Kapitel 7

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Kapitel 7

Meine wiedergewonnene Energie verpuffte sogleich, als wir beim Camp ankamen.

Ich hatte ein Hotel oder eine Herberge erwartet, aber DAS hier übertraf alles!

Es waren zwar Blockhütten, aber keine Blockhütten in denen wunderlicherweise romantische Abenteuer passieren, NEIN, ich kann euch sagen, DAS ist das MIESESTE was ich je gesehen habe!

Als wir durch die Hütten geführt wurden, in welchen wir eingeteilt sind, verschlug es mir den Atem.

Das Holz quietschte unablässig, die Bettdecken sahen aus, als wären sie nie gewaschen worden und außerdem könnte ich schwören, dass ich ein Fiepen AUS der Wand heraus gehört habe!

Und nicht mal Privatsphäre besitzt man, wir wohnen zu dritt in einem winzigen (!) Zimmer, das ein Stockbett und ein Klappbett beinhaltet!

Aber das Beste kommt noch zum Schluss!

Die Blockhütten haben kein eigenes Klo! Wir müssen es uns mit vier anderen Hütten teilen, und WIE dieses Klo genau aussieht, möchte ich gar nicht erwähnen! Und dabei habe ich die horrende Summe auf dem Scheck gesehen, den mein Vater eingereicht hatte, da hätte eine Luxussuite in einem Fünf-Sterne-Hotel dabei sein sollen!

Ich seufze leise auf. Momentan warte ich hier noch alleine, da meine beiden Mitbewohnerinnen in einem anderen Bus kommen, der reichlich Verspätung hat.

Ich biege leicht meinen Kopf nach hinten um die Decke zu begutachten- hängt da etwa in der Ecke Schimmel?!-

Entenschwanz hat mit mir die restliche Zeit im Bus gar kein Wort mehr gesprochen-habe wohl sein überaus großes Ego verletzt- Aber das war mir im Nachhinein völlig egal, da ich ja Touma getroffen hatte!

Ich lächele leicht in mich hinein.

Touma, ein netter Typ!

So tief in meinen Gedanken versunken, wie nett doch Touma ist!, bemerke ich gar nicht wie die quietschende Holztür aufschwingt und wieder zuklappt.

„Du! Hey, du da! Bist du vielleicht taub? Brillenschlange, ich glaube wir haben eine Taube und Gelähmte! Ziemlich rar oder? Oh, und sie hat pinkes Haar!"

Ein Reißen an meinen Haaren reißt mich aus den Gedanken.

„Au!", schreie ich auf.

„Nee, die sind echt! Keine Perücke! Oder nur echt gute Extensions?" Mit diesen Worten reißt sie noch fester.

„ AU, AU, AU!", brülle ich. „Hör auf!"

Auch wenn es Extensions wären, Kann diese verrückte Person sie mir doch nicht einfach ausreißen!!!

„ Caro, lass das! D-Du kannst doch nicht einfach ihre Haare ausreißen!", ertönt eine hohe Stimme.

„Oh, sorry, sorry, du blöde Kuh!", lächelt mich die Verrückte an, funkelt mich mit blauen Augen an. und lässt endlich los.

Erst reißt sie mir ein Haarbündel aus und dann beleidigt sie mich?!

Ich schlucke meine ansteigende Wut herunter, nein Babsi, das hast du bestimmt missverstanden. Du hasst schon Entenschwanz, du kannst nicht noch jemanden hassen!

„Es tut mir sehr leid! Caro ist einfach an mir vorbeigestürmt weil sie so aufgeregt war dich kennenzulernen!", ertönt es mit unterbrochenem Keuchen, „Ich heiße Anna und das ist Caro, also eigentlich Caroline, aber sie hasst diesen Namen." In dem Rollstuhl hockt eine Rothaarige und lächelt mich freundlich an.

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