Auf der anderen Erdseite des Planeten Erde, eine der wasserreichsten und am meisten von Russen bewohnten drehende Kugel in unserem allzu beliebten und doch zugleich gefährlichen Sonnensystem, wanderte ein bezauberndes Wesen, mit der Eleganz eines wunderschönen Vogelstraußes mit Knöchelbruch, nahezu, gegen alle Gesätze der Schwerkraft verstoßend und damit Albert Einsteins Nobelpreis aberkennend, fliegend über den Fensterrahmen, diesen sie ihr Zuhause zu nennen erlaubt ist, hinfort. Übermütig und abenteuerlustig wie sie nunmal zu sein glaubte, übersah sie inkompetent und minderbegabt, was nunmal ihrem natürlichen Charakterzügen entsprach und nicht einmal der alte Dorfhansi zu dementieren versuchte, den vorhin genannten und eigentlich für normal denkende Lebewesen unübersehbaren Fensterrahmen. Und sie flog. Und wie sie flog. Die Arme ausgebreitet wie ein Vogel übermannte sie das unbeschreibliche Gefühl von Freiheit. Zum ersten Mal in ihrem dochs so tristen Leben verspürte sie das wunderschöne, kitzelnde Gefühl, all ihre plagenden Sorgen los zu sein und unbeschwert wie ein prächtiger, in all den Farben des Regenbogens strahlender und stockschwuler Riesenpapagei über den Himmel zu gleiten.
Bis sie wieder auf dem eindeutig zu wenig glitzernden Boden der Tatsachen angelangte. Wortwörtlich.
Sie realisierte erst zu spät, dass alles nur ein Traum war. Die während des Fliegens verspürte Freiheit verpuffte sofort, als sie mit ihrer schon zum fünften mal angenähten und von anmutigen und zugleich wunderschönen Warzen überzogenen Hakennase den Schlamm auf dem Boden zu verspüren vermochte. Doch bevor sich dieser verheerende Zusammenprall ereignete, war es, als wäre die Zeit stehengeblieben. Nur knapp einen halben Meter über dem Boden schwebte ihr graziles Gesicht. Man wäre befugt, es als Schicksal zu benamen, dass ihre Statur, welche doch sehr an einen zur Gänze aufgeblasenen Ballon erinnern lässt, ihr Gesicht, dies doch des öfteren mit dem eines Wildschweines verwechselt werden vermag, vor dem Untergrund schützt. Doch so meinte es der liebe Gott doch nicht des Besseren mit dem Mädchen; denn so erkrankte das arme Ding an einer Magenerschütterung. Ärzte waren überfordert und nicht in der Lage, sich diese Misere zu erklären, da die eben genannten ein solches Hergehen doch noch nie zu erlebt vermögen haben.
So schnell, wie nicht mal ein Gepard zu laufen wagt, wurde eine Notoperation eingeleitet, an der derart inkompetente Wesen am Körper der Verletzten herumschnipselten, dass doch das sowieso schon minder komplexe Gehirn des Mädchens, dessen Namen erst in Kapitel 15 genannt werden darf, aus Unachtsamkeit in den Magen transplantiert wird. Somit ist das Mädchen dazu verflucht, immer an die Nahrungsaufnahme zu denken, was auch ihre spätere Person deutlich prägen wird.
In einem beinah unmenschlichen Tempo wird sie in ihren Aufenthaltsraum gebracht, wo sie nun zu ruhen versucht. Jedoch sollte es ihr nicht gegönnt sein und so wurde sie doch stets von Träumen über ihren Höhenflug mit fatalen Folgen heimgesucht und am nächsten Morgen glich sie stark dem Aussehen eines drogenabhängigen Pandabären.
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LUCA
RomanceDas Leben ist wie eine gestörte Ameise auf Crack, welche versucht, eine dreispurige Autobahn zu überqueren. Diese Geschichte wird eine Gehirnzelle nach der anderen auffressen, also lesen auf eigene Gefahr! Die Rechte der Geschichte liegen einzig und...