Loving you...

„Sie haben zwei Geiseln..."

Erschrocken fuhren wir zusammen; Rissa drückte meine Hand fester und gab einen erschrockenen Angstlaut von sich.

Wir schauten uns gegenseitig erschrocken in die Augen und blickten dann automatisch zum Eingang der Kreissparkasse, der einige Meter vor uns lag.

Daraus liefen einige Kunden und schick angezogene Bankangestellte, die mit angstgeweiteten und vor Schreck verzogenen Gesichtern ganz abwesend erschienen.

Ein Mann, welcher sich seine Schulter hielt, wurde von einer jüngeren Frau gestützt. Er ächzte leise. Unter seiner Hand quoll langsam etwas hervor und sein zuvor weißes Hemd färbte sich rot.

Wie angewurzelt blieben Rissa und ich stehen, das laute Geheul der Sirene im Hintergrund mischte sich mit dem Geheul der herannahenden Martinshörnern der Polizei- und Krankenwägen.

Wir beobachteten wie Sanitäter innerhalb von wenigen Sekunden die Verletzten vom Bankgelände zerrten und sie hinter die Polizeibarriere, die sich mittlerweile am Randstein vor dem Bankeingang aufgebaut hatte, versorgten.

Verstörte schaute ich dem Polizisten, der einen Mikrophonlautsprecher vor seinen Mund hielt, zu. Er stand hinter der Polizeibarriere und sprach mit einem drohenden Unterton:

„Sie sind umstellt, es gibt keine Fluchtmöglochkeit für Sie. Kommen Sie unbewaffnet und mit erhobenen Händen heraus und legen Sie sich dann auf den Boden!"

Waffen wurden in Richtung des Bankeingangs gehalten, man hörte angespanntes Geflüster der Polizei und das Schrei-Wimmern einer Frau, die langsam und zitternd zu Boden sank.

Rissa klammerte sich ängstlich und weinend an meinen Arm . Auch mir standen die Tränen in den Augen, wir beide waren ja noch Kinder, trotzdem legte ich beschützend meinen Arm um sie.

Ich hörte noch das Brechen der Glasscheibe neben uns, dann tauchten dahinter auch schon zwei Hände auf, die Larissa und mich hineinzogen.

„Zugriff abbrechen! Sie haben zwei Geiseln durch das Schaufenster gezogen!"

Dann wurde mir schwindlig und ich schloss die Augen.