3. Kapitel

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*Yuu P.O.V*

Am 4. Juli war es soweit. Es war kurz vor 12:00 Uhr, als ich vor dem Flughafen ankam. Der Fahrer Manövrierte den großen, schwarzen Wagen geschickt in die Nähe des Eingangs, vor dem ich schon Herr Ichinose erkannte. Der Chauffeur stieg aus und öffnete schwungvoll die Autotür neben mir. "Also dann Herr Amane." sagte er. Ich stieg aus und versuchte ein Gähnen zu unterdrücken. Heute Nacht hatte ich nicht gerade gut geschlafen, weil ich die ganze Zeit darüber nachdenken musste, was alles noch auf mich zukommen würde. "Und Sie sind sich sicher, dass sie sich alleine zurechtfinden werden?" fragte der Chauffeur mit leicht besorgtem Ausdruck, während er meinen Koffer neben mir auf den Boden stellte. "Ich komme schon zurecht." sagte ich und setze die verspiegelte Sonnenbrille auf. So würde man mich nur schwer erkennen können. Es war ja nicht das erste Mal, dass ich fliegen würde. Ich atmete tief durch, nahm meinen Koffer und meine Reisetasche und ging Richtung Eingang. Ein paar Menschen verließen den Flughafen und manche gingen hinein. Vor mir lief ein blonder Junge, ungefähr in meinem Alter. Ich beachtete ihn nicht weiter. Ich blieb kurz stehen und sah dem Auto nach. Dann drehte ich mich um und lief auf Herr Ichinose zu, der freudig winkte.

"Ah, Herr Amane. Sie sind aber pünktlich. Ich habe sie erwartet" sagte er und schüttelte - Mal wieder - meine Hand. "Manche kommen zu früh, manche zu spät.." murmelte er dabei leise vor sich hin. "Also dann. Wenn sie mir bitte folgen würden, das Flugzeug ist bald bereit zum Start."

Mit einem Seufzer ließ ich mich auf meinen Sitzplatz nieder. Ich hatte ein 'Abteil' für mich bekommen. Naja, wenn man je drei Reihen auf jeder Seite als Abteil bezeichnen konnte. Vorne und hinten waren rote, undurchsichtige Vorhänge angebracht. "Zumindest habe ich dann meine Ruhe.." murmelte ich. Ich wollte eh noch nicht mit den anderen Teilnehmern in Kontakt treten. Das liegt daran, dass ich in meiner Vergangenheit oft benutzt wurde. Leute wollten sich nur mit mir anfreunden, weil ich berühmt war. Das kam schnell heraus. Seitdem bin ich so misstrauisch gegenüber anderen.

Fünf Minuten nachdem das Flugzeug abgehoben hatte, wurde der Vorhang vor mir aufgeschoben und eine Stewardesse kam mit einem Tablett hinein. Darauf standen ein paar Plastikbecher. "Hier, dass soll ich allen Teilnehmern überreichen." sagte sie und reichte mir einen Becher mit einer rötlichen Flüssigkeit. "Gegen Druck auf den Ohren" fügte sie hinzu. "Kann ich ihnen noch etwas bringen?" fragte sie dann. Ich schüttelte den Kopf. "Erstmal nicht." sagte ich. Nachdem die Stewardesse mein Abteil verlassen hatte, sah ich aus dem kleinen Fenster. Es waren wenige Wolken und viel Himmel zu sehen. Ich roch kurz an dem 'Saft' und probierte einen Schluck. Es war angenehm. Ich lehnte mich zurück. Irgendwie war ich ja doch froh, den Alltag hinter mir zu lassen. Ich spürte, wie mir die Augen zufielen. Mein Körper wurde schwer und alles wurde schwarz.

Into The Wild - MikayuuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt