Komm, lass uns was verbotenes tun.

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Als es klingelt, und ich meine Sachen gepackt habe, um mich auf den Weg nach Hause zu machen, werde ich aufgehalten. ,,Lass mich doch los! Ich will nach Hause!" sage ich wütend, bis ich mich umdrehe und in das engelsgleiche Gesicht starre. Von dem Ton scheint sie überrascht zu sein, doch sie bleibt standhaft. ,,Ich habe doch gesagt, dass ich nach dem Unterricht mit dir reden möchte." - ,,Mhm." langsam gehe ich auf meinen Platz in der vordersten Reihe. Sie setzt sich gegenüber vor mir auf das Lehrerpult und schaut mich kritisch an. Keiner ist mit uns in diesem Raum, alle sind bereits ins Wochenende geflüchtet. Ich kann mich nicht von ihrem wunderschönen Gesicht ablenken, deshalb schaue ich auf die Tafel, worauf noch groß die Hausaufgaben stehen. Sie sucht meinen Blick mit ihren Augen, vergebens. Niemand sagt etwas, es ist wie dieses peinliche schweigen, wenn wir nach der Schule zusammen die Treppen hinunter laufen. ,,Was sollte der Brief? bricht sie das schweigen. Erst bin ich verwirrt. Doch dann fällt es mir wieder ein, sie meint den 6-Seiten Brief, wo ich ihr über meine Probleme bereichtet habe. Über meine Familiären Probleme, meine Drogen Probleme und meine Psychischen Probleme. Dieser Brief, wo ich ihr Indirekt meine Liebe gestanden habe.
Jetzt schaue ich ihr tief in die Augen. Man merkt ihr an, dass sie die Antwort nicht hören möchte. Plötzlich weiß ich, wieso ich nie wegen ihr geweint habe. Ich war und bin nicht traurig. Ich bin stinksauer. ,,Was soll das heißen?" fauche ich ironisch. ,,Wir hatten doch bereits ein Gespräch wegen dem Brief..vor 12 Wochen! Sie wollten mir doch so gerne helfen. Leider habe ich davon nie etwas mitbekommen, weil sie mich ja wie Luft behandelt haben! Wieso kommen sie jetzt auf einmal wieder damit an?" Meine Stimme hebt sich immer mehr zu einem schrillen Schrei. Sie weitet ihre wunderschönen Augen, welche mich in ihren Bann ziehen. Doch ich stehe auf und drehe mich weg. Wütend gehe ich mir durch meine Haare. ,,Ich wusste nicht.." sofort unterbreche ich sie. ,,Nein! Sie wussten nichts? Wussten sie nicht, dass man Schülerinnen, die ihr ganzes..verdammtes Leben..einer Lehrerin anvertrauen, nicht 12 Wochen ignoriert? Oh, muss ich mich jetzt entschuldigen?!" Vor wut fange ich schon fast an, zu weinen. Ich drehe mich um und bemerke, dass sie ruhig bleibt. Nicht einen Ausdruck zeigt ihr Gesicht. ,,Sagen sie was.." schwach sinke ich zu Boden. Als ich nach einer Zeit aufschaue, steht sie vor mir und flüßtert: ,,Steh auf." Ich gehorche. Sie ist ungefähr einen halben Kopf größer als ich. Sie fixiert mich mit ihren dunkelblauen, wunderschönen Augen und zieht mich, wie sonst auch immer, in ihren Bann. Sie lächelt leich, hebt ihre linke Hand und wischt mir die Tränen aus dem Gesicht. Bei ihrer Berührung bekomme ich leichte Gänsehaut. ,,Genug vom Nervenzusammenbruch?" scherzt sie. Ich antworte nicht und plötzlich wird sie ganz ernst. ,,Es tut mir Leid. Ich fühle mich zu dir so wahnsinnig hingezogen, nur da ist mein Job. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll, weil.." Neugierig frage ich, nachdem sie nicht weiter spricht: ,,Weil..?" - ,,Ich hatte noch nie etwas mit einem.." langsam schaut sie zu Boden. ,,Was..Mit einem Mädchen? Das können sie mir doch nicht sagen." Plötzlich bin ich ganz selbstbewusst. ,,Ich habe einen Freund, Mäuschen." Erwiedert sie. ,,Selbst wenn ich ihn nicht hätte, könnte ich nicht.." Ich ziehe eine Augenbraue hoch. ,,Was? Mit mir zusammen sein?" Als ich das sage, zuckt sie zusammen und schaut mir wieder tief in die Augen. ,,Ich könnte ins Gefängnis kommen." meint sie nur kalt. ,,Ich weiß. Und so egoistisch könnte ich niemals sein. Ich dachte, das würden sie wissen." Seufze ich leicht enttäuscht. ,,Dann lassen wir es nicht dazu kommen.." flüßtert sie heiser. Wütend gehe ich einen Schritt von ihr weg. ,,Wieso wollten sie dann mit mir sprechen? Gott, ich will ins Wochenende!" Gerade, als ich meinen Stuhl hochstellen will, packt sie mein Handgelenk und zieht mich zu ihr. Wir sehen uns nicht einmal eine Sekunde an, als sie ihre Lippen auf meine presst. Ich bin so geschockt, dass ich erstmal nicht erwiedere, doch dann drücke ich sie sanft gegen das Pult. Sie atmet gut hörbar aus, wobei ich dann in den mittlerweile wilden kuss lächele. Plötzlich lasse ich von ihr los und schaue in ihre lustvollen Augen. ,,Was ist mit ihrem Freund? Mit..dem Gafängnis?" Sie steht auf, geht zur Tür, schließt sie ab und kommt mir so nah, dass ich ihren heißen Atem auf meinem Gesicht spüre und raunt mir ins Ohr: ,,Scheiß drauf, lass und was verbotenes tun."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 20, 2017 ⏰

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