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,,Sie springen!", rief jemand durch den Wagon.

Ich grinste. Angst hatte ich nicht wirklich, denn bei den Ken war ich nachts immer auf den großen Glastürmen rumgeklettert. Ich liebte das Adrenalin, dass in solchen Momenten durch meinen Körper strömte.

Elegant stolzierte ich an Peter vorbei, der mich dumm angrinste.

Gerade als der Zug die Kante des Daches passiert hatte, nahm ich Anlauf und sprang aus dem Wagon. Für einen kurzen Moment fühlte es sich an, als würde ich fliegen und ich wünschte mir, dass ich nie wieder landen würde.

Der Aufprall auf dem Kies, wegen dem meine blauen Ballerinas Löcher davontrugen, holte mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Immer noch voller Adrenalin stand ich auf und strich mir die langen blonden Haare aus dem Gesicht.

Mein blauer Blazer war zerissen und mein Kleid sah auch nicht gerade besser aus. Doch es war mir egal, denn diese Farbe, diese Fraktion, bedeutete mir nichts.

Die gebürtigen Ferox hinter mir grölten und schlugen mir auf die Schulter.

,,Also du bist echt krass drauf!", schrie mir jemand ins Ohr. ,,Ja, echt mutig. Für eine Ken."

Ich drehte mich um und sah einen Jungen, der ganz in schwarz gekleidet war. Neben ihm standen zwei Mädchen, die eine hatte wellige blonde Haare, die andere hatte hüftlange braune Haare. Alle drei waren gebürtige Ferox.

,,Ich bin Uriah.", stellte der Junge sich selbst vor. ,,Lynn.", sagte die Braunhaarige. Die Blonde stellte sich als Letzte vor.,,Ich bin Marlene."

,,Elena.", gab ich zurück.

Uriah grinste. ,,So so, die Strahlende."

Verwirrt sah ich ihn an. ,,Woher weißt du das?"

,,Nenn' mich Uriah, der Allwissende.", meinte er selbstgefällig und brach in Gelächter aus.

Lachend ging ich, inmitten der drei Ferox, nach vorne zu der Mauer, wo jemand stand.

Als ich näher kam, gefror mir das Blut in den Adern und mein Lächeln verschwand. Dort oben stand Eric. War er so weit aufgestiegen, dass er die Initiation übernahm?

Ich schluckte schwer und fasste mich wieder. Verdammt, ich hatte den Anfang seiner Rede verpasst.

Beatrice trat neben mich und lächelte mich an.

,,Wer macht den Anfang?", fragte Eric gerade ziemlich gelangweilt.

Ich atmete tief durch und drängte mich durch die Gruppe. Uriah, Lynn und Marlene grölten wieder.

Wenn ich von Eric als Ferox aktzeptiert werden wollte, musste ich mir Respekt verschaffen. Und das ging nur mit großem Mut.

,,Eine Ken?", höhnte er, als ich aus der Gruppe trat. Scheinbar erkannte er mich nicht.

,,Ich mag zwar bei den Ken aufgewachsen sein, das heißt aber nicht, dass ich meine Entscheidungen klug treffe.", meinte ich provozierend und zog eine Augenbraue hoch. Eric sah mich erst ernst an, lachte dann aber.

Jetzt war ich nurnoch ein paar Schritte von ihm entfernt, und je näher ich ihm kam, desto verwirrter sah er aus.

Als ich vor dem Mauervorsprung stand, sah er mir in die Augen. Ich vermutete, dass er mich erkannte, oder zumindest vermutete, wer ich war, denn er machte große Augen und runzelte die Stirn.

Ich kletterte auf den Vorsprung und spürte wieder, wie das Adrenalin von meinem Körper besitz nahm.

Der Wind zog an meinen Kleidungsstücken und ehe ich mich versah, ließ ich mich fallen.

Unten empfing mich ein federndes Netz.

Ich spürte, wie Hände nach mir griffen und sah in das Gesicht eines Ferox. ,,Hi.", grinste ich.

Der Ferox runzelte die Stirn und schmunzelte. ,,Hi. Wie ist dein Name?"

,,Elena.", informierte ich ihn und krabbelte aus dem Netz.

Nach und nach trafen die Initianten ein. Eric kam als letztes.

,,Die gebürtigen Ferox gehen mit Lauren, die Wechsler kommen mit mir.", meinte Four. Vorhin hatte ich ihn so lange genervt, bis er mir seinen Namen gesagt hatte.

Auch jetzt stellte er sich vor. Ich schweifte ab und sah mich um. Hinten in der Ecke stand Eric und sah mir geradewegs ins Gesicht.

Er hatte sich ziemlich verändert. Er trug die Haare kürzer, hatte mehrere Piercings und Tattoos. Und die Kälte in seinen Augen stellte mir die Haare im Nacken auf. Seit drei Jahren hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Das war nun aus ihm gewordem.

,,Na Ken, checkst du schon die Ferox ab?", flüsterte mir jemand ins Ohr.

Sofort drehte ich mich um und funkelte Peter an. ,,Du könntest auch mich abchecken.", meinte der ehemalige Candor noch, ehe er von mir zurück trat und Four's Anweisungen folgte.

,,Peter ist ein ziemlicher Idiot.", machte Beatrice, besser gesagt Tris, ihrem Ärger Luft.

,,Oh ja, das ist er.", meinte ich und ging zu Four.

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Betrayal🔥Peter Hayes | DivergentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt