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Wieso tut uns das Leben das an?

Das ist das Erste, was ich denke, als ich höre, was sie sagt.

Sollte das Leben uns nicht geschenkt werden, um froh zu sein und Spaß zu haben?

Stattdessen kriege ich sowas zu hören.

"Sie ist echt dumm. Sie hat gesagt, sie wüsste erst seit der 4. Klasse, dass Albert Einstein existiert hat!"

Sie lacht höhnisch auf.

Sie, dass Mädchen, welches ich immer als meine beste Freundin bezeichnet habe.

Auch die Mädchen um sie herum lachen, obwohl sie wahrscheinlich nicht mal wissen, wer dieser Albert Einstein und ich überhaupt sind.

"Ich weiß gar nicht, warum ich überhaupt mit ihr rede!"

Wieder lachen alle.

Mir steigen die Tränen in die Augen.

Gut zu wissen, was sie wirklich von mir denkt.

Gerade als sie weiter redet, drehe ich mich um und laufe weg.

Weg von dieser falschen Person, die ich immer verteidigt habe, wenn jemand über sie gelästert hat.

Einfach weg von all den Lügen, die sie immer erzählt hat.

Von wegen ich wäre ihr super wichtig, sie würde nie über mich lästern und hätte mich total gerne.

Ja, dann hat sie aber eine komische Art, das auszudrücken.

Erst als ich vor lauter Tränen in den Augen nichts mehr sehen kann, bleibe ich stehen.

Ich lasse mich einfach auf den Boden fallen und fange verzweifelt an zu weinen.

Zum Glück war hier niemand, sonst hätte mich auch noch neugierigen Fragen stellen müssen.

Mir gehen tausend Gedanken durch den Kopf.

Was hab ich getan, dass sie mich nicht leiden kann?

War ich gemein?

Hab ich was falsches gemacht?

Wieso hat sie nichts gesagt?

Mein schluchzen wird​ immer lauter.

Ich habe das Gefühl, als würden Stunden vergehen, bis ich mich halbwegs beruhigt habe.

Langsam stehe ich auf.

In welche Richtung muss ich jetzt um nach Hause zu kommen?

Achja, da entlang.

Jetzt fange ich an darüber nach zu denken, wie ich mich jetzt ihr gegenüber verhalten soll.

Soll ich sie zur Rede stellen oder doch lieber abwarten?

Ich weiß es nicht, aber darüber mache ich mir später gedanken.

Als ich zu Hause ankomme, hoffe ich das meine Eltern mir nicht aufmachen.

Dann fällt mir ein, dass mein Vater ja gar nicht da ist und meine Mutter trifft sich mit Freunden.

Dann ist also nur meine große Schwester Skylar da.

Ich atme erleichtert aus.

Meine Tränen sind mittlerweile versiegt.

Ich schwische mir noch einmal über die Augen und klingele.

Erst nach ein paar Minuten Sturmklingeln macht jemand auf.

Sie hört immer so laut Musik, dass man sturmklingeln muss, bis sie es hört.

Fröhlich öffnet sie die Tür.

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