Neil

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Nicoles Sicht

Gedanken verloren gehe ich durch den Park und setze mich auf eine Bänke. Seufzend schlage ich das Buch auf das ich mitgenommen habe, aber ich kann mich nicht richtig darauf konzentrieren. Morgen habe ich noch einmal einen Termin beim Artzt und ich hoffe das der Verband dann abkommt. Die Ärztin meinte vor ein paar Tagen das er schon fast vollständig verheilt wäre und das es ungewöhnlich schnell ging. Aber Übermorge ist schon der Dreh für das Musikvideo. Ich weiß nicht ob ich das schaffe. Aber ich muss. Alex und ich können uns nicht für immer aus den Weg gehen. Außerdem möchte ich ihn durch mein verhalten nicht noch mehr verletzen als ich es ohnehin schon habe. Ich wollte ihn nie verletzen und ich liebe ihn auch noch, aber ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Er hat mich mit seinen Verhalten einfach zu sehr verletzt. Ich kann ihn einfach nicht so schnell verzeihen, das er mir nicht vertraut hat. Es war die richtige Entscheidung. Denke ich jedenfalls. Ich bin irgendwie verwirrt. Alles ist gerade einfach ziemlich verwirrend. Aber immerhin haben sich Emma und Christian wieder vertragen. Emma hat mich Bernd angerufen und es mir gesagt. Ich habe sie selten so glücklich erlebt. Die beiden haben es wirklich verdient glücklich zu sein.  Ich wünschte nur das ich und Alex das auch könnten. Nachdem wir wieder zusammen waren schien alles gut zu sein. Wir gäben uns Wochen lang nicht gestritten. Fast ein neuer Rekord für uns. Wenn ich so darüber nachdenke streiten wir uns eigentlich ständig. "Hallo Nicole." reißt mich auf einmal eine Stimme aus meinen Gedanken. Ich sehe nach rechts von wo die Stimme gekommen ist und sehe Neil. "Neil, entschuldige ich habe dich gar nicht bemerkt." erwidere ich überrascht "Alles Gut. Was ließt du denn da?" fragt er mich. "Die Leiden des jungen Werther " antworte ich. " Ein gutes Buch. Darf ich?" antwortet er und deutet auf den freien Platz neben mir. "Klar setz dich." sage ich und rücke noch ein Stück zu Seite. „ Hast du es schon durchgelesen? " fragt er mich „ Ja. Ich lese es gerade zum zweiten mal. " erwidere ich und schlage das Buch zu. „Wusstest du ,dass das Buch eine Suizidwelle ausgelöst hat? Heute nennen sie das den Werther Effekt. Es geht dabei um die Annahme das Suizidfälle die von den Medien ausführlich behandelt werden in kausaler Verbindeung mit einer Zunahme an Suizidfällen steht. " meint er „So etwas wurde schon in verschiedenen Ländern beobachtet. " „ Wirklich? Ich wusste gar nicht das du dich auch mit So etwas auskennst. " antworte ich ihn erstaunt. „ Mein Mum ist Psychologin und beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Medien. Sie untersucht wie sich die Medien auf das Verhalten von den Menschen auswirken. Da bekommt man das ein oder andere einfach mit. Außerdem ist mein Vater Artzt. Da kommen beim gemeinsamen Essen öfter mal Gespräche auf. Also wenn mal beide da sind." erklärt er mir. „ Ahh verstehe. " erwidere ich. „ Meine Eltern haben nicht ganz so interessante Berufe. Mein Vater hat eine eigene Immobilien kanzlei und meine Mutter arbeitet in einer Anwaltskanzlei. Sie arbeiten auch beide viel, aber sie legen Wert auf mindestens eine gemeinsame Mahlzeit täglich. " „ Das kriegen meine Eltern leider nicht so oft hin. Mein Vater arbeitet wirklich sehr viel. Aber er versucht trotzdem sich Zeit für uns zu nehmen. " sagt er bedauernd. „ Bist du dann nicht manchmal ziemlich einsam? Ich meine Wenn seine Eltern so viel arbeiten. " Frage ich ihn „Man gewöhnt sich daran. " antwortet er Achselzuckend „Außerdem habe ich ja noch meinen Bruder. Auch wenn wir uns nicht immer soo gut verstehen. Ohne ihn wäre es zuhause doch manchmal ziemlich einsam. Allerdings ist er in letzter Zeit noch schlimmer als sonst. Außerdem hängt er dauernd mit unserer Cousine rum. Sie ist eindeutig kein guter Umgang für ihn und er nicht für sie . Sie Stacheln sich gegenseitig immer mehr zu irgendwelchen Gemeinheiten an. Das war schon immer so. Sie hecken momentan glaube ich schon wieder etwas aus."  „ Denkst du? " Frage ich ihn besorgt. „ Normalerweise richten sich ihre Pläne meistens gegen meine Freunde und mich. Du ahnst gar nicht was sie sich schon alles ausgedacht hat " „ Also wenn ich etwas herausfinde erfährst Du es aufjedenfall. " verspricht er mir. „ Ich muss jetzt los. Ich arbeite Freitags ab jetzt immer freiwillig in einer Suppenküche. " „ Kann ich da vielleicht mal mitkommen? Ich wollte schon lange etwas in der Art machen, hatte bisher aber nicht so viel Zeit. " erwidere ich begeistert „ Klar du kannst auch jetzt sofort mitkommen. Sie suchen immer freiwillige Helfer. " antwortet er mir. „ Ok super. Ich sag nur kurz meinen Eltern Bescheid und dann können wir los."
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Kapitel 60 🎶🌼🐇

Alex&CoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt