Kapitel 8

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Die Nacht ging schneller rum als erwartet und Yijeong war eher wach als Kyungil. Seine Augen öffneten sich langsam, doch als er Kyungils warmen Atem im Nacken spürte, riss er rasch die Augen auf. Denn an der Schlafposition vor dem Einschlafen hatte sich nichts geändert, beide lagen noch gleich da, sie hielten auch immernoch Händchen.
Yijeong war verwundert darüber, denn vor dem Einschlafen hielten sie noch nicht Händchen. Doch innerlich freute er sich sogar sehr darüber.

Wie kommt das? Ich habe meine Hände doch eigentlich nicht mit denen von Kyungil verschränkt. Ich habe doch nur meinen Arm um seinen gelegt. Das heißt, ich kann es nicht gewesen sein oder habe ich es versehentlich beim Schlafen gemacht?! Oder hat er etwa unsere Hände ineinander verschränkt?
Naja, wie auch immer es passiert ist, mir gefällt diese Nähe zwischen uns. Aber somit macht er mir natürlich Hoffnung, doch darf ich mir überhaupt Hoffnung machen?

Yijeong wollte den Größeren nicht wecken, doch da war es schon zu spät. Kyungil war wach. Verschlafen richtete er sich auf und stützte sich erneut mit dem Ellenbogen auf dem Bett ab. Dabei löste er aber nicht seine und Yijeongs Hand. Yijeong drehte sich zu Kyungil und fragte ihn direkt:"Hast du unsere Hände ineinander verschränkt?"
Kyungil wurde auf der Stelle rot und rutschte dabei mit dem Ellenbogen von Bettlaken. Er reagierte aber schnell und fing sich mit der gleichen Hand ab. Doch nun lag er halb auf Yijeong und sein Mund circa 5 Zentimeter von Yijeongs entfernt. Er wäre ihm insgeheim wirklich gerne noch näher gekommen, doch sprang schnell weg und löste dabei ihre Hände. Nun stand er am Bettrand und schaute zu Boden.

"Sorry, war nicht meine Absicht", kam verlegen von Kyungil.

"Ähm, ja ok...kein Problem, aber du hast mir noch nicht auf meine Frage geantwortet", meinte Yijeong, dessen Wangen ebenso gerötet waren.

"Oh achso, äh..naja...ok, ja das war ich. Ich weiß nicht, was mit mir los war..."

"Das macht doch nichts, mich hat es jedenfalls nicht gestört", antwortete der Kleine mit einem warmen Lächeln.

"Puhhh, gut, dass es dich nicht gestört hat. Falls ich doch mal irgendetwas mache, was dir nicht gefällt, sag bescheid", meinte Kyungil erleichtert.

Hat denn Kyungil noch irgendetwas anderes vor?! Will er mich umbringen oder was?! Ich halte es doch jetzt schon kaum noch aus. Irgendwann versagt noch mein Herz wegen ihm.

"Wenn du kein Problem damit hast, ziehe ich mich jetzt um", fügte der Größere noch hinzu.

"Warte...hier?", kam leicht überrascht von Yijeong.

"Wo denn sonst?", sagte Kyungil lachend.

"Naja, vielleicht ist es dir ja peinlich, dich vor mir umzuziehen."

"Nö, das macht mir nichts aus."

Und so lief Kyungil zum Schrank und holte sich Sachen raus. Während er sich dann umzog, konnte Yijeong wieder ein Blick auf seinen überwältigend guten Körper werfen. Doch eines fiel Yijeong diesmal wieder besonders auf. Die Kette. Kyungil trug sie wirklich jeden Tag und legte sich kaum ab. Da sie ziemlich schlicht war, sah sie auch nicht besonders teuer aus.
Was hat sie nur für eine Bedeutung?
Diese Frage brannte Yijeong unheimlich doll auf der Zunge. Er wollte unbedingt wissen was es mit der Kette auf sich hat.

"Warum trägst du eigentlich jeden Tag diese Kette? Hat sie eine besondere Bedeutung?", rutschte es Yijeong ausversehen raus.

"Ach die, ja schon. Ich hab sie zu meinem 15. Geburtstag von meiner Mutter bekommen...Sie ist...naja, wie soll ich sagen...-kurze pause-..bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Deshalb ist die Kette mir so wichtig.."

"Oh, das tut mir schrecklich Leid. Ich hätte nicht fragen sollen. Entschuldigung." Yijeong war es nun peinlich, gefragt zu haben.

"Ist schon okay, das macht nichts. Ich spreche halt nur nicht so gerne darüber, weil dann ja auch-"

Eine Klassenfahrt mit Höhen und Tiefen || KyungjeongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt