7 Albträume sind auch Träume

6 1 2
                                    

"Ich musste dir ja irgendwie helfen", antwortete ich unsicher. Mich schauten braue grosse Augen an. Vor mir stand ein Mann mit höchstwahrscheinlich südamerikanischer Herkunft. Egal wo ich hinschaute Tattoos. Seine Arme, seinen Hals und die für mich sichtbaren Teile seiner Brust waren verziert. "Es ist mir ja peinlich dass so zu sagen, aber du hast mir mein Leben gerettet. Ich stehe nun in deiner Schuld", riss mich seine Stimme aus meinen Gedanken. "Kein Problem, immer wieder gerne", sagte ich so selbstverständlich, als ob ich so etwas jeden Tag täte. Er schaute mich an und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie zögernd an. "Sergio, freut mich", sagte er. Ich stellte mich ebenfalls vor. Ich wollte mich schon verabschieden und gehen, da mir die Situation ein wenig peinlich war, als er mich am Arm zog und meinte: "Warte, warte du hast noch etwas gut bei mir." "Schon gut alles okay", sagte ich beruhigend. "Darf ich meine Retterin wenigstens noch zum Essen einladen?" Fragte er mich nun mit einem Lächeln. Ich antwortete lachend: "Was hat bitte um diese Zeit noch offen?" Vielsagend sagte er einfach nur: "Mc Donalds"
Ich bejahte sofort, schliesslich sage ich nie nein zu einem Cheeseburger. Wir liefen also los und schnell fing ein Gespräch an in dem er fragte "Wie kommt es das ich dich zuvor noch nie hier gesehen habe? Eine solche Schönheit wie du wäre mir niemals entgangen." Und so fing unser Gespräch an. Ich erzählte ihm dass ich neu hergezogen bin und dass ich dringend eine neue Unterkunft brauche, da ich ja ausziehen muss. Die Gründe behielt ich vorerst für mich. Er erzählte mir, dass er mit einigen seiner Freunde in einer Art Villa wohnte und dass er momentan als Automechaniker arbeitete. Wir verstanden uns von anhieb sehr gut. Wir setzten uns in dem Mc Donalds und plauderten ein wenig. Doch irgendwann konnte ich mich nicht zurückhalten und die Frage aller Fragen platzte einfach aus mir heraus: "Sergio wieso wurdest du mit einer Waffe bedroht?" Er sah mich überrascht an, da er diese Frage anscheinend nicht kommen sah (was für ein Trottel, ist doch klar).

"Ich erzähle dir dies aus dem gleichen Grund nicht, wie du mir nicht erzählst wieso du wirklich umziehen musstest." Ich wandte meinen Blick schnell von ihm ab, da er recht hatte. "Ich habe halt einige Probleme.." flüsterte ich und Tränen stiegen mir in die Augen. Plötzlich stand er auf und zog mich vom Stuhl. Ich wusste nicht was machen und blieb deswegen einfach stehen. Er zog mich in seine Arme und sagte: "Brauchst du Hilfe?" Ich war so erstarrt von dem Ganzen das ich ohne zu überlegen nickte. Er liess mich wieder los und sagte "Ich fahre dich jetzt nach Hause. Hier hast du meine Nummer, ruf mich an sobald du ausgeschlafen bist." Ich nickte und folgte ihm nach draussen zu seinem Auto. Die Nummer steckte ich in mein Portmonnaie, damit ich sie nicht verliere.

Zu Hause angekommen schminkte ich mich ab und putzte mir die Zähne. Ich beschloss noch Duschen zu gehen und legte mich danach in mein Bett. Keine drei Sekunden später schlief ich ein, schliesslich war es schon 05:00.
Ich wachte auf, doch es war stockdunkel. Ich sah überhaupt gar nichts. Ich spürte auch, dass ich nicht mehr in meinem Bett war, da ich auf einem eiskalten Boden lag. Ich wollte mich aus Schreck erheben, doch dies wurde durch Ketten die um meine Handgelenke und um meine Knöchel befestigt waren, verhindert. Ich wusste nicht was ich nun tun sollte und fing reflexmässig an zu weinen. Die heissen Tränen liefen mir meine Wangen hinunter, während dem ich verzweifelt versuche mich aus den Ketten zu befreien. Ich erstarrte als sich plötzlich die Metalltüre öffnete und musste mehrmals blinzeln um mich an das Tageslicht zu gewöhnen. Ich sah einen Mann und zwar nich irgend ein Mann, sondern Mike. Mike mit einem Messer in der Hand. Er lief lachend auf mich zu und steckte mir die Klinge in meinen Brustkorb. Schmerz.

Schreiend erhob ich mich in meinem Bett und dankte Gott dass alles nur ein Albtraum war. Ich schwitzte und mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Ich war so geschockt und verängstigt. Kein Wunder, dass ich so einen Scheiss träume, ich bin sowieso komplett traumatisiert von ihm. Ich brauchte einige Minuten um runter zu kommen den ich war heftig am zittern.

Ich wünschte ich könnte mich wehren, ich wünschte ich könnte mich selbstverteidigen. Aber ich habe leider keine Ahnung und noch schlimmer: 0.0000000 Mut. Ich bräuchte jemand der mir zeigt, wie ich mich wehren kann und jemand der mir hilft schnell viel Geld zu verdienen, damit ich mir eine ideale Unterkunft leisten kann. Ich dachte an gestern Abend und dann kam mir Sergio in den Sinn. Ich sollte mich bei ihm melden, schliesslich habe ich nichts mehr zu verlieren, vielleicht kann er mir ja wirklich helfen. Ich packte also seine Nummer aus und rief von meinem Handy an. "Sergio Lopez", sagte mir die bekannte Stimme des Latinos. "Hey hier ist Catalea", sagte ich leise und unsicher. "Hola Nena, was brauchst du?", sagte er nun freundlich. "Ich, ehm.. Ich wollte dich fragen ob du mir vielleicht ein wenig helfen kannst?", stammelte ich vor mich hin. "Was brauchst du denn Kleines?", fragte er nach. "Ich, ich möchte lernen mich zu verteidigen." Ich hörte wie am anderen Ende jemand scharf die Luft einzog. Keine Ahnung was er jetzt dachte, aber irgendwie habe ich das Gefühl ich kann ihm vertrauen. "Natürlich Nena, ich kann dir helfen. Komm doch am besten in unsere Villa, wir besitzen dort ein Trainingsraum, ich schicke dir die Adresse in Ordnung?", antwortete er mir. Ich bejahte und bedankte mich bei ihm. Zwei Minuten später bekam ich eine Nachricht die sagte:
14:00 Beroldstreet 54, Atlanta
Bitte gebe meine Nummer nicht weiter und verrate niemandem diese Adresse. Danke Nena
Xx Lopez
Ich bedankte mich ein zweites mal und bestätigte, dass ich seine Daten geheim halte. Ich schaute auf die Uhr und sah das es 12:00 ist. Ich stand also auf und ging duschen und machte mich bereit. Ich zog mich sportlich an und band mir meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz.

Als ich fertig war, ging ich nach untern, wo ich eine lachende Victoria und einen mit Brei verschmierten Jason vorfand

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Als ich fertig war, ging ich nach untern, wo ich eine lachende Victoria und einen mit Brei verschmierten Jason vorfand. "Hey meine Hübsche", begrüsste mich meine Tante. Mein Herz ging bei diesen Worten sofort auf, denn daran bin ich immer noch nicht gewöhnt. Ich begrüsste sie mit einem Kuss auf die Wange und knuddelte erst mal Jason, so gut es ging, denn beschmutzen wollte ich mich  natürlich nicht. Nach dem ich mir mein Müsli gemacht habe, setzte ich mich nun zu den zwei und fragte: "Ich gehe heute zu einem Freund, ist das in Ordnung?" "Na klar, pass einfach auf", entgegnete sie mir locker. Ich nickte und ging noch hoch um meine Tasche zu holen. Ich ging nach draussen und nahm mir mein Skateboard und fuhr in Richtung der Adresse. Ich liebte das Skateboardfahren. Es liess mich so frei fühlen. Nach zirka 30 Minuten Fahrt kam ich an der Beroldstreet an. Sie wahr voller schicker Häuser mit grossen Gärten. Ich fuhr langsam der Strasse entgegen und schaute mich um. 

Alle Häuser, beziehungsweise Villen hatten einen Pool. Überall standen teure Autos in der Einfahrt. Ich traute meinen Augen kaum.
Ich zählte die Hausnummern ab bis ich zu der Nummer 33 kam. Es ging nicht weiter. Vor mir lag der Wald und ein kleiner Weg führte zu ihm. Doch wo war die 34?
Merkwürdig. Ich fuhr noch einmal die Strasse hinunter, aber als ich die Nummer 34 immer noch nicht fand, entschied ich mich einfach mal den Waldweg entlang zu laufen, schliesslich blieb mir nichts anderes übrig. Ich nahm mein Skateboard in die Hand und lief ins Ungewisse.

Nach zirka einer halben Ewigkeit erblickte ich ein grosses, wirklich riesiges Haus mit einer dicken Mauer rings um das Areal herum. Ich lief mit grossen Augen Richtung Eingang. Der Anblick faszinierte mich.Doch wieso zur Hölle ist das so versteckt, ich verstehe das nicht. Als ich bei dem Eingang ankam drückte ich auf die Klingel und wartete gespannt. Ich war nun mehr als nervös. Vielleicht hätte ich einfach umdrehen sollen, aber etwas an diesem Ort hielt mich einfach fest. Keine 20 Sekunden später hörte ich eine Stimme sagen: "Wer bist du?" Ich antwortete total nervös: "Hier ist Catalea, Catalea Johnson." Ich hörte Getuschel und Gemurmel als mir kurz darauf das Tor geöffnet wurde. Ich erkannte einen Garten mit Pool und so eine Art Lounge. Ich verliebte mich sofort in den Ort. Das Haus war wunderschön und es hatte etwas geheimnisvolles, da es so versteckt lag. Der Garten war gross und sah gemütlich aus. Ich weiss nicht wieso, aber ich fühlte mich hiervon total angezogen. Doch gleichzeitig war ich so nervös, dass sich mein Herzklopfen wahrscheinlich verfünffacht hat.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 12, 2022 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

The Broken Me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt