Kapitel 26

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Heyho! :) Uhm.. HAVE FUN und soo! ;D



Stiles keuchte und rollte sich auf den Rücken, bevor er die Augen öffnete. Verwirrt blickte er in den grauen Himmel hinauf- jegliches Zeitgefühl fehlte ihm.
"Warum weckst du mich auf?" brachte er hervor und wollte sich aufsetzen, aber seine Hände waren hinter dem Rücken gefesselt.
-Du musst etwas Überzeugungsarbeit leisten.- Nico hockte vor ihm und sah ihn mitleidig an, -Tut mir Leid wegen deines Körpers. Ich vergesse immer, dass es nicht nur eine Hülle ist.-
Erst jetzt spürte Stiles die Ausgezerrtheit. Als wäre er ein ausgewrungener Schwamm, der verkrumpelt und zerrissen liegen gelassen wurde. Seine Zunge klebte am Gaumen und er hatte das gleiche Gefühl im Magen.
-Habe gerade noch so mitbekommen, dass du am Verdursten bist.- Nico richtete sich auf und drehte sich ein Mal im Kreis, -Deswegen habe ich dich mitten in ihr Herz gebracht.-
"Herz?" Stiles keuchte und der Blick verschwamm ihm.
-Wir sind kurz vor dem Ziel, Idiot.- zischte Nico und packte ihn am Hals, denn es war kein Stoff da, an dem er Stiles hätte hochziehen können, -Wenn du jetzt verreckst, war alles umsonst.-
"So schnell stirbt sichs nicht." Stiles entlockte Nico ein hoffnungsvolles Grinsen und erntete einen Klapser auf die Wange. -Das ist mein Junge.-
Stiles hätte ihn gern durchlöchert mit Fragen - denn er hatte sowas von keine Ahnung, in welcher Situation er sich befand. Das letzte, woran er sich erinnerte, war ein blutender James. James.
-Keine Sorge. Wenn er nur halbwegs so heilig ist, wie ihr alle meint, werden sie ihn gefunden haben.- Nico lief Schritt für Schritt durch den Schnee um ihn herum, ohne Fußspuren zu hinterlassen. Auch, als er sich Schnee nahm, um ihn zu einem Ball zu formen, tat sich nichts. Allerdings schien es ihn weniger zu stören. Er hatte sogar Gefallen daran, die Bälle in die Äste der Bäume zu werfen, ohne dass etwas passierte.
-Die Hexen vertrauen mir nicht.-
-Warum nur?- Stiles war zu schwach, um zu sprechen.
-Außerdem hab ich dich vermisst.-
Stiles runzelte die Stirn und sah zu dem blassen Jungen hinüber, der ihn aus seinen Augen sehnsüchtig entgegenblickte.
-Jolene ist übrigens abgehauen, so wie der Rest ihrer Sippe.- Nico brach den Blickkontakt ab und lief wieder in Kreisen um ihn herum, -Ich habe viele Menschen getötet, der letzte hat sich gewehrt und mir die Kleider zerfetzt.- Sein Grinsen verschwand, als er Stiles Blick begegnete,
-Als würde dich ein bisschen Blut noch stören.- Nico hockte sich wieder neben Stiles und legte eine Hand auf seine Brust, -Keine Sorge, Süßer. Sie hatten es verdient. Und selbst wenn- es war die einzige Möglichkeit, um deine Familie zu retten.-
Stiles weinte. Er wusste nicht, warum. Weil er an Derek und Jacob dachte? Weil er an den bevorstehenden Weltkrieg dachte? Oder weil Nicos Hand warm war?


"Stiles muss es geschafft haben."
Derek blickte dem General in das schiere, glatte Gesicht. Zumindest wirkte es glatt, im Gegensatz zu den blutigen Gesichtern der Kinder und Soldaten.
"Sir?"
"Sein Plan ist zu mir durchgedrungen, Hale. Ich habe meine Leute."
Derek blickte nur stur zurück, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Der General malmte mit den Zähnen.
"Auf ihren Verlobten warten natürlich keinerlei Konsequenzen."
"Sir?"
"Hale!" brüllte der General ihn an, "Verkaufen sie mich nicht für blöd!" Aber als Derek keine Miene verzog, riss der sich zusammen und sah sich um, bevor er einen Schritt auf Derek zu ging.
"Ihr Verlobter ist schon über zwei Tage verschwunden und ich weiß, dass er auf der anderen Seite unterwegs ist. Der Dämon will ihn zu Aradia führen."
"Kommen sie auf den Punkt." Derek zog eine Augenbraue hoch, "Sir."
Der General verengte die Augen und wischte sich über die laufende, rote Nase, bevor er wieder zurück trat.
"Die Hexen haben ihren Sohn herausgerückt- die anderen Kinder sind noch im alten Halehaus. Die Familien dürfen ihre Kinder besuchen und sie haben uns gesagt, da Aradia nun mit uns kämpfen wird, bräuchten wir nichts zu befürchten."
Derek schluckte und warf einen hastigen Blick über den Platz. Kinder trainierten mit gebrochenen Armen, einäugige putzten Gewehre, Verbrannte lernten, wie man ein Feuer machte. Weiter hinten, hoben Großeltern Löcher für ihre Enkel aus. Aradia- wenn sie wirklich helfen wollte, hätte sie es schon längst getan.
"Das haben wir wohl alles ihren Verlobten zu verdanken."
Derek blickte in die kleinen Augen, bevor er dem General vor die Füße spuckte und wieder hinauf in sein Loft ging. Dort lag Lydia auf Stiles Laken und bekam gerade einen Verbandswechsel von Melissa, die ihm einen hasserfüllten Blick zu warf. Derek konnte Lydias Anblick nicht lang ertragen. Rote, offene Wunden zogen sich über ihre gesamte linke Körperhälfte, bis hoch in ihr Gesicht. Die roten Locken waren ihr fast vollkommen weggebrannt.
"Kann ich helfen?"
Peter, der neben Lydia geschlafen hatte, öffnete die Augen und sah verblüfft du Derek hinüber.
"Wie wärs, wenn du deinem Sohn ein Vater bist?"
Derek wandte sich zu der kratzigen Stimme um. John stand vor ihm, mit Jacob auf dem Arm und blickte ihm stirnrunzelnd entgegen. Derek hatte den Mann lang nicht mehr gesehen. In der Zeit schien er um 10 Jahre gealtert zu sein. Nun war nicht nur Chris, sondern auch John vollkommen ergraut.
"Ich habe von Stiles gehört!" rief Allison aus der Küche, wo es nach etwas kräftigem, aber nicht besonders appetitlichem Roch. Lydia hatte sonst immer gekocht. Derek nahm Jacob entgegen und nickte ihr zu: "Scheinbar hat er mit Aradia Kontakt aufnehmen können."
Als hätte jemand an einer Schnur gezogen und eine Glühbirne zum aufleuchten gebracht. Selbst auf Melissas verbittertes Gesicht trat ein Grinsen. Derek blinzelte und sah in Jacobs Augen. Er wusste, dass er Rose' Gene trug und erkannte trotzdem das Gold von Stiles darin.
Als hätte jemand an einer Schnur gezogen und die Hoffnung wieder angeknipst.
So viele Freunde waren tot, niemand wusste, was mit James und Stiles wirklich geschehen war- von Beacon Hills war nach dem Feuer, dass sich ausgebreitet hatte, kaum noch etwas übrig. Aradia war schrecklich- aber ihre letzte, verzweifelte Hoffnung.
Als schon alle schliefen und Jacob auf Dereks T-shirt sabberte, streckte er sich auf dem Sofa aus, atmete tief ein und aus und ließ die Mauer herunter. Derek schluchzte leise und weinte. Endlich. 

Es war ein kalter Januarmorgen und die Routine der Kriegsvorbereitung war im vollen Gange.
"Scheiße, scheiße, scheiße." Stiles ging in dem Schlafzimmer auf und ab. Fuhr sich verzweifelt in die kurzen Haare und seufzte laut auf, bevor er sich auf das Bett fallen ließ. So viel Scheiße hatte er durch gemacht, so viel erlebt und war nicht bereit, raus zu gehen? Derek gegenüber zu treten? Wieder fluchte er und wischte seine verschwitzten Hände an seiner schwarzen Anzughose ab. Nur eine Woche war vergangen, als Leyla ihn und James sterbend im Wald fand, sie zurück ins Lager brachte- als er so viele Menschen ermordet hatte, nur um Aradia dazu zu bringen, sich auf ihre Seite zu schlagen. Und im Endeffekt war es tatsächlich dazu gekommen? Dass er jetzt in einem schwarzen Anzug auf ihrem gemeinsamen Bett saß und alles in ihm nach und nach in kleine Fetzen zerfiel?
"Hast du Angst?"
Stiles riss seinen Blick hoch und knetete seine Hände. Scott stand in der Tür. Er sah einfach perfekt in seinem Anzug aus. Und er?! Hatte gerade Schweiß daran verteilt.
"Nein." Stiles lachte sarkastisch auf, "Ich sprühe vor Energie und Tatendrang."
"Das geht schneller vorbei, als du denkst.." wollte ihn Scott beruhigen und ignorierte Stiles' Sarkasmus. Doch es half nicht. Stiles musste schlucken, bevor er antwortete: "Was würdest du fühlen, wenn du unter den Umständen Allison gegenüber treten müsstest, huh?"
Scott verzog bitter den Mund: "Ich wäre wohl zu feige."
Stiles nickte langsam und sah wieder auf seine verschränkten Hände. Tränen schossen ihm in die Augen, als Panik in ihm aufstieg: "Jacob wird meinetwegen psychisch am Ende sein."
"Er ist keine zwei Jahre alt." erwiderte Scott, "Abgesehen davon, gibt es keinen Grund dafür."
Stiles sah wieder hinauf zu Scott und warf ihm einen forschenden Blick zu: "Ach nein?"
Scott trat verlegen von einen auf den anderen Fuß: "Ich meine.."
Stiles schüttelte den Kopf: "Schon gut. Ich will dich nicht mit meiner Laune anstecken."
Scott lächelte ihm zu und kam ihm entgegen. Legte ihm beide Hände auf die Schultern und wartete, bis Stiles zu ihm hinauf schaute: "Du schaffst das schon!"
Stiles konnte ein Lächeln nicht verhindern: "Muss ich ja."
"Richtig! Und jetzt beweg deinen Arsch vor den Altar, Feigling!"

World Civil War (Sterek)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt