Für Franka:)

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,,Ich habe Angst.“, gab ich zu und warf einen letzten Blick in meinen kleinen Taschenspiegel, bevor ich diesen in meine Handtasche, die um meine Schulter baumelte, gleiten ließ.

,,Sie werden dich lieben Schatz.“, versuchte Liam mich zu beruhigen und strich mir behutsam über den Arm.

Ich schnaubte nur ironisch und griff nach seiner Hand, bevor er die Klingel betätigte.

Kurz darauf wurde die massive Eichentür von einer Frau mit blondem Haar und Brille geöffnet, dich mich freudig anstrahlte.

,,Du musst Franka sein! Liam hat mir so viel von dir erzählt!“, rief sie freudig aus, klatschte in die Hände und zog mich zu sich, um mich zu umarmen.

,,Ja, es freut mich sehr, sie endlich kennenzulernen.“, antwortete ich höflich und legte ebenfalls meinen freien Arm um sie, die andere Seite brauchte ich, um Liam bei mir zu halten.

Sie löste sich von mir, als sie bemerkte, dass ihr Ehemann den hellbeleuchteten Flur betreten hatte. Er kam auf mich zu und reichte mir seine Hand. Sie war rau und groß und erinnerte mich sehr an die meines Freundes.

,,Ich bin Geoff, hallo. Ich muss mich für Karen entschuldigen, sie ist etwas aufgeregt, da du das erste Mädchen bist, dass Liam nach Hause bringt.“

,,Oh.“ Ich spürte wie die warme Röte in meine Wangen stieg und wandte rasch meinen Kopf ab, in die Richtung, aus der gerade ein sehr hübsches Mädchen die Treppe hinunter lief.

,,Kein Grund rot zu werden. Hi, ich bin Ruth.“ In einem luftigen weißen Sommerkleid stieß sie freudig zu uns und umarmte mich, wobei sie mir auf beide Wangen ein Küsschen gab. Sie bewegte sich anmutig und leicht wie eine Feder und strahlte mich aus ihren großen Augen, die Liams nicht unähnlich sahen an.

,,Hi, ich bin Franka.“, antwortete ich und lächelte zurück. Ich mochte sie auf anhieb, ihr Lächeln versprühte etwas, dass meine Aufregung gleich etwas senkte.

,,Klingt ziemlich Deutsch, wenn ich ehrlich sein darf.“, warf sie mit einem frechen Grinsen auf dem Gesicht ein, ,,Das ist nicht böse gemeint!“

,,Nein, keine Ursache, ich komme aus Deutschland.“, erklärte ich und fing erneut an nervös mit meinem Ärmel zu spielen.

 Was ist, wenn sie etwas dagegen hatten, dass ich nicht Engländer war?

,,Oh wie schön. Ich liebe die deutsche Küche!“ Karen kicherte und zwinkerte mir zu, ,,Lasst uns doch in den Garten gehen, die Würstchen und Frikadellen sind schon auf dem Grill.“

,,Gute Idee.“, meldete sich Liam endlich, zog mich an seiner Hand mit und zeigte mir auf dem Weg nach draußen einen kleinen Teil des Hauses. Die Wände waren weiß gestrichen und überall hingen unterschiedliche Bilder, von Leuten, die ich nicht kannte oder verschiedenen Blumenarten, die Karen anscheinend liebte. Auf einigen erkannte ich eine jüngere Version von Liam wieder, darunter Familienfotos oder welche, auf denen er mit seinem Spielzeug da hockte und mit einem Zahnlückengrinsen in die Kamera starrte.

 Ich kicherte und Liam warf mir einen fragenden Blick zu, ehe er mich auf eine kleine Terrasse führte, die mit einem Tisch und dazu passenden Stühlen bestückt war. Ein großer Sonnenschirm spendete uns schatten, da es für Ende September immer noch ungewöhnlich warm und sonnig war.

Liam begleitete mich zu dem Tisch, zog einen Stuhl nach hinten und deutete mir, darauf Platz zunehmen.

,,Was für ein Gentleman“, kommentierte ich es kichernd und kniff ihm in die Seite.

,,Für dich immer Schatz.“

,,Schleimer“, murmelte ich und Liam schmunzelte, sagte jedoch nichts. Er ließ sich neben mir nieder und begann ein Gespräch über Louis‘ Mannschaft mit seinem Vater, während wir auf Karen und das Essen warteten.

One Shot:)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt