihr könnt doch keinen Fuchs mit in unser Lager bringen! Das ist ein Wildtier und nicht zum Kuscheln da. Was habt ihr euch dabei gedacht? Der Jarl wird verlangen, dass wir ihn zurück bringen." Während die anderen über mich reden schleiche ich mich um sie herum und begutachte das Lager. „Er ist eine sie und schau doch nur wie süß sie aussieht mit der kleinen Schnauze. Bergi wir müssen es dem Jarl doch nicht erzählen." „Mir was nicht erzählen?" höre ich eine weitere, ziemlich bedrohlich klingende Stimme. Ich verstecke mich hinter einem Haus und beobachte die mittlerweile vier Personen. „Pumi hey hmmm! Wir wollten dir nicht nichts erzählen." Lacht das eine Mädchen wenig überzeugend. „Duana. Liebling. Du weißt doch, dass ihr mich, gerade in der Öffentlichkeit, nur mit Jarl anreden dürft." So ein arroganter Typ. Fast schon unsympatisch, aber dennoch kommt mir seine Stimme bekannt vor. Auch die Stimmen der anderen Menschen habe ich schon einmal gehört. Ich versuche noch ein bisschen mehr um die Ecke des Hauses zu gucken, doch ich stolpere über meine Vorderbeine und liege nun vollkommen frei auf der Straße. „Was ist das?" ruft der Anführer der Gruppe und zeigt abwertend auf mich. „Ein Fuchs Pum.... Ich meine Jarl. Wir haben sie total verängstigt in einem Lager gefunden." erklärt Koku und fängt an mich zu streicheln. „Und das erlaubt euch sie mitzunehmen? Sie kann Krankheiten übertragen und Flöhe. Guckt sie euch doch an sie ist vollkommen verdreckt! Sie kann nicht hierbleiben. Schickt sie weg." Befiehlt der Jarl und nimmt ein wenig mehr Abstand, als er sowieso schon zu mir hat. „Sobald wir sie gebadet haben ist sie nicht mehr dreckig." „Da hat Koku recht. Und sie kann uns bestimmt auch von nutzen sein." versucht der Menschenjunge mich zu verteidigen. „Wozu sollte ich euch nutzen? Soll ich etwa auf eure Hühner aufpassen?" denke ich sarkastisch und schaue die anderen an. Doch auch ich werde angesehen. Vier erschrockene Augenpaare sind auf mich gerichtet. „Habe ich etwa laut gedacht?" denke ich wieder. Die vier Personen vor mir nicken synchron und meine Augen werden groß. „Der Fuchs kann reden." flüstert Koku. „Wir können den Fuchs verstehen." meint Bergi und fast sich an den Kopf. „Die Stimme sie kommt mir bekannt vor." Nachdenklich schaut Duana mich an. Auch der Blick des Jarls ruht auf mir. Der bisher emotionslose Blick verändert sich und guckt mich ergriffen an. „Foxy? Foxy bist du das?" fragt er plötzlich. Ich bewege meine Kopf rauf und runter, um ihm zu antworten. „Was ist mit dir passiert?" fragt nun Koku. „Pumi wir können sie nicht gehen lassen! Foxy ist unsere Freundin!" Ich schmiege mich an Duanas Beine und lasse mich von ihr streicheln. Der Jarl geht nachdenklich auf und ab. Auf einmal bleibt er stehen und sieht mich an. „Foxy du kannst hierbleiben, aber nur unter einer Bedingung. In letzter Zeit sind uns wirklich einige Hühner und Schafe abhanden gekommen." „Wir denken, dass es eine der Nachbarstädte gewesen ist, aber wir haben keine Beweise und auch keine Möglichkeit auf unsere Tiere aufzupassen." Beendet Bergi die Erzählung Pumis. „Also wenn du hierbleiben möchtest, dann hättest du die Aufgabe, auf unsere Tiere aufzupassen. Bist du damit einverstanden?" fragt der Jarl mich nun. „Ok. Ich mach es, aber könntet ihr mich zuvor noch von dem ganzen Dreck befreien? Ich fühle mich extrem unwohl." erkläre ich und wedele freudig mit meinem Fuchsschwanz. Ein paar Minuten später hat Koku mich gewaschen und mein Fell gebürstet. Außerdem habe ich ein blaues Halsband von ihr bekommen und bin somit offizieller Wachfuchs von Decitium.

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Also ich hoffe euch hat der Bewerbungsteil gefallen. Für alle die es interessiert: Ja ich wurde mit dieser Geschichte angenommen :)
Hinterlasst doch gerne eine Bewertung, denn ich beiße nicht und einen schönen Tag euch noch.
Eure Foxy(-lana)

Ein kleiner Fuchs im Mittelalter #JarlsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt