»Can't get over you. can't get through to you
It's been a helter-skelter romance from the start
Take these memories that are haunting me
[...]
Because days come and go but my feelings for you are forever«
Forever - Papa Roach
Was hast Du gerade gesagt?«
»Ich liebe Dich.«
Am liebsten hätte er es nicht wiederholt, weil Draco vor ihm die Augenbrauen zusammen zog, das Standbein wechselte und die Arme vor der Brust verschränkte; aber er konnte jetzt keinen Rückzieher machen; er musste zu dem stehen, was er gesagt hatte.
»Aha.« Dracos Stimme war neutral und klang weder so, als würde er Ron glauben, noch, als würde er ihn dafür verurteilen wollen. Ron war verwirrt.
Eine kleine Weile wartete er auf einen weiteren Kommentar, dann entschloss er sich nach diesem kurzlebigen Schweigen, Draco zu fragen: »Aha? Du sagst nur Aha dazu? Kein weiterer Kommentar? Keine Spitze? Gar nichts? Warum nicht?«
Wieder herrschte diese unangenehme Stille, dann zuckte Draco mit den Achseln. (Gerade so, als wäre alles vollkommen egal.)
»Das wäre zu einfach«, antwortete er schlicht. »Das ist, als hättest Du es mir auf dem Silbertablett serviert. So eine primitive Vorlage nutze ich doch nicht.«
»Primitive Vorlage?«, wiederholte er und Verwunderung spiegelte sich auf seinem Gesicht wider. »Hältst Du das für einen Witz?«
Noch immer hatte sich Dracos Gesichtsausdruck nicht verändert. Genauso ruhig, wie er wirkte, sagte er: »Nein, das tue ich nicht. Natürlich weiß ich, dass Dir das ernst ist. Oder glaubst Du, ich wäre ein Idiot?«
»Du weißt, dass mir das ernst ist?« Langsam kam er sich wie ein Papagei vor. »Und trotzdem hast du nur ein Aha für mich übrig?«
Langsam legte sich ein genervter Ausdruck auf Dracos Gesicht und Ron kam sich vor, als würde er sich blödsinnig benehmen.
»Willst Du alles wiederholen, was ich sage? – Und ja, ich habe dazu nichts weiter zu sagen. Es verwundert mich, dass Du gedacht hast, ich würde etwas Anderes tun.« Ron lachte auf.
»Das wundert Dich? Bei jeder Gelegenheit, bei der ich Dir irgendwie Zuneigung gezeigt habe, hast Du mich in irgendeiner Weise gedemütigt. Da lag der Schluss relativ nahe, dass es dieses Mal nicht anders sein würde.«
Abermals zogen sich Dracos Augenblick zusammen, doch dieses Mal schien er angestrengt zu überlegen. Dann gab er, mit einem nachsichtigeren Blick, schließlich zu, dass er wirklich etwas falsch gehandelt hatte.
»Könntest Du das noch einmal wiederholen?«
»Vielleicht habe ich Dich in der Vergangenheit nicht angemessen behandelt«, versuchte Draco es erneut. »Mir ist nicht egal, wie du Dich fühlst.«
»Ist es nicht?«
Rons Echo klang ungläubig.
»Natürlich ist es das nicht.« Draco antwortete, als wäre es selbstverständlich. »Ich würde mich nicht mit Dir abgeben, wenn Du mir egal wärst. Ich dachte, dass das klar wäre und ich das nicht extra betonen müsste. – Außerdem würde ich das hier nicht machen, wenn Du mir egal wärest.«
Er überbrückte den Abstand zwischen ihnen und küsst Ron. Es war kein richtiger Kuss, sondern mehr simples Lippenaufeinanderlegen, bei dem Ron sich wunderte, dass sich alles ganz anders anfühlte als sonst. Draco fühlte sich nicht anders an und der ließ kein Feuerwerk in seinem Magen explodieren. Doch die Gewissheit, dass dieser Kuss etwas bedeutete, veränderte alles.
Bestimmte Hände fuhren in Rons Haare und am liebsten wäre Ron für immer küssend mit Draco hier gelieben; aber natürlich dauerte es nicht lange an.
Später sollte er lernen, dass es immer so sein würde. Sobald Draco auch nur ein kleines Stückchen seiner Gefühle offenbarte, würde es nur kurze Zeit anhalten.
Aber er wusste, dass er damit umgehen konnte. Dass er es akzeptieren konnte. Und dass es keinen Grund für ihn gab, es nicht zu genießen, solange es Bestand hatte.
Draco trat wieder einen Schritt von ihm weg und Ron fragte sich automatisch, was er falsch gemacht hatte. Dann erinnerte er sich wieder. Das unerwünschte Wort.
»Ich muss noch einen Aufsatz für Arithmantik schreiben«, versuchte Draco sich herauszureden, während er zur Tür ging und seine roten Wangen hinter Handbewegungen und Kopfverrenkungen zu verstecken, die überhaupt nicht zu ihm zu passen schienen. Mit dem Türgriff in der Hand drehte er sich noch einmal und sagte leise: »Morgen nach dem Abendessen bin ich hier. Versetz' mich bitte nicht.«
Das war keine wirkliche Bitte, das wusste Ron.
Und er war froh, denn bei einer Bitte hätte er nicht gewusst, was er zu tun hatte.
Jetzt wusste er, dass er am nächsten Abend wieder hier sein würde, um auf Draco zu warten.
So wie schon oft.
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on my own
FanfictionEs ist lange Zeit nach dem Krieg als Draco und Ron sich wieder treffen. Aber es ist nicht annähernd so feindselig, wie Ron es erwartet hat. TW: (regelmäßiger) Alkoholkonsum Geschrieben: 2014 Überarbeitet: 2017