After Sunshine

47.

Alessias Sicht:

Nachdem wir morgens sehr früh aufgestanden waren, saßen wir nun im Van, der uns zu der Arena fahren würde.

Es war halb neun und damit wir auch ja alle pünktlich kommen, haben wir unsere Wecker für 7 Uhr gestellt. Denn, heute ist nicht nur das Halbfinale im Volleyball Wettkampf, heute fahren wir wieder an einen anderen Ort.  Also mussten wir heute morgen auch noch packen.

Und zwar geht es heute Abend nach dem Turnier, Richtung Potsdam, hatte Simon kurzfristig entschieden, er meinte, wenn sie schon hier sind, sollten sie dann dort auch ein Konzert geben und die Ticktes waren sofort ausverkauft, mit dem Tourbus. Die Jungs werden dort morgen Abend ein Konzert geben. Danach würden wir wieder, über den Tag diesmal, nach Berlin fahren.

Wir fahren über Nacht, also werden Harry und ich diesmal auf der Couch schlafen. Würden wir uns heute in das Finale spielen, würden wir auch morgen früh wieder hier her gefahren werden.

"Man bin ich müde." gähnte Harry herzhaft und vergrub seinen Kopf in meinem Hals und küsste mich dort. Ich musste grinsen.

"Ich auch. Hoffentlich gibt es dort um die Uhrzeit Kaffee. Ausnahmsweise könnt ich einen gebrauchen." hoffte Liam, an welcher Schulter Lina lehnte. "Und Frühstück!" rief Niall dazu und fixierte seinen Blick wieder auf sein Handy. "Oh ja! Ich hab so Hunger!" bemerkte Jessi und Louis lachte nur.

Als wir schließlich ankamen, scannten wir unsere Arena Pässe, die wir ziemlich am Anfang, bekommen haben, und liefen wieder durch den Flur in die Halle.

Collin stand mit unserer Mannschaft schon da. "Guten Morgen!" wünschte er uns. "Morgen, habt ihr schon gefrühstückt?" erwiderte ich. "Nein, wir haben auf euch gewartet. Ich würde sagen, dann können wir jetzt gehen." meinte Grace und schon machten wir uns auf den Weg.

Unsere Sporttaschen stellten, wir in eine Umkleide, die unsere Mannschaft besetzte.

An dem großen Buffet, gab es wirklich alles. Ich saß mit Harry, Jessi, Louis, Grace und noch zwei Spielerinnen an einem Tisch und wir redeten viel. Anna, Niall, Liam und Lina, saßen neben uns am Tisch, auch mit Spielerinnen und Collin.

Als wir nach ner halben Stunde fertig waren, liefen wir wieder in die Halle und setzten uns auf die Tribüne. Collin stellte sich vor uns und hielt eine kleine Ansprache.

"Okay, Mädels. Ihr glaubt gar nicht wie stolz ihr mich die letzten Tage gemacht habt! Wir sind so kurz davor! Heute geht es um viel, also strengt euch an und gebt euer bestes!!! Wir machen den Sack zu!" rief er. Den letzten Satz, sagte er immer vor Spielen. "Wir machen den Sack zu!" riefen wir alle gemeinsam.

"Alessia spielt heute wieder nicht, aber sie ist hier und wird uns unterstützen. Mädels wir packen das und..." "Doch, ich spiele." warf ich ein und alle Gesichter drehten sich zu mir. Niall lachte. Ich schaute ihn fragend an. "Ouh doch kein Witz." verstummte er.

"Jetzt wirklich?" fragte Collin und man sah seine Vorfreude. "Nein, nicht wirklich." knurrte Harry hinter mir. Ich ignorierte ihn gekonnt. "Ja wirklich." beantwortete ich lächelnd. "Baby, können wir bitte kurz reden?" flüsterte Harry in mein Ohr und ich hörte seine Wut raus.

Ich verdrehte die Augen und stand wiederwillig auf. Harry ging etwas weiter weg, von unserem Platz auf der Tribüne, damit man uns nicht richtig hören konnte. Er fuhr sich frustrierend durch seine langen Haare. "Kann ich dich davon abbringen?" "Nein. Babe, ganz ehrlich, für was bin ich hier? Um mit dir Zeit zu verbringen? Ja, das auch. Aber auch größtenteils für das Turnier hier. Ich habe nicht umsonst mich so viele Jahre darauf vorbereitet." verneinte ich.

"Na gut, aber du lässt dich immer wieder durch den Libero austauschen und machst langsam, versprochen?" stellte er eine Bedingung. "Versprochen." versprach ich und küsste ihn auf den Mund.

"Und spielst du jetzt mit?" fragte Grace, als wir wieder bei ihnen waren. Ich löste meine Schiene von der Hand und nickte lächelnd. "Ja, ich werde mit euch spielen." "GEEEIL!!" jubelte sie und ich wurde von allen umarmt.

"Na dann. Zieht euch um Mädels!" befahl Collin und schon liefen wir in die Umkleide und kamen kurz darauf, mit kurzen Hosen, Knieschonern, Einspielshirts und Sportschuhen raus.

Ich stellte meine Wasserflasche auf der Bank ab und Harry, Liam, Louis und Niall, saßen ganz unten auf der Tribüne, direkt hinter unseren Mannschaftsbank. Harry und Louis lehnten sogar an der Tribünenwand. Jessi war Kaffee holen. Anscheinend hatte dieses Mädchen ne Sucht, denn sie hatte gerade einen Kaffee.

Ich küsste Harry wieder auf die Lippen und er wisperte noch ein "Sei vorsichtig." und dann fing ich auch schon an mich warm zu laufen.

Es war echt ein geiles Gefühl wieder auf dem Feld zu stehen und das Komando übernehmen zu können.

Nach dem Warmmachen spielten wir uns ein und ich ging zur Auslosung zum Schiedsrichter. Diesem schüttelte ich, und der Mannschaftsführerin der gegnerischen Mannschaft, höflich die Hand.

Beide kamen sehr freundlich rüber, aber ob der Schiri kompetent war, würde sich erst während des Spiels zeigen.

Ich gewann die Auslosung und das hieß, wir haben die Angabe.

Nach dem Einspielen und Einschmettern, liefen wir zu Collin und besprachen mit ihm die Taktik und die Aufstellung.

Ich fing sofort auf der Angabeposition an und nach dem Pfiff des Schiris und unserem ,Kampfspruch, legten wir los.

Den ersten Satz spielte ich komplett durch und wenn ich in den Auszeiten erschöpft aus meiner Flasche trank, fragte Harry mich jedes mal, wie es mir ging. Ich antwortete jedes mal mit "Sehr gut." aber so richtig zufrieden machte es ihn nicht. Trotzdem feuerten er und die Jungs und Jessi uns die ganze Zeit an. Das machte mich echt stolz.

Im zweiten Satz, wurde ich öfters mit unserer Libera getauscht, da wir führten.

"Lovely, geht es wirklich mit deiner Hand?" wollte Harry wieder wissen. Seine Augen blickten sorgenvoll in meine. "Ja. Es ist alles gut und es klappt super." antwortete ich ihm wieder und lächelte ihm aufmunternd zu.

Meine Hand pochte zwar etwas, aber es war auszuhalten und da musste ich jetzt durch. Es ist kein höllischer Schmerz, auf jeden Fall auszuhalten, aber ich merkte es trotzdem.

Er atmete nur gestresst aus und schüttelte den Kopf, während er mich in den Arm nahm und meinen Scheitel küsste. "Pass auf. Wenn es nicht geht oder du nur ein bisschen was spürst, sagst du bitte bescheid." Ich nickte.

Und schon wurde ich wieder eingetauscht.