Die Tagträumerin

Prolog -Traumwelten und Tatsachen des Lebens

Hallo.
Falls du dich fragst was es mit dieser Geschichte auf sich hat, ... darauf habe ich keine wirkliche Antwort für dich. Und dabei bin ich diejenige die das hier erlebt hat.
Also, bevor ich mir das jetzt anders überlege, lass mich anfangen dir zu erzählen.
Zu erzählen, über dieses planlose und höchst chaotische Mädchen was hier hinter steckt. Also, über mich. Eigenartig nicht war? Einige Menschen die ich kenne würden jetzt sagen ich sei selbstverliebt oder egoistisch. Aber das bin ich nicht. Ich bin nur das planlose Mädchen was jede Tag für mehrere Stunden in ihren Fantasien und Tagträumen gefangen ist.
Aber kennt ihr das nicht? Man fängt an einen Gedanken zu verfolgen und dann -zack- schon bist du in deiner eigenen Fantasiewelt gefangen.
Ich persönlich liebe dieses Gefühl... Man vergisst alles um sich herum und sieht die Welt durch andere Augen und -BAM-
Unsanft wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. "Elisa Svenson! Es wird in meinem Unterricht nicht geschlafen!" Ups. Da wäre ich doch fast im sooo spannenden Physikunterricht von Mr. Nilsen eingeschlafen. Ich unterdrückte ein Augenrollen und seufzte stattdessen. Zeit die es-tut-mir-sehr-leid-nummer abzuziehen. "Entschuldigen Sie Mr. Nilson. Ich wollte ganz sicher nicht in ihrem sehr, sehr wichtigem Physikunterricht einschlafen. Das muss wohl an dem einschläfernden Monolog liegen den sie da vorne halten." ...und noch einmal. Ups. Da war er wieder. Mein allseits geliebter Sarkasmus. Ich merkte wie mich meine gesamte Klasse anstarrte und wie mein Lehrer langsam begann einen Blick zu kriegen, bei dem man davon hätte ausgehen können, das er mir gleich den Kopf abreißt. "So reden sie nicht mit mir junges Fräulein. Raus aus meinem Unterricht. Sofort. Und tragen sie sich für nächsten Donnerstag einen längeren Schultag ein." Oh toll. Nachsitzen. Genau das was ich jetzt noch gebrauchen kann. Ist ja nicht so als hätte ich schon für den Donnerstag etwas geplant gehabt. Dieses Mal hielt ich mich nicht zurück. Ich rollte genervt mit den Augen, packte meine Sachen, stand auf und ging dann aus dem Raum.
Da ich sowieso nur noch eine Stunde Chemie heute hatte, bin dann einfach gegangen. Für so etwas bleib ich ganz bestimmt nicht hier.
Zuhause angekommen, in meinem eigenen Reich, warf ich mich auf mein Bett. Gut das meine Ma Grade nicht hier war, so wie ich sie kenne, hätte sie mich bestimmt wieder in die Schule gejagt weil, ich zitiere "Elly, du solltest aufhören zu schwänzen! Denk an deine Noten und an deine Zukunft!"
Immer das selbe mit ihr. Aber andererseits weiß ich das sie es nur gut meint und das sie sich um mich sorgt. So wie Mütter nun einmal sind wenn es um ihre Kinder geht.
Ich wickelte mich in meine Decke ein, so als wäre ich ein Burrito und schloss meine Augen.
Ein bisschen Schlaf würde ich mir wohl leisten dürfen.
Keine 2 Minuten später war ich weg vom Fenster und betrat mein Traumwelt. Einem von 5 Orten wo ich entspannen konnte. Die anderen Orte sind meine Fantasie oder meine Gedanken, mein Bett, vor dem Kühlschrank in der Küche und bei meiner besten Freundin Jess (zu der ich später noch einmal kommen werde). Wie dem auch sei, ihr fragt euch wahrscheinlich was meine Traumwelt so speziell macht, oder?
Nun, es ist wahrscheinlich die Tatsache das ich hier rumlaufen kann... So als wäre es eine verdrehte Mischung aus der Realität und Alice im Wunderland. Ich glaube das beschreibt es ganz gut.
So idyllisch wie diese Welt für mich meistens erscheint, so sehr weiß ich das sie auch gefährlich ist.
Tja, so ist das eben. Es muss immer zwei Seiten von einer Sache geben. Ohne Leben gibt es keinen Tod, ohne Hass gibt es keine Liebe, ohne Gut gibt es kein Böse und ohne Licht gibt es kein Dunkelheit. So ist das nun einmal im Leben.
Und wenn man die falsche Entscheidung trifft, dann gibt es halt kein zurück mehr.
Ach ja, jetzt wo wir hier sind und ich Zeit zum Reden habe... Dann kann ich euch auch ein bisschen etwas von mir erzählen.