Der Rauch stieg in weißen Schwaden zum dunkel schwarzen Himmel hinauf. Die Schornsteine des alten Fabrikgebäudes ragten bedrohlich empör und die Kieselsteine unter ihren Füßen knarschten bei jedem Schritt den sie taten und zerstörten somit die Ruhe der aufkommenden Nacht.
Der Arm des braunhaarigen Jungens war um die Schulter des kleinen Mädchens, mit den Zöpfen auf beiden Seiten ihres Kopfes, geschlugen während seine blauen Augen stur gerade aus blickten und er darauf bedacht war sie so schnell wie es nur ging nach Hause zu geleiten.
Mal wieder hatte er sich dazu überreden lasse, länger draußen zu bleiben als nötig, hatte die Zeit in ihren blauen Augen vergessen. Mögen sie auch nur Kinder von kaum zehn Jahr sein, war er schon immer ihr Beschützter gewesen. Es schien, als wäre er die erste Person gewesen, die sie gesehen hatte, sobald sie das Licht der Welt erblickte. Er war ein Teil ihrer Familie, wo jeder seine Aufgabe ganz genau kannte.
Wenn es Nacht wurde erwachten die Schatten zu Leben, wirbelten durch die vom Regen betäubten Straßen auf der Suche nach Beute, Diebesgut. In dunklen Gewändern, Kapuzen auf dem Kopf und Masken verdeckten ihre Identität. Schützten sie davor ihre wahres Ich preiszugeben.
Wollmöglich waren es diese Masken, die das kleine Mädchen dazu fasziniert hatten Schauspielerin zu werden oder vielleicht war es auch einfach nur der abgeschaute Brauch von dem Hause aus, wo sie dabei war aufzuwachsen, mit diesem kleinen Beschützer an ihrer Seite.
Sie bogen um die nächsten Straßenecke und er beschleunigte ihr Lauftempo noch mehr, zog die kleine mit sich, wollte lieber nichts riskieren.
"Louis," jammerte die Kleine. "Louis, ich will noch nicht Heim." Sie riss sich los, rannte in eine andere Richtung. Fustriert seuftzte er auf, eilte hinterher, bedacht sie nicht zu verlieren.
Sie sprang mit einem geübten Sprung über die alte Backsteinwand des Fabrikgebäudes rannte den Schorsteinen entgegen, mit dem Wind in ihrem Rücken, die blauen Augen auf den schwarzen Himmel über ihr gerichtet.
"Bleib stehen!" "Komm schon du Spielverderber." Die kleinen Hände packten den Vorsprung, zogen sich mit einem leisen Keuchen das die Lippen verlies empor. Die Füße positionierte sie neue sobald sie oben angekommen war und lief weiter. Er tat es ihr gleich, jedoch schneller, präziser, den Vorsprung verkleinernd.
"Bleib stehen," wiederholte er, jedoch diesmal mit mehr Nachdruck. Er wollte gar nicht wissen, was mit ihm passieren wurde, wurde die Kleine auch mit nur einem Kratzer zu Hause erscheinen, außerdem bedeutete sie ihm einfach zu viel und er kannte sie, kannte den Weg den sie gerade anpeilte und wusste das er schneller war und das er sie zu fassen bekommen würde, weswegen sein Herz deutlich langsamer in seiner Brust zu klopfen begann.
Die Kleine bugsierte sich inzwischen, zwischen zwei dünnen Wänden der zerfallenen Gebäude hindurch und rannte auf die Schlucht zu bereit zu springen. Seine Hand schellte nach vorne und packte sie am Saum seiner roten Jacke, die sie vorhin von ihm erbettelt hatte und zog sie mit einem Ruck zurück an seine Brust, brachte sie zum aprupten Stillstand und damit beide zu fall. Ihr Schrei hallte kurz durch die tintenschwarze Nacht, eher sie durch seine Brust abgefangen weich überhalb ihm landete.
Die Maske, ihr Erkennungszeichen, welche sich in der rechten Tasche seiner Jacke befand schleuderte über den Boden davon.
Die kleinen Fäusten trommelten wütend auf seine kleine Brust, während sie die untere Lippe herausschob und die blauen Augen noch größer als normalerweise wurden. "Diesmal hätte ich es geschafft, du bist gemein Lou," quängelte sie den Tränen nah, während der blauäugige Junge unter ihr leicht vor sich hin lächelte, eher den Quängelgeist auf die Beine stellte und ihm die roten Kapuze übers Haupt zog, da die ersten Tropfen auf die Erde fielen. Danach sammelte er seine Maske vom Boden auf und half der Brünetten kleinen Lady auf den staubbedeckten Boden hinter den Mauern dieser Fabrik zurück. Er plazierte die Kapuze seines Pullis auf seinem Kopf und verschränkte seine Finger mit ihren als sie zu zitteren begann um sie zu wärmen.
Sie lief weiter nach Hause. Kein weiters Mal endwand sie sich seinem Griff, presste sich nur noch mehr an ihn, als die dunklen Schatten hinten den Ecken der verschiedenen Gebäude auftauchten und er die Makse auf seinem Gesicht plazierte, um sich für seines gleichen zu erkennen zu geben und für den Rest der Menschheit unerkannt zu bleiben.
Als das vertraute Haus in der Ferne des Horizonts auftauchte atmeten beide erleichterte auf, obwohl sie wusste das es ihm Moment keinen sicheren Ort gab als hier neben ihrem, sie im Alter übersteigenden Jungen. Und als wollte er dies bestätigen formten seine Lippen einen Satz, während seine Arme sie in eine schützende Umarmung zogen, den sie, würden die Jahre versteichen noch öfters aus seinem Munde hören würde:
"Ich bin für dich da kleine Räuber Prinzessin!"
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Die Räuber Prinzessin
Romans"Was bist du?" - "Ein Engel." - "Wie ist dein Name?" - "Satan."