Kapitel 1.

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Trafalgar Law:

Die Nacht war zu kurz und der Morgen zu grell. Meine Gardine war nicht richtig vor dem Fenster zugezogen, deswegen strömte das Licht der herbstlichen Morgensonne gnadenlos in mein Zimmer. Ich stöhnte, als dann auch noch mein Wecker zu klingeln begann. Mit der einen Hand schirmte ich meine Augen ab und mit der anderen versuchte ich den Wecker zu finden. Blind tastete ich auf dem kleinen Nachttisch herum, bis ich das nervtötende Ding endlich fand. Und schon war es wieder still, so schön still. Bis der nächste Laut meine Nerven strapazierte. Mein Handy klingelte. Ich löste meine Hand von den Augen, nahm das Handy welches neben dem Wecker lag und schaltete die Tastensperre aus. Eine Nachricht von meiner, ach so wundervollen, Freundin.

„Guten morgen mein Schatz <3
Ich hoffe du hast gut geschlafen! ;)
Letzte Nacht war toll <3
Wir sehen uns in der Schule *würg*
Liebe dich <3“

Genervt von dem Text und den vielen Herzen, legte ich es zurück auf den Nachttisch. Woher wusste die Alte eigentlich, wann ich wach war? Oder schrieb sie mir einfach aus Langeweile? Egal, ich versuchte mich noch mal zu entspannen, bevor ich aufstehen und unter die Dusche gehen würde. Was war eigentlich letzte Nacht passiert? Irgendwer hatte eine Party geschmissen, weil die Ferien vorüber waren. Ich hatte viel getrunken, mit Sabrina gevögelt und... wie bin ich hier her gekommen? Vielleicht durch David oder Basti. Irgendjemand wird mich schon hier her verfrachtet haben.
Nachdem ich genug gegrübelt hatte, stand ich widerwillig auf, schnappte mir frische Klamotten und stieg unter die Dusche. Meine Eltern störte ich sowieso nicht. Mein Vater war auf Geschäftsreise und meine Mutter…? Die pennt immer bis zum Mittag, oder länger. Wie gut das wir eine Haushaltshilfe haben. Mittlerweile stand ich unter der Dusche. Ich hatte nun wirklich keine Lust zur Schule zu gehen, aber leider führt da ja kein Weg dran vorbei. Doch war genau das der Grund, warum ich mir mit dem duschen so viel Zeit lies. Außerdem fühlte ich mich hier wohl. Die Dusche war groß genug für drei Menschen. Unser Badezimmer war sowieso der pure Luxus. Ein großer Spiegel, eine Badewanne mit integrierten Whirpooldüsen und eine Toilette, wo der Sitz warm wurde. Mein Vater stand auf solche Kleinigkeiten. Mir würde auch eine normale Toilette reichen. Aber die Badewanne und die Dusche, ja die waren schon genial. Nachdem ich mich aus der Dusche wagte, trocknete ich mich ab und zog mir gelbe Boxershorts an. Danach stylte ich mir die Haare, zog ´nen schwarzen Pullover mit Kapuze über und eine Jeans. Barfuss ging ich zurück in mein Zimmer, das gleich gegenüber dem Badezimmer lag. Auch in meinem Raum wäre Platz für drei bis vier Menschen. Ich hatte einen Flatscreen, eine Playstation 3, einen sehr großen Schreibtisch, ein noch größeres Doppelbett und einen Wandschrank für meine Klamotten. Ja meine Eltern sind reich, nein es stört mich nicht im Geringsten. Mein Kopf schmerzte, also holte ich mir schnell ein paar Socken und ging runter in die Küche, wo die Medikamente bereit standen. Genauso wie mein Rucksack für die Schule. „Guten Morgen, Law!“, begrüßte mich die Putzfrau.
„Morgen...“, sagte ich gefühllos, schnappte mir eine Aspirin und setzte mich anschließend an den fertig, gedeckten Tisch. Sie war immer von 7 Uhr Morgens bis 18 Uhr Abends da. Quasi eine zweite Mutter, nur nicht so nervig wie die Richtige.
„Der Rucksack ist fertig, möchtest du noch ein Lunch dazu? Oder isst du in der Cafeteria?“
Fragereien am frühen Morgen mochte ich nicht, vor allem dann nicht, wenn ich verkatert war. Trotzdem antwortete ich ihr: „Werde in der Schule essen!“ Sie nickte nur, mittlerweile war sie solange bei uns, dass sie mich kannte. Ihr Name ist Maria Gonzales und sie ist über vierzig Jahre alt. Eigentlich eine ganz nette Frau, trotzdem mochte ich keine Konversation am frühen Morgen. Ich war und bin einfach schon immer ein Morgenmuffel gewesen.

Nun saß ich im Auto und fuhr zur Schule. Was Besseres gab es nicht, oder? Seufzend kam ich an, fand auch gleich einen Parkplatz. Am Eingang der Schule sah ich schon Sabrina mit ihren Weibern warten. Nervig. Wobei Steffie ja ganz nett aussah. Schnell schnappte ich mir meinen Rucksack vom Beifahrerplatz und stieg aus. Mit einem Knopfdruck ging mein Cabrio mit automatischem Verdeck zu.  Da hatte mich auch schon meine Freundin entdeckt.
„Laaaw!“, rief sie fröhlich quiekend. „Da bist du ja, es ist gleich acht. Du kommst fast immer zu spät!“ Ihre Freundinnen folgten ihr auf Schritt und Tritt, typisch Cheerleader. Manchmal spielte ich mit dem Gedanken einfach mit ihr Schluss zu machen, aber der Sex, den es umsonst gab, war sonst schwer zu finden. Ja klar, eine mal zwischendurch auf Partys. Aber... immer wenn man es wollte, war es doch schon schwer. Zudem steigerte es mein Ansehen bei den Jungs. Also, was soll’s? Und schon fiel sie mir um die Arme und gab mir sogleich einen innigen Kuss, vor der versammelten Schülerschaft. Zumindest vor denen, die Anwesend waren. Warum muss Sabrina ständig so eine Szene abziehen? Ich löste mich von ihr, blieb ruhig und begrüßte den Rest. „Wollen wir rein gehen?“, sie hakte sich bei mir ein, dann zog sie mich auch schon in die Richtung der Tür. Ich betrachtete sie, besser gesagt ihre Kurven. Noch ein Grund, sie nicht abzusägen. Sie sah bombastisch aus. Ein Männertraum eben.
„Was steht auf dem Stundenplan?“, fragte ich trocken.
„Chemie bei dir und bei mir Mathe…“, sagte sie sichtlich enttäuscht.
„Dann sehen wir uns später!“
Als ich die Schule betrat, wollte ich gleich schnell weg von ihr. Egal wie gut sie aussehen mochte, aber ihre nervige... klammerartige Art, geht mir schon seit Monaten auf den Geist. Bedröppelt lies ich Sabrina stehen, hörte noch, wie sagte: „Der hat wohl noch einen Kater von gestern!“ Tzz, wenn die wüsste. Wobei ich den Kater wirklich noch nicht zu hundert Prozent los bin. Als ich dann den Chemieraum betrat, setzte ich mich in die letzte Reihe. Heute hatte ich absolut keine Lust auf das ganze Gelaber des Lehrers. Am liebsten würde ich schlafen..

One Piece: Shambles in my HeadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt