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1. Eintrag

Ich weiß nicht, aus welchem Grund ich den Worten meines Psychiaters Glauben geschenkt habe und mir dieses Buch zugelegt habe, aber ich hoffe er hat recht, in dem was er gesagt hatte. Die Scheiße sollte mich schließlich befreien und zu sehen, dass sich mein Kopf geordnet bekommt. 
Ich sitze gerade auf meinem Bett, klammere mich fest an den Stift, der diese Zeilen schreibt, weil ich meine Kraft nicht kontrollieren kann. Ich konnte nichts kontrollieren. Weder noch meine Kraft, noch meine Gedanken.
Eigentlich hatte alles damit angefangen, als ich fünf oder sechs Jahre alt war. Mum und Dad hatten mal wieder einen ihrer Streits und mein kleiner Bruder und ich saßen gerade auf dem Sofa und sahen dabei zu, wie sie sich anschreien.

Nur wusste ich bis heute nicht, dass mich ein Trauma mit der Zeit verfolgen würde. In der Zeit in der ich wuchs und in die Pubertät kam. Ich machte mir mehr Gedanken um etwas und da erinnerte ich mich wieder zurück.

Dad war in die Küche gelaufen, hatte ein scharfes großes Messer genommen und meiner Mutter einen Arm um die Schulter zum Halse hinaus gelegt. Er hatte das Messer an ihre Kehle gelegt und ich hatte in der Zeit bitterlich angefangen unbewusst zu weinen.
Meinen kleinen Bruder im Arm, beobachtete ich schluchzend das Szenario und sah nur noch durch verschwommene Augen, wie mein Dad das Messer entfernte, es auf den Boden warf und dann für Monate verschwand.

Nicht nur mein Vater verschwand, sondern auch meine Psychische Stabilität fand den Weg aus meinem Körper.

Dear melancholy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt