Das dritte Mal...
... geschah, um zu überleben.
„Ich schlage vor, die verbliebene Energie in die Sauerstoffzufuhr und die Kommunikationskonsole überzuleiten und alle weiteren Systeme abzuschalten, Captain."
„Sie haben recht, Spock."
Vom Pilotensitz des kleinen Shuttles aus beobachtete er, wie Spock mit wenigen, schnellen Handgriffen seinen eigenen Vorschlag in die Tat umsetzte. Nur Momente später erloschen die Lichter in dem kleinen Shuttle, in dem er mit Spock festsaß. Lediglich das blasse Licht der Kommunikationskonsole und das leise beep-beep des Notsignals, das sie in der Hoffnung aussandten, dass die Enterprise sie rechtzeitig finden würde, durchbrachen die Dunkelheit und die plötzliche Stille. Und so vermutete er mehr als er sah, dass sich Spock wieder in den Co-Piloten-Sessel setzte, nachdem er alle Arbeiten offensichtlich zu seiner Zufriedenheit erledigt hatte.
Eine ganze Weile lang war es ruhig in dem nun fast finsteren Shuttle – Zeit für eine kurze Bestandsaufnahme.
Spock und er saßen allein in einem Shuttle auf einem eisigen Planten fest – check.
Ihre Energie reichte gerade noch für ...
„Hey, Spock? Wie lange wird die verbliebene Energie noch ausreichen, um uns mit Sauerstoff zu versorgen und unser Notsignal aufrecht zu erhalten?"
„Meiner Schätzung nach wird die Energie noch annähernd 13,8562 Stunden ausreichen, Captain."
...13,8562 Stunden, um sie mit Sauerstoff zu versorgen und ihr Notsignal aufrecht zu erhalten – check.
Natürlich nur, wenn sie es solange schafften, nicht zu erfrieren – check.
Also alles in allem – hatte er sicherlich schon wesentlich schlimmere Situationen erlebt und überstanden. Ganz sicher sogar. Auch, wenn ihm gerade keine einfallen wollte.
Das Schlimmste daran war wahrscheinlich, dass er sich so macht- und nutzlos fühlte. Er war es gewohnt, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Er war es gewohnt, sich am eigenen Schopf aus Schwierigkeiten herauszuziehen. Er war es definitiv NICHT gewohnt, in einem Shuttle zu sitzen und darauf zu warten, dass er gerettet wurde. Aber etwas anderes blieb ihm in diesem Fall wohl nicht übrig. Denn egal, wie lange und angestrengt er darüber nachdachte – er fand keine Alternative als im Shuttle zu bleiben und zu warten, dass seine Crew Spock und ihn finden würde. Immerhin konnte er sich sicher sein, dass seine Crew fieberhaft nach ihnen suchen würde. Und sicherlich würden sie einen Weg finden, die Plasmasignatur ihres Shuttles zu finden und zu verfolgen. Immerhin bestand seine Crew aus Genies. Und allein die Tatsache, dass sicherlich Pille gerade jetzt auf der Brücke stehen, sein unheilbringendstes Gesicht aufsetzen und jedem mit einem Hypospray drohen würde, der sich nicht zu 1000% auf ihre Rettung konzentrierte, würde sicherlich die Motivation seiner Mannschaft noch einmal steigern.
Trotzdem fragte er sich wieder einmal kopfschüttelnd, was er in einem früheren Leben verbrochen haben musste, um immer und immer wieder in solchen Situationen zu landen. Er hatte doch zusammen mit Spock nur eine harmlose Raumanomalie aus der Nähe betrachten und einige Scans durchführen wollen. Das heißt, Spock hatte die Scans durchführen und er hatte einfach mitkommen wollen – aus Neugier und um wieder einmal etwas anderes zu sehen, als die Brücke, die Offiziersmesse oder sein Quartier. Er hatte sich dafür sogar in einer langen, nervenaufreibenden Diskussion gegen Spocks Bedenken durchgesetzt, der natürlich hatte verhindern wollen, dass er ihn begleitete. Er hatte Spock schließlich damit überzeugt, dass es sich bei der Anomalie nach Spocks eigenen Angaben mit einiger Wahrscheinlichkeit um einen harmlosen Materiewirbel handeln würde und dass sie sich mit ihrem Shuttle nie außerhalb der Sichtweite der Enterprise entfernen würden, so dass das Risiko äußerst überschaubar geklungen hatte.
Aber wahrscheinlich hätten sowohl er als auch Spock wissen müssen, dass keine Mission glatt gehen konnte, an der er – James Tiberius Kirk – beteiligt war.
Denn kaum hatten sie den Wirbel mit ihrem kleinen Shuttle erreicht, hatte sich dieser als tückischer herausgestellt, als vorher zu vermuten war. Innerhalb weniger Augenblicke war ihre Kommunikation zur Enterprise durch starke Interferenzen gestört worden. Sie hatten die Kontrolle über die Navigation verloren und hatten nicht mehr gegensteuern können, als sie schließlich von dem Wirbel erfasst und mitgerissen worden waren. Sie waren inmitten des Wirbels hin- und her geschleudert worden und hatten es schließlich nur durch Spocks brillanten analytischen Verstand und eine kontrolliert gezündete Explosion geschafft, sich aus dem Wirbel zu befreien und auf die Oberfläche des nächsten Planeten zu retten, bevor der Antrieb aufgrund des Wirbels, der Explosion und ihrer unsanften Landung auf der völlig vereisten Planetenoberfläche endgültig irreparabel ausgefallen war.
Und nun – waren sie hier.
Auf einer lebensfeindlichen Eiskugel, schlimmer noch als Delta Vega, deren Luft weder für ihn noch für Spock atembar war, ohne Antrieb und ohne Möglichkeit, diesen zu reparieren. Ihre Versuche, die Enterprise zu kontaktieren waren bisher gescheitert und nach Spocks Schätzung hatten sie durch den Wirbel eine zu große Entfernung zur Enterprise zurück gelegt, als dass die Enterprise ihre Kommunikationsversuche hätte hören können.
Und so – blieb ihnen tatsächlich nichts anderes übrig, als das Notsignal zu setzen, soviel Sauerstoff wie möglich zu sparen und darauf zu warten und zu hoffen, dass die Enterprise sie finden würde.
„Wie hoch schätzen Sie die Chancen ein, dass die Enterprise uns finden wird, Spock?"
Er wandte seinen Blick in der Dunkelheit dahin, wo er Spock vermutete. Einen Moment lang war es still, bevor er die ebenmäßige Stimme seines Ersten Offiziers hörte.
„Ich hege keine Zweifel daran, dass Mr. Chekov in der Lage sein wird, anhand der Langstreckenscans der Enterprise die ungefähre Flugbahn der Anomalie zu rekonstruieren und anhand der durch die Explosion hervorgerufenen Plasmaspur die Signatur unseres Shuttles zu extrahieren, weshalb Ihre Frage ungenau formuliert ist, Captain. Es steht nämlich meines Erachtens außer Frage, dass die Enterprise uns finden wird. Die entscheidende Frage ist vielmehr, wann dies der Fall sein wird."
„Sie meinen, die Enterprise könnte zu spät zu unserer Rettung kommen?"
„Diese Möglichkeit muss anhand unserer beschränkten Sauerstoffressourcen zumindest in Betracht gezogen werden."
„Und was können wir tun, um mehr Zeit zu gewinnen?"
Er war sich sicher, es sich nicht nur einzubilden, dass sich Spocks Blick in der Dunkelheit auf ihn richtete.
„Zunächst einmal sollten wir unsere Konversation auf ein Minimum beschränken, Captain. Jede Kommunikation verbraucht 1,362 mal soviel Sauerstoff wie Schweigen. Darüber hinaus schlage ich vor, dass wir versuchen zu schlafen."
Er meinte sich verhört zu haben.
„Schlafen? Jetzt? In dieser Situation?"
„Während des Schlafens benötigt die menschliche Physiologie 13,21 % und die vulkanische Physiologie sogar 17,16 % weniger Sauerstoff als im wachen Zustand. Es wäre demnach logisch, diesen Umstand zu unserem Vorteil auszunutzen. Insbesondere, da zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Handlungsoptionen verbleiben."
Er ließ sich Spocks Worte durch den Kopf gehen und auch, wenn er sich nicht damit anfreunden konnte, still zu sitzen, zu schlafen und zu warten, musste er doch zugeben, dass Spock recht hatte. Sie hatten keine Alternativen. Es gab nichts zu tun. Alles, was ihnen übrig blieb, war durchzuhalten bis die Enterprise kam.
„Also gut, Spock. Schlafen wir."
Er lehnte sich in einem Sessel zurück, suchte nach einer halbwegs bequemen Position und schloss die Augen. Er zwang sich dazu, seine Atmung zu kontrollieren, sie so gleichmäßig und oberflächlich wie möglich zu halten und die Pausen zwischen den einzelnen Atemzügen so lange wie möglich auszuhalten. Unwillkürlich lauschte er auf Spocks Atemzüge, konnte aber nichts hören.
Irgendwann musste er tatsächlich eingeschlafen sein. Denn als er wieder aufwachte spürte er, wie kalt es inzwischen im Shuttle geworden war. Mit der gesamten Energie in der Sauerstoffversorgung und dem Notsignal blieb keine Energie übrig, um die übrige Lebenserhaltung, insbesondere die Temperaturregelung, zu versorgen. Die eisigen Temperaturen der Planetenoberfläche hatten das Shuttle inzwischen empfindlich abgekühlt und er konnte spüren, wie er zitterte.
Und dann – war er plötzlich hellwach.
Denn wenn er selbst vor Kälte zitterte – wie musste es dann erst Spock gehen?
Immerhin war er in Iowa aufgewachsen und Schnee und Eis und Kälte war er nicht nur gewohnt, er mochte sie in aller Regel sogar. Aber Spock stammte von einem Wüstenplaneten. Er war Wärme und Sonne gewohnt. Selbst die Temperatur in Spocks Quartier lag deutlich über dem schiffsüblichen Durchschnitt.
Schnell rappelte er sich von seinem Sessel aus seiner halb sitzenden, halb liegenden Position auf und beugte sich dorthin, wo er Spocks Gestalt vermutete.
„Spock?"
Er erhielt keine Antwort. Und diese Tatsache jagte ihm plötzlich eine nicht unbedeutende Menge Adrenalin durch seine Adern.
Nur einen Moment länger zögerte er, dann schickte er alle Bedenken bezüglich Halbvulkaniern und Berührungstelepathen zum Teufel, streckte tastend und suchend seine Hand aus und fand schließlich tatsächlich Spocks Schulter. Und nur einen Moment später wusste er, dass seine Bedenken gerechtfertigt gewesen waren. Denn von der Hitze, die normalerweise von Spock ausging, war nichts mehr zu spüren. Stattdessen wirkte Spocks Körper unnatürlich kalt. Und durch den dünnen Stoff der Uniform konnte er spüren, wie Spock zitterte. Eine Tatsache, die ihn mehr beunruhigte als alles andere. Denn wenn Spock seine Körperreaktionen nicht mehr unter Kontrolle hatte, musste es dem Halbvulkanier schon ziemlich schlecht gehen.
„Verdammt, Spock, sie sind ganz kalt. Sagen Sie was, damit ich weiß, dass Sie noch bei Bewusstsein sind."
Wieder erhielt er nicht sofort eine Antwort und für einen kurzen Moment wurde er, auch wenn er es nie zugegeben hätte, fast ein wenig panisch. Doch dann nahm er unter seiner Hand eine Bewegung wahr, die nichts mit dem Zittern zu tun hatte und hörte plötzlich Spocks leise Stimme.
„Ich bin bei Bewusstsein, Captain, wenn auch, wie ich zugeben muss, im Moment in weniger als optimaler körperlicher Verfassung."
Das Zittern in Spocks Stimme unterstrich das, was der Halbvulkanier eben gesagt hatte und verstärkte nur seine Sorgen um seinen Ersten Offizier und Freund.
Fieberhaft dachte er nach.
Er wusste, dass Spock der Kälte nicht viel entgegen zu setzen hatte. Und dass er vermutlich nicht so lange unter diesen Bedingungen durchhalten würde wie er. Einen Teil ihrer Energie von der Sauerstoffversorgung und dem Notsignal abzuziehen und diese in die übrige Lebenserhaltung zu leiten wäre zwar möglich, würde andererseits aber die Zeit, die ihnen bliebe, drastisch verkürzen. Es musste einen anderen Weg finden, um Spock zu wärmen. Denn eines war klar – er würde nicht zulassen, dass Spock starb, bevor die Enterprise sie gefunden hatte. Nicht Spock. Nicht jetzt. Nicht hier. Und wenn er den Tod dafür selbst austricksen musste – er würde ihm nicht Spock nehmen.
Einem plötzlichen Einfall folgend erhob er sich und tastete sich so schnell er konnte in den hinteren Bereich des Shuttles vor und fand dort nach kurzem Tasten, was er gesucht hatte. Mit einigen schnellen Handgriffen öffnete er die im Heck angebrachte Notfallkiste, tastete erneut und fand schließlich drei Isolierdecken, die dicht gefaltet auf dem Boden der Kiste lagen. Diese zerrte er hervor, tastete sich zu Spock zurück und suchte wieder mit seiner rechten Hand den direkten Kontakt. Diesmal traf er Spocks Unterarm, den er leicht rüttelte.
„Spock. Kommen Sie. Ich denke, ich habe einen Weg gefunden, wie wir uns warm halten können, ohne die Energie für die Sauerstoffversorgung angreifen zu müssen."
„Wie?"
Dass Spock nicht mehr in ganzen Sätzen sprach, beunruhigte ihn nur noch mehr. Aber er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
„Ich habe im Notfallkoffer drei Isolierdecken gefunden. Wenn wir uns bis auf die Unterwäsche ausziehen, eine der Decken und unsere Kleidung als Polster auf den Boden legen, uns dicht nebeneinander legen, uns gegenseitig wärmen und uns mit den übrigen beiden Decken zudecken, sollten wir uns zumindest eine Weile lang warm genug halten können, um nicht zu erfrieren. Ich weiß, dass Sie das einige Überwindung kosten wird – ich habe nicht vergessen, dass sie Berührungstelepath sind– aber eine andere Möglichkeit sehe ich im Moment nicht."
„Einverstanden."
Einer der Vorteile, wenn man sich mit Spock in solchen Situationen befand – die Diskussionen beschränkten sich auf ein Minimum und es wurde getan, was getan werden musste.
„Okay."
Er zog zunächst seine eigene, goldene Tunika aus, dann die Stiefel und die schwarzen Standard-Hosen. Dann wandte er sich Spock zu, ein wenig unschlüssig, ob dieser seine Hilfe brauchen würde. Er hoffte, dass nicht, denn der Gedanke, dass er Spock im Dunkeln würde helfen müssen die Hosen zu öffnen, war gerade nicht geeignet, ihre Situation zu verbessern. Doch zu seiner stummen Erleichterung hielt er plötzlich eine weitere Tunika und eine weitere Hose in den Händen. Er vermied es, sich seine Erleichterung anmerken zu lassen und tastete sich stattdessen wieder zurück in den hinteren Bereich des Shuttles, wo er eine der Decken sowie ihre Kleidungsstücke auf dem flachen Boden ausbreitete. Dann richtete er sich wieder auf.
„Spock?"
„Ich bin hier, Jim."
Spocks Stimme war näher, als er gedacht hatte.
„Passen Sie auf – ich werde mich jetzt auf den Boden legen und Sie legen sich dazu. Dann werde ich die Decken über uns ausbreiten. Und dann – heißt es kuscheln."
Die Bemerkung hatte ein Scherz werden sollen, um die Situation aufzulockern. Aber kaum hatte er ausgesprochen merkte er, dass seine Wortwahl in der Dunkelheit und in ihrer derzeitigen Situation einen deutlich intimeren Charakter annahm, als von ihm beabsichtigt. Und so war er froh, dass Spock im Dunkeln sein Gesicht nicht sehen konnte, denn wenn er der Hitze in seinem Gesicht trauen konnte, die sich in deutlichem Gegensatz zu der sie umgebenden Kälte abhob, war er bei seinen eigenen Worten rot geworden.
Einen winzigen Moment lang war es still, bevor Spock erwiderte:
„Ich muss Sie darauf aufmerksam machen, Jim, dass es mir in meinem jetzigen Zustand unter Umständen nicht in der der gewohnten Effektivität möglich sein wird, Ihre Emotionen, die durch den direkten Hautkotakt übertragen werden, auszusperren. Sollte es etwas geben, das Sie vor mir geheim zu halten wünschen, sollten Sie Ihre Emotionen so gut es Ihnen möglich ist unterdrücken."
Allein die Tatsache, dass Spock sich trotz des miserablen Zustandes, in dem er sich befand und der Kälte, die sich immer weiter im Shuttle ausbreitete, die Zeit und offensichtlich den letzten Rest Selbstbeherrschung zusammen nahm, um ihn zu warnen und ihm die Möglichkeit zu geben, seine Meinung noch einmal zu ändern, brachte ihn trotz ihrer Situation doch wieder zum Lächeln.
„Schon okay, Spock. Ich habe nichts zu verbergen. Ist ja nicht so, als hätte ich geheime sexuelle Fantasien von Ihnen."
Er hatte kaum ausgesprochen, als er das zweite Mal innerhalb einer Minute froh war, dass Spock in der Dunkelheit sein Gesicht nicht sehen konnte. Aber auch so konnte er beinahe fühlen, wie sich Spocks Augenbraue trotz der Kälte hob, auch wenn er es nicht sah.
„Dies anzudeuten lag auch nicht in meiner Absicht."
Noch immer mit heißem Gesicht bemühte er sich schnell abzulenken.
„Ich weiß Spock. Und jetzt hören Sie einfach auf, sich unnötige Gedanken zu machen und kommen Sie einfach. Je länger Sie hier stehen, desto kälter wird ihnen."
Die Geschwindigkeit, in der er Spock plötzlich neben sich spürte zeigte ihm, wie kalt es dem Halbvulkanier tatsächlich sein musste. Und als sich ihre Haut das erste Mal berührte, konnte er ein Aufkeuchen nicht unterdrücken. Denn Spock war tatsächlich kalt. Von der beinahe unnatürlichen Wärme, die der Halbvulkanier sonst ausstrahlte, war nichts mehr übrig. Schnell griff er nach den beiden verbliebenen Decken, breitete sie über sich und Spock aus und rutschte instinktiv in dessen Richtung. Dann schlang er sowohl Arme als auch Beine um den schlanken Körper seines Ersten Offiziers und rückte so nah er konnte an diesen heran.
„Ist das okay für Sie, Spock?"
Wieder dauerte es einen Moment, bis Spock antwortete.
„In Anbetracht der Umstände finde ich unsere momentane Situation – akzeptabel."
„Dann ist es ja gut."
Und er musste zugeben, dass er diese plötzliche Nähe zu Spock auch alles andere als inakzeptabel fand. Im Gegenteil – die unmittelbare körperliche Nähe zu Spock war ganz und gar nicht unangenehm. Spock roch angenehm – irgendwie exotisch, irgendwie nach Kräutern. Spocks Haut fühlte sich weich an, Spocks Muskeln dagegen fest und stark. Alles in allem – äußerst angenehm...
„Vielleicht sollten wir wieder versuchen zu schlafen, Jim."
Und zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit spürte er, wie er rot wurde.
Berührungstelepath – richtig, da war ja was.
„Wahrscheinlich haben Sie recht, Spock. Lassen Sie uns schlafen."
Er schloss die Augen, darum bemüht, nicht mehr daran zu denken, wie angenehm sich Spock neben und unter ihm anfühlte, zwang sich dazu, sein Gehirn so gut wie möglich von allen Gedanken zu befreien. Stattdessen konzentrierte er sich auf das Gefühl der Wärme, die sich langsam aber sicher unter ihren Isolierdecken einstellte sowie auf Spocks leisen, kaum hörbaren, regelmäßigen Atem, ließ sich von dem regelmäßigen, irgendwie beruhigenden Heben und Senken der halbvulkanischen Brust einlullen. Und merkte schließlich, wie ihm die Augen tatsächlich schwer wurden.
Kurz bevor er tatsächlich einschlief, kam ihm noch der Gedanke, was wohl die Crew dazu sagen würde, wenn sie Spock und ihn in dieser Position zurück beamen würde. Dann aber grinste er nur und zuckte schläfrig mit den Schultern. Sollten sie denken, was sie wollten. Denn immerhin hatten Spock und er eine völlig logische, völlig harmlose Erklärung dafür.
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5mal, die Jim und Spock nebeneinander schliefen...
Fanfiction... aus fünf verschiedenen Gründen ... und 1 Mal aus Liebe.