Tag oo.
" Blumen."
"Wie klischeehaft!"
"Aber es sind rote Rosen!"
"Das macht es nicht besser!"
Sie betrachtet kurz den Strauß Blumen in der Hand ihrer Freundin , eher ihr Blick zurück zum Spiegel huschte und ihr ein Mädchen mit blauen Augen entgegen sah.
"Chris bemüht sich wirklich. Er wäre eine gute Partie," äußerte das Mädchen mit den hellen Locken und beäugte sie misstrauisch. Sie verstand sie nicht. Seit sie das Mädchen ihr gegenüber kannte hatte sie die Herzen der jungen Männer reihenweise abgeräumt ohne das sie es bemerkt hatte. Das kleine unschuldige Ding schaffte es mit seiner liebenswürdigen Art und Weiße alle Blicke auf sich zu ziehen und dennoch war sie nie ganz zufrieden. Sie war zwar immer ganz geschmeichelt, aber ausgewählt hatte sie nie einen. Sie hatte immer eine andere Ausrede um sich selbst und ihren Vater hinzu halten. Mit niemanden war sie einverstanden und als sie das ernüchternde Seufzen vernahm wusste sie ganz genau was folgen würde. Dennoch wollte sie so schnell nicht aufgeben.
"Er würde gut zu dir passen. Groß gewachsen, muskelös, stechende grüne Augen, ein wunderschönes Lächeln ..."
Das heitere Lächeln rieß sie aus ihren Schwärmerein.
" Ich glaube es wäre besser wenn ihr euch trefft." Sie fuhr sich durch die dunkle Mähne, welche sie dann zur einer Seite ihrer Schulter betete und ihrer Freundin aufmunternd zu lächelte.
"Bedenke er ist aus unseren Reihen."
Die leuchtende Farbe in den blauen Augen erlosch, als hätte jemand einen Lichtschalter betätigt und resigniert ließ sie den Kopf hängen, so dass einige dunkle Strähnen auf ihrer Stirn tanzten.
"Genau das ist es ja," flüsterte sie mehr zu sich selbst als zu jemand anders in dem Raum. Das - wie bitte - der anderen anwesenden Person wurde durch ein lautes Tür öffnen unterbrochen, die die zwei anwesenden kurz frösteln lies, weil eine Windböhne enstand dadurch, das Fenster bereits geöffnet war.
Ihr Blick im glänzenden Glass des Spiegels begegnete einem anderem, sehr vertrauten bläulichem Augenpaar und verankerte sich mit diesem. Einige Augenblicke sahen die zwei sich stumm an, tauschten Gedanken durch verschiedene Blicke, eher er seine Arme für sie ausbreitete und sie ihm lächelnd entgegen eilte.
Sie wurde kurz durch die Luft gewirbelt, bevor er sie in eine innige Umarmung schloss und seine Lippen auf ihrem Scheitel positionierte ihren Duft einatment. Sie verweilten in dieser Position, die Augen geschlossen die Nähe des anderen genießend, bevor ihm durch flattern seiner Lieder der Blumenstrauß auffiel.
"Von wem ist er diesmal?" Ein Lächeln formierte sich auf seinem Gesicht, als er an den dachte, der es bei seiner Räuber Prinzessin versuchte, wusste er doch, dass sie seine Kette um den Hals trug.
"Chris," seufzte die Blondine und wusste bereits das sie verloren hatte.
Die zwei vor ihr wurden sich direkt gegenseitig zustimmen, so wie es schon immer war. Die zwei teilten eine besondere Beziehung, die keiner so richtig verstand. Sie waren mehr als bloße beste Freunde und doch meilenweit davon entfernt Liebende zu sein. Einige erzählten, dass er schon lange innige Gefühle für sie hegte, doch auf Grund einer Abweisung lieber zurücktrat und ihre Aufmerksamkeit genoß. Wiederum andere sagten, dass sie mehr in ihm sah als ihren bloßen Beschützer, doch Angst hatte sich durch ihre Liebe zu ihm verwundbar zu machen. Und es wurde erzählt, dass sobald sich das Regime im Haus der dunklen Schatten wechseln würde, die zwei Seite an Seite regieren würden.
Jeder jedoch wusste, dass sobald der eine auftauchte, der jeweils anderen in seinem Schatten lauerte, bereit daraus hervor zu treten oder den andern mit sich in die Dunkelheit zu ziehen, in eine Schattenwelt, wo sie beide sicher waren. Eigentlich.
"Einer aus dem Wachpersonal am Osttor?" vergewisserte er sich und bekam ein kleines Nicken als Zustimmung. Ein verschmitztes Lächeln erschien auf seinem Gesicht und er vergrub dies in ihrer Halsbeuge, als er den durchbrohenden Blick der Blondine erhielt.
"Ich verschwinde. Wir sehen uns... irgendwann." Die Tür schlug zu, aber die zwei schienen in ihrer eigenen kleinen Welt verschwunden zu sein. Der leichte Wutesrausch und der teure Rat einer langjährigen Freundin war an ihren ohren , wenn er dabei ist vorbei gerauscht.
Jedoch blieb das Thema das alte."Wann sagst du es ihm?"
"Hm?," sie ließ ihre Arme aus der schützenden Umarmung fallen und bewegte sich wieder auf ihren Schminktisch zu, um ihren Dutt für die anstehenden Unterricht fertig zu arrangieren.
"Weißt du - ," meinte sie als sich ihre Augen erneut im Spiegel traffen und er näher an sie heran schritt "-ich habe es satt. Jedes Mal das gleiche. Diese andauernden Anwärter, die sich um die Gunst meines Vaters zu erlangen sich im Dreck sullen würden, um seinen Platz einzunehmen. Ich bin müde immer wieder Nein sagen zu müssen, denn es wäre so vieles leichter, wenn die ganze Sache ausgeräumt wäre mit einem einfachen ja!"
Für einen kurzen Moment verschwand sein lachendes Gesicht und seine Miene verdunkelte sich, was sie nicht bemerkte, da sie ihre Hand nach einer Spange streckte.
"Aber was wäre dann mit unseren Familien Ehre und wie könnte ich dem Hauptmann persönlich jemals wieder in die Augen sehen, wenn ich wüsste das ich Blutlinien gekreuzt habe um es mir selbst zu erleichtern," fuhr sie fort und befestigte die letzte Spange im dunklem Haar.
"Wieso verstecken wir unser wahres ich hinter einer Maske, Louis?" und mit diesem Satz brach ihre Stimme und sie wand ihren Blick ab. Sanft zogen sie zwei Finger an ihrem Kinn zurück und er hauchte ihr einen sanften Kuss auf ihre erhitzte Wange.
"Um dich zu schützen und falls das nicht reicht, gibt es noch mich," war seine leise Antwort, die sie zum erneuten Lächeln brachte.
"Was wäre, wenn ich nicht mehr beschützt werden will? Ich will selber entscheiden zu wem ich gehören will und was ich tun soll. Ich will selbst wählen," erwiderte sie während sie die Arme um ihn schlang als die Tür erneut ohne jegliche Ankündigung aufflog und ihr Gespräch beendete.
"Dein Vater bat mich dich heute zu deinem Schauspielunterricht zu fahren. Und dich will er sehen, Louis." Chris betrachtete argwöhnisch das umschlungene Paar und sein Unterkiefer machte unliebsame Bekanntschaft mit seinem Oberkiefer.
"Genau das meinte ich ," flüsterte sie in sein Haar und entfernte sich von ihm, um ihre Tasche zu holen. Er betrachtet sie mit einem nachdenklichem Blick, während ihre Worte wieder und wieder durch seinen Verstand rieselten.
"Der Hauptmann wartet nicht gerne," wiederholte sich Chris und wollte nur ungestört mit ihr bleiben. Ihre Antwort auf seine Frage erfahren. Rein geschmuggelt hat er sich in den Dienstfahrplan und versuchte ihn aus ihrem Leben so weit wie möglich zu entfernen. Er nahm ihr dir Tasche aus dem Fingern und grinste nur verlegen, über ihren fragenden Blick.
Er bot ihr an ihm mit einer Handbewegung zu folgen, was sie nach kurzem zögern auch tat.Auf der Türschwelle kreuzten sich nochmals ihre Blicke und sie nickte ihm zu, setzte ein Lächeln auf. Seine Muskeln entspannten sich, doch wurde er den Verdacht nicht los nicht das komplette Geheimnis hinter den rätselhaften Worten des Mädchens erfahren zu haben.
Alles was bleibt, wenn wir entschwinden sind die Masken aus Geschichten, die die Welt über uns erzählt.
Dochwasist, wennein Schurke seineBestimmungändernwillundausSchurkenHeldenwerden? Wiesehrverändertsich ihre Maskeunterdersieunerkanntbleibenwollen?
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Die Räuber Prinzessin
Romance"Was bist du?" - "Ein Engel." - "Wie ist dein Name?" - "Satan."