Kapitel 1: Der Umzug

600 15 2
                                    

Den Kopf gegen die Wand gepresst, alles still. Nicht einmal Nicos Geschrei ist zu hören. Heute wird der schlimmste Tag meines Lebens. Warum passiert sowas eigentlich immer meiner Familie? Bei uns ist doch alles so wie es sein sollte... meine Eltern sind noch zusammen, wir haben ein schönes großes Haus mit Garten in Mexico und mein Bruder und ich können uns nicht ausstehen. Warum musste Dad diesen blöden Job in Atlanta überhaupt annehmen? Die Argumente die dafür stehen, sind dünn gesäht. Außer dem großen Vorteil, dass er nun mehr Gehalt bekommt gibt es nun wirklich keins, das mir einfallen würde.

"Du sollst zum essen runter kommen hat Mom gesagt!" Wieder einmal werde ich Lautstark aus meinen Gedanken gerissen

"Mann Nico, schon einmal etwas von Privatsphäre gehört? Sag ihr ich komme gleich du Nervensäge!"

"Nicht gleich, Jetzt! Sie ruft dich schon seit mehr als fünf Minuten! Wir sind eh schon spät dran, beeil dich."

"Jaja, ist ja schon gut. Ich habe fast vergessen, dass man in diesem Haus nicht einmal für ein paar Minuten seine Ruhe hat und einfach mal die Wand anstarren kann... falls du es vergessen hast, du siehst diese Wände nie wieder."

Endlich kehrt er mir den Rücken zu und schlendert beleidigt die Treppe hinunter, sodass ich mich in Ruhe fertig machen kann.

Es riecht entsetzlich. Schon wieder Bratkartoffeln und Bohnen. Der Kochkurs hat Mom ja wirklich gut geholfen, sie kann jetzt wenigstens ein Essen machen ohne es anbrennen zu lassen.

"Dillan, was hast du denn Oben noch gemacht, ich habe dich gerufen."

"Ich habe gar nichts gemacht, nur auf meinem Bett gelegen und löcher in die Luft geschaut. Ich kann echt nicht glauben, das wir umziehen, dass ist so beschissen."

"Kannst du dich vielleicht ein bisschen mehr freuen und mach bitte nicht so ein Gesicht. In Atlanta wird es euch beiden sehr gut gefallen, ihr lernt neue Leute kennen und das Haus ist auch ein Traum."

Normalerweise sind Nico und ich uns nie einig und egal welche Meinung der eine vertritt, der andere vertritt sie nicht. Sein Blick, der zu mir herüberschweift zeigt mir jedoch, dass wir heute derselben Meinung sind: Es passt uns ganz und gar nicht, dass wir uns von unseren Freunden und unserer gewohnten Umgebung trennen müssen.

"Ja ok" mehr bekomme ich gerade nicht zustande, und selbst das kommt nur mit einem gequälten Seufzen aus mir heraus.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 07, 2014 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Pubertät: nur eine Phase!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt