1. Kapitel

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Ich öffne meine Augen und strecke mich. AU! Mein ganzer Rücken ist verspannt. Eigentlich sind diese Flugzeugsitze zwar nicht ungemuetlich, aber zum Schlafen sind sie offensichtlich nicht gedacht.

In dem Moment fällt mir wieder ein, wieso ich überhaupt in einem Flugzeug bin. Oh mein Gott, ich fliege nach Atlanta, wo ich für Jason Deeps arbeiten werde, den heißesten und liebenswürdigsten Menschen auf der ganzen Welt. Ok, in meiner Welt auf jeden Fall und in der von zirka 40 Millionen anderer Mädchen. Bei dem Gedanken an ihn fängt mein Herz sofort an schneller zu schlagen.

Seitdem ich in dem Flugzeug sitze, bin ich furchtbar aufgeregt, ich habe keine Ahnung, wie ich es geschafft habe einzuschlafen.

Mein Blick fällt auf meine Armbanduhr. Es ist schon halb sechs, das bedeutet in einer Viertelstunde lande ich in Atlanta. Ich bin gespannt, wann ich Jason zum ersten Mal sehen werde. Es ist 4 Monate nachdem ich den Brief mit der Zusage bekommen habe, noch immer nahezu unwirklich für mich, dass ich Jason endlich sehen und dann sogar noch in seinem Haus wohnen werde. Wird er überhaupt oft zuhause sein?

Meine Hand tastet in meine Jeanstasche und holt einen zusammengefalteten Zettel heraus. Bevor ich eingeschlafen war, habe ich das auch schon unzählige Male getan. Ich falte ihn auseinander und lese mir zum keine Ahnung wievielten Mal den Brief der mein Leben verändert hatte durch. Das klingt zwar ziemlich dramatisch, doch ich muss ihn mir einfach immer wieder ansehen, sonst bin ich mir nie sicher, ob er Wirklichkeit ist.

Als ich die Durchsage der Stewardess höre, dass wir bald landen werden, falte ich den Zettel wieder zusammen und stecke ihn zurück in meine Hosentasche. Bald ist es so weit.

Hoffentlich werde ich mein Gepäck und das Auto, das mich abholt schnell finden. Ein mulmiges Gefühl macht sich in meinem Magen breit. Was wenn mich niemand abholt? Was wenn das alles nur ein Scherz ist?

Blödsinn, das wäre absolut sinnlos. Ich muss mich beruhigen, alles wird gut. Ich versuche zu lächeln, um mir selber Mut zu machen. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass das auch gegen Stress helfen soll. Naja ein bisschen vielleicht. Ich spüre einen Ruck und weiß, dass das Flugzeug jetzt wieder auf festem Boden steht. Nervös stehe ich auf und versuche unauffällig meine Beine zu schütteln um wieder Blut durch sie fließen zu lassen. Das Sitzen hat mir echt nicht gutgetan, auch mein Hintern ist ganz taub.

Zwischen den Sitzen hat sich eine Schlange gebildet, die nur langsam voran kommt. Mit jedem Schritt fühle ich mich schwächer.

So weit habe ich es schon geschafft, der Rest wird bestimmt genau so einfach.

Eigentlich habe noch gar nichts geschafft, außer in einem Flugzeug zu sitzen. Ich atme tief aus und ein. Schliesßlich komme ich schneller als erwartet aus dem Flugzeug raus und finde glücklicherweise auf Anhieb die Gepäcksausgabe.

Da merke ich, dass ich unbedingt aufs Klo muss. Soll ich hier auf meinen Koffer warten und dann die Toiletten suchen oder umgekehrt? Schwierige Entscheidung.

Ich trete von einem Fuß auf den anderen. Der erste Koffer kommt gerade auf das Fließband, jetzt muss ich bestimmt nicht mehr lange auf meinen warten.

Der Druck in meiner Blase steigt und mein Blick auf das sich ungemein lahm vorwärtsbewegende Band wird intensiver. Wo ist mein Koffer? Schneller, ich halte nicht mehr lange durch...

Nach ein paar Minuten, die mir wie Stunden vorgekommen sind, sehe ich endlich die lila Farbe meines Gepäckstückes.

Hastig laufe ich darauf zu und remple dabei eine Person, die ungefähr einen Kopf größer als ich ist, an.

"Sorry", murmele ich, während ich mich auf meinen Koffer stürze und ihn mit beiden Händen von dem Fließband hebe, nur um ihn dann sofort auf meinen rechten Fuß fallen zu lassen. Aua! So schwer war er mir zuhause gar bicht vorgekommen. Ich kneife meine Augen vor Schmerz zusammen. Das war wieder mal typisch. Wieso passieren mir andauernd solche Sachen?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 23, 2014 ⏰

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