Kapitel 3

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Füge ich noch hinzu und sehe zu, wie James  noch etwas von seinem Kaffee trinkt. „Übrigens: Falls du dich fragst, warum wir uns in diesem Restaurant treffen, ich liebe die Atmosphäre hier.“ Erklärt James. „Ich auch", Stimme ich ihm zu. „Wir sollten uns beeilen. Genau in dieser Sekunde kann es sein, dass der Spitecrackle schon wieder etwas angerichtet hat.“ Befürchtet James und stellt die Tasse Kaffee abrupt zurück auf den Tisch, wobei ein klirrendes Geräusch entsteht und der Kaffee fast herausschwappt. Die Tasse ist noch halbvoll, wie mein Glas mit Wasser. Doch James denkt gar nicht daran, auszutrinken. Er legt schnell einen Schein auf den Tisch und noch bevor ich sagen kann, dass ich mein Wasser selbst zahle, hat er auch schon seinen langen, grauen Mantel angezogen und hastet Richtung Tür. Ich nehme meine Jacke und ziehe sie an, während ich James hinaus auf die Straße folge. „Und, was genau machen wir jetzt?“ frage ich während ich neben ihm her eile und im Laufen meinen Schal umlege. „Zuerst musst du versuchen, in das Reich der Fantasie zu gelangen.“ Meint James und sieht mich kurz von der Seite an. „Und wie?“ will ich wissen und ziehe den Reißverschluss meiner Jacke zu. „Zuerst reist du einfach mit mir mit, das geht fürs Erste nämlich am schnellsten. Selbstverständlich kannst du es später auch alleine tun.“ Erklärt James  und spricht dabei sehr schnell. „Und…wohin gehen wir dazu jetzt?“ frage ich und komme mir langsam richtig dumm vor, da ich so viele Fragen stelle. „Ein dafür vorgesehener Raum liegt in der alten Bibliothek. Und dort werden wir auch ganz sicher niemanden antreffen, was äußerst hilfreich sein wird.“ Erklärt James und weckt damit mein Interesse. Die alte Bibliothek ist mein Lieblingsort in der ganzen Stadt. Die neuere Bücherei, die bekannter und größer ist, besuche ich fast nie. Aus der Kinderspieleecke kommt andauernd Lärm, es wimmelt nur so von Menschen und es gibt viel zu wenige Sitzmöglichkeiten. Außerdem sind die Regale aus Metall, grau, trist und langweilig. In der alten Bücherei dagegen ist es sehr leise, die Wände sind uralt und aus Stein. Es gibt fast überall, wo keine Regale stehen, etwas ältere, aber einfach nur bequeme Sitzkissen, nie zu viele Besucher und ich liebe den Charme der alten Möbel, die dort stehen. Besonders die Bücherregale, sie sind aus Holz, haben wunderschön geschnitzte Ornamente an den Seiten und geben der gesamten Bücherei etwas von einem Antiquariat. In der alten Bücherei gibt es zwar nicht allzu viele neue Bücher, aber ich nehme manchmal eigene Bücher mit, nur um sie dort zu lesen. Wenn mich jemand nach meinem zweiten Zuhause fragen würde, müsste ich nicht lange überlegen: die alte Bibliothek. Von hier aus ist die Bibliothek nicht allzu weit entfernt, wir müssen nur noch über die Brücke und dann in die unscheinbare Sackgasse auf der rechten Seite abbiegen. Im Moment laufen wir noch am Fluss entlang, doch James hat es so eilig, dass wir schon bald die Brücke erreichen. Wenige Minuten später haben wir die Brücke über dem langsam vor sich hin fließenden Fluss hinter uns gelassen und biegen jetzt in die kleine, unscheinbare Sackgasse ein. Die Häuser sehen alt und heruntergekommen aus und stehen so dicht beieinander, dass von links und rechts kaum Licht in die schmale Gasse kommt. Der Putz bröckelt an den Hauswänden ab und auf dem dreckigen Kopfsteinpflaster liegen leere zwei leere Bierdosen. Es riecht auch komisch und unsere Schritte kommen mir in der Stille plötzlich sehr laut vor. Ich bin erleichtert, als wir endlich die Bibliothek erreichen.

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Hallo🤗
Wir geht's euch so? Ich bin etwas gestresst, war jetzt ja auch länger nicht aktiv... Na ja,wie auch immer, ich hoffe es geht euch auch gut und freue mich über Feedback.💗😘

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