Ruin | Peter Parker

Kapitel 1

,,Kann Geschichte nicht heute ausnahmsweise mal ausfallen?" Meine beste Freundin Kate lässt sich neben mich auf den klapprigen Holzstuhl fallen und während sie ihre Tasche auf den Boden abstellen will, verfangen sich ihre langen blonden Haare in der Befestigung des Haltegurts, woraufhin ich leicht anfange zu kichern.
Kate schaut mich nur leicht genervt an,, Du hast es doch bestimmt noch schlimmer mit deinem Vogelnest auf dem Kopf," sagt sie schnaubend und fängt an ihre Sachen auszupacken.
,,Ist da jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden?" Frage ich. Aber Kate hat recht ich bleibe wirklich überall mit meinen Haaren hängen, was eine Nebenwirkung davon ist, dass diese in alle möglichen Richtungen abstehen
,,Frag nicht," beginnt Kate, ,,Brandon ist heute Morgen wieder mit dieser Tusse Madison rum gelaufen, er meint sie wären nur Freunde, aber ich meine das sieht doch jeder Blinde in 30 Meter Entfernung, dass sie sich nur an ihn ran machen will." Sie stützt ihren Kopf auf ihre Hände und ihre Ellbogen auf den Tisch.
,,Ach Süße," ich streiche ihr leicht über den Rücken, ,, Brandon würde dir niemals fremd gehen, bestimmt sieht er sie wirklich nur als Freundin, immerhin hat er ja dich und wen kann man sich schon besseres Wünschen als dich?"
,,Du versteht das nicht, er..." kate wird von einem Klatschen unterbrochen:,, Guten Morgen Klasse, schließt euer Mundwerk,  ich würde gerne mit dem Unterricht beginnen. Joseph, würdest du bitte wiederholen was wir in der letzten Stunde gemacht haben?" Mrs. Gallagher steht vorne und beginnt ohne Josephs Antwort abzuwarten Arbeitsblätter auszuteilen.
,, positiv denken," flüstere ich Kate noch leise zu und richte meinen Blick wieder nach vorne um den langweiligsten Unterricht des ganzen Tages zu folgen. Normalerweise habe ich nichts gegen Geschichte aber seit Mrs. Gallhager die Schwangerschaftsvertretung für Mr. Smith übernommen hat, muss man jeden Freitag in der ersten Stunde mit sich kämpfen nicht einzuschlafen.
,,Lauren du brauchst Joseph nicht die Antwort sagen, hätte ich deine gewollt, hätte ich dich dran genommen, oder? Justin, weisst du die Antwort?" Dieser schaut nur weiterhin auf seinen Tisch und scheint keine Antwort zu geben. ,, Gut Lauren, dann sag du was wir gemacht haben. Joseph und Justin, ich würde eure Einstellung zum Unterricht noch einmal überdenken, ihr liefert im Moment kein gute Leistung."
,, Wir haben darüber gesprochen wie sich die Amerikaner in den zweiten Weltkrieg eingemischt haben."
,,Gut. Kann mir jemand anderes sagen, wie sie das getan haben?"
In diesem Moment klopft es an der Tür.
,,Herein," ruft Frau Gallhager und die Tür öffnet sich. Davor steht Andrè, ein Agent meines Vaters, kennen tu ich ihn gut, vor anderen gilt er immer als Freund der Familie und ich weiß wenn er mitten in meinem Unterricht auftaucht, dann muss es echt wichtig sein.
,, Guten Tag. Es tut mir Leid Mrs. Gallagher aber ich muss Margret leider aus dem Unterricht entführen, sie hat einen Arzttermin." Kate schaut mich verwirrt an, jedoch kann ich selber nur mit einem Schulterzucken antworten, ich weiß selber nicht was los ist und selbst wenn hätte ich es ihr wahrscheinlich nicht sagen dürfen.
,, Aber der Unterricht hat doch gerade erst begonnen" Mrs. Gallhager wirkt etwas Misstrauisch, kein Wunder immerhin sitze ich erst seit etwas 10 Minuten in der Schule, außerdem ist ihr Unterricht ihr Heiligtum und Niemand darf ihn verpassen.
,,Ja, ihr Arzt hat gerade ein angerufen, leider konnte ich den Termin nicht mehr verschieben" Andrè wirkt  gelassen und ich kann an seinem Gesicht nicht ablesen ob etwas passiert ist, trotzdem beunruhigt mich diese Situation.
,, Aber sie können Margret doch nicht einfach ohne ein Attest oder ähnliches aus den Unterricht holen!" Jetzt klingt Mrs. Gallagher leicht empört. Wie kann man sich so sehr in etwas reinsteigern?
,, Das ist alles schon mit der Schulleitung abgeklärt, Maggy würdet du bitte deine Sachen packen?"
Ich packe mein Mäppchen, sowie meinen Collegeblock und stehe auf, verabschiede mich noch schnell von Kate und machte mich auf den Weg zu Andrè, welcher immer noch im Türrahmen steht.
,, Auf Wiedersehen, Mrs. Gallhager," sagt Andrè im Rausgehen und nachdem die Tür geschlossen ist, beginne ich zu reden:,, was ist los? Wir wissen beide, dass ich keinen Arzttermin habe."
,, Dein Vater möchte mit dir sprechen."