Kapitel 1

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Am Anfang braucht man oft Mut um am Ende glücklich zu sein.

Ein letztes Mal blicke ich auf mein altes zuhause, in dem ich meine gesamte Kindheit verbracht hatte. In dem sowohl gute als auch schlechte Erinnerungen entstanden sind. In dem ich mich geborgen gefühlt habe.

Ein letztes Mal blicke ich zurück, bevor ich mich zu meinen dad ins Auto setze. Ihr denkt jetzt bestimmt es ist so ein dramatischer Abschied, weil wir in eine 300km entfernte Stadt ziehen. Nein, wir ziehen nur auf die andere Seite der Stadt. Etwa eine halbe Stunde entfernt von hier.

Das Gute daran? Ich wohne näher bei meiner besten Freundin, die dann nur noch ungefähr 10 Minuten zu Fuß entfernt wohnt.

Das Schlechte daran? Wir ziehen in ein Viertel voller Latinos. Und um Gottes Willen, nein ich habe nichts gegen Latinos.

Ich bin selber halb Latina. Aber bekanntlich sind Latinos sehr temperamentvoll. Und genauso ich. Und wenn ich, das Temperament in Person, auf eine andere temperamentvolle Person trifft, kann es nicht gut ausgehen. Mein Vater ist schon manchmal mit den Nerven am Ende und er ist selber Latino. Du bist auch einfach eine schwierige Person. Jaja halt die Klappe.

Während der Fahrt lehnte ich meinen Kopf gegen das Fenster und schaute hinaus. Ich denke ich sollte mich mal vorstellen, da ich gerade sowieso nichts Besseres zu tun habe.

Also ich bin Gabriella Sanchez, wobei mich die meisten nur Gabbi nennen. Ich bin 17 Jahre alt und gehe auf die örtliche Highschool. Wovon ich wirklich die Schnauze voll habe. Ich meine was soll das eigentlich? Wieso müssen wir um 8 Uhr in der Schule sein und dann auch noch aufpassen. Ich könnte mir wirklich besseres vorstellen, wie zum Beispiel im Bett liegen und schlafen oder essen oder im Bett liegen und Serien gucken oder im Bett liegen, Serien gucken, essen und nebenbei schlafen. Aber doch nicht in der Schule sitzen.
Dazu bemerkt, bin ich kein Morgenmensch. Also so überhaupt nicht. Du schweifst vom Thema ab. Jaja nerv nicht. Wenn du nicht so besessen darauf gewesen wärst, dich über die Schule aufzuregen, hättest du bemerkt, dass ihr schon lange da seid. Ehrlich? Oh stimmt.

Vor mir war ein gemütliches, kleines, blau gestrichenes Häuschen. Rot gestrichene Treppenstufen führen auf die Veranda. Generell bestand die ganze Gegend aus solchen kleinen, bunt gestrichenen Häusern, die einen älter, die anderen noch neuer.

Die Gegend wirkte ziemlich ruhig, nahezu kein Auto fuhr hier und dabei haben wir gerade erst Mittag. Ich dachte immer in diesen Viertel ist immer was los, an jeder Ecke fiesta und von überall hört man laute spanische Musik. Aber das einzige, was ich höre, ist wie mein Vater die restlichen Kartons ins Haus trägt. Wieso ist das hier so ruhig? Hier ist ja ruhiger als wo wir vorher gelebt haben und da war es schon ein Wunder, wenn ein Hund gebellt hat. Vielleicht, weil es Mittag ist und normale Menschen arbeiten und zur Schule gehen, im Gegensatz zu dir. Ja das stimmt. Ich durfte extra wegen des Umzuges einen Tag zuhause bleiben. Ich meine ich hätte auch nichts dagegen, eine Woche zuhause zu bleiben, aber das empfanden alle als ein bisschen übertrieben. Warum wohl?

Nachdem ich mir das äußere lange genug angesehen hatte, ging ich in das Haus, in welchem mein Vater schon vor einigen Minuten verschwunden ist.

Das Haus ist gemütlich eingerichtet und in weiß und creme Tönen gehalten. Im Erdgeschoss befindet sich eine kleine Küche sowie ein gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer. Im Flur führt eine Treppe nach oben ins Obergeschoss. Dort befinden sich drei Türen. Jetzt ist nur noch die Frage, welche Tür in mein Zimmer führt.




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