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Alex Sicht

Ich war die ganze letzte Woche nicht in der Schule. Ich bin zwar morgens immer normal aufgestanden und habe das Haus verlassen, bin aber nie zur Schule gefahren. Ich kann Nicole einfach noch nicht gegenüber treten. Natürlich weiß ich, dass es nicht ewig so weiter gehen kann, aber ich bin einfach noch nicht bereit sie wieder zu sehen. Außerdem will sie mich anscheinend auch nicht sehen, denn sie hat mich die ganze letzte Woche nicht ein einziges mal angerufen. Nur Christian hat mich angerufen am Montag und Sam nochmal am Mittwoch. Aber nichts von Nicole. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Vermutlich ahnt sie, das ich Zeit für mich brauche. Sie weiß einfach immer wie ich mich fühle und was in mir vorgeht. Sie weiß immer genau, was ich gerade denke oder was ich sagen will. Deshalb warte sie vermutlich, bis ich sie anrufe. Ich bin ihr wirklich dankbar dafür, das macht es ein wenig leichter aber auch nicht viel. Ich kann sie verstehen, das kann ich wirklich. Aber so richtig akzeptieren kann ich es noch nicht und daran wird sich so schnell wohl auch nichts ändern. Ich muss jedoch lernen damit umzugehen, etwas anderes bleibt mir gar nicht übrig. Ich habe aber keine Ahnung, wie ich das schaffen soll. Es ist einfach hoffnungslos. Aber ich muss es schaffen, sonst verliere ich sie auch noch als Freundin. Irgentwie ist es schon ironisch, genau vor dieser Situation hatte ich Ende letztes Schuljahr Angst. Ich hatte Angst davor sie, wenn wir uns trennen, auch als Freundin zu verlieren. Aber scheinbar liegt das jetzt allein bei mir. Ich zweifel nicht daran, dass Nicole ans Telefon gehen würde,wenn ich sie anrufen würde. Aber ich möchte jetzt nicht mit ihr reden. Vielleicht morgen, oder irgendwann nächste Woche. Am besten mache ich es am Montag, denn in der Schule ist es vermutlich unvermeidlich mit ihr zu reden. Allerdings schaffen Emma und Christian das auch irgentwie. Sam hat mir erzählt, dass sich die beiden jetzt einfach ignorieren. Besser gesagt, Christian ignoriert Emma nach allen Regeln der Kunst. Sam hat mir von ihren Streit erzählt. Ich kann Christian verstehen, vermutlich fühlt er sich so, wie Nicole sich fühlt. Ich hoffe wirklich, dass sich die beiden nicht trennen und sich bald wieder vertragen. Sie können sich doch nicht aufgrund von Lindas Intrigen trennen. Diesen Triumph darf sie einfach nicht erlangen. Vermutlich freut sie sich tierisch über ihren Erfolg und plant schon wieder etwas neues. Wahrscheinlich wie sie Christian endlich erobern kann oder etwas in der Art. Auf einmal wurde ich durch ein Klingeln an der Tür aus meinen Gedanken gerissen. Mit einem Blick aus den Fenster erkenne ich, das es Christian ist. Was er wohl hier will? Durch das Fenster sehe ich, das meine Mutter die Tür öffnet und ihn ins Haus lässt. Seufzend stehe ich auf und gehe zur Zimmertür. Als ich sie öffne und das Zimmer verlasse höre ich sie Christian zu meiner Mutter sagt. „Ja ich wollte Alex besuchen, weil er ja die ganze letzte Woche nicht in der Schule war. " ich friere sofort auf der Stelle ein. Jetzt habe ich wirklich ein Problem. Wie sollte ich das denn jetzt erklären? Schnell versuche ich so leise wie möglich zurück in mein Zimmer zu kommen aber meine Mutter hat mich trotzdem gehört und dreht sich zu mir um „Alex, was meint er damit, dass du die ganze letzte Woche nicht in der Schule warst? " fragt sie mich entsetzt. Ich schlucke nervös, was sollte ich denn jetzt antworten? Ich wollte nicht mit ihr über Nicole reden! Sie würde es zwar vermutlich sogar verstehen, aber trotzdem. Ich will mit niemanden darüber reden, zu mindestens jetzt noch nicht. „Alex würdest du mir wohl antworten. " meint sie, jetzt mit einer schärferen Stimme. Ich antworte jedoch immer noch nicht, sondern beiße mir nur auf die Unterlippe und sehe immer wieder zwischen meiner Mutter, die mich mit einen strengen Blick bedängt und Christian, der sich sichtbar unwohl in seiner Haut fühlt hin und her. Vermutlich ahnt er die Wahrheit mittlerweile schon. Wenn man weiß das ich und Nicole uns getrennt haben, ist das auch nicht sonderlich schwer zu erraten. „Alex antworte mir endlich. " fährt sie mich erneut an und ich zucke zusammen. So wütend habe ich sie selten erlebt. „Ich denke ich gehe dann besser mal wieder. " unterbricht Christian die erneute Stille, die daraufhin folgt. „Ja. Ich denke das ist eine gute Idee. " erwidert meine Mutter. Christian wirft mir noch einen entschuldigenden Blick zu und sagt „ man sieht sich Alex", bevor er das Haus verlässt. „Also Alex, du wirst mir jetzt sofort sagen wieso du nicht in der Schule warst und ich hoffe für dich, das du einen wirklich guten Grund hast. " wendet meine Mutter sich wieder mir zu „Wenn nicht dann hast du bis an sein Lebensende Hausarest."

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Kapitel 56

Alex&CoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt