Am nächsten Morgen wachte ich schon eine halbe Stunde, bevor der Wecker klingeln sollte, auf. Da außer den Angestellten niemand da war und der Koch erst 8 Uhr das Frühstück servieren würde, blieb ich allerdings noch in meinem Bett liegen und wälzte mich hin und her.
Um Punkt 7:30 Uhr klingelte dann schließlich mein Wecker. Ich schwang mich aus dem Bett und ging, immer noch etwas schlaftrunken, in das große Badezimmer, das direkt an mein Zimmer anschloss und nur für mich gedacht war.
Nachdem ich geduscht, meine Haare geföhnt und mich angezogen hatte, ging ich in die Küche. Allerdings war dort niemand. Der Koch fing normalerweise 7:50 Uhr an mit dem Frühstück und nun war es 8:05 Uhr. Ich nahm mein Handy und schrieb meinem Dad.
"Hey Dad!
Ich hoffe ihr kommt heil an und wünsche euch viel Spaß! Achso und noch eine Frage: was soll ich tun wenn die Angestellten ihrer Arbeit nicht nachgehen und mein Frühstück nicht pünktlich fertig ist?"Die Antwort kam innerhalb von zwei Minuten.
"Ich hab den Koch gebeten dir kein Frühstück zu machen, da du auch mal alleine klar kommen musst. Also musst du dir dein Essen wohl oder übel selbst machen. Wir sind übrigens gerade am Flughafen und in zehn Minuten können wir ins Flugzeug. Also bis später!"
Ich stöhnte auf und legte mein Handy auf den Tisch. Dann fing ich an, mir ein Brot zu schmieren.
Als ich gegen 8:30 wieder in mein Zimmer ging, warf ich meinen ersten Blick dem Stundenplan zu. Donnerstags hatte ich die ersten beiden Stunden Englisch. Großartig! Ich nahm meine Tasche und machte mich auf den Weg zum Bus.
In der Mittagspause setzte ich mich an meinen gewohnten Platz am Fenster.
Matt war gestern nach dem Abendessen gegangen. Er wohnte zu Fuß etwa 20 Minuten von mir entfernt. "Hey" begrüßte er mich und gab mir einen Kuss.
"Gibts was neues?" fragte ich als ich mich setzte.
"Blair wollte sich vorhin hierher setzen" kicherte Lena ein paar Plätze entfernt von mir. Sie war ein hübsches Mädchen. Zwar nicht so schlau, aber trotzdem zählte ich sie zu meinen engeren Freunden, da ich sie schon seit einem Berufsmeeting meiner Eltern vor etwa vier Jahren kannte.
"Im Ernst?" ich lachte.
"Ja! Es war nirgends mehr ein Platz frei, außer hier. Und dann kam sie her und sagte: "hey" - sie äffte Blairs Stimme nach - "kann ich mich hierher setzen? Alle übrigen Plätze sind belegt." Sie sah sich kurz um, vermutlich um zu sehen wo Blair nun war. "Und Matt ist dann aufgestanden, hat sie von unserem Tisch weggeführt und gesagt", sie äffte nun Matts Stimme nach "nein. Alle Plätze voll"
Ich kicherte und lehnte mich an Matt rechts neben mir.
"Wo ist sie denn jetzt?" fragte Allie, die sich bisher erstaunlich still verhalten hatte.
Alle außer mir blickten um sich und hielten Ausschau nach Blair.
"Wen interessiert das denn?" fragte ich und rollte mit den Augen. Ich erhob meinen Kopf wieder von Matts Schulter und fing an zu Essen.
Eine Weile ging es mit dem Essen normal weiter. Die typischen Klatsch-Gespräche über Blair und die anderen Sci-Fi-Freaks aus der unteren Schicht. Ein paar regten sich auch wieder über das Essen auf, aber da hörte ich kaum noch hin. Sätze wie "Wer soll denn diese steinharten Kartoffeln essen?" Oder "Was soll das für Fleisch sein?" gehörten zum Mittagessen irgendwie dazu.
Irgendwann, als sich die Pause dem Ende zuneigte und die Gespräche langweiliger wurden, kam auf einmal die vertraute Dreiklang-Melodie aus den Lautsprechern. Das bedeutete, dass eine Durchsage unserer Rektorin folgen würde.
Und diese kam auch.
"Rebecca Armstead bitte in mein Büro"
Zittrige Stimme. Das bedeutete entweder, dass sie sauer oder angespannt war.
Der Tisch brach in Gelächter aus und Matt klopfte mir mitfühlend auf die Schulter. Ich nahm meine Sachen, zuckte die Schultern und machte mich dann auf den Weg.
Als ich an der Bürotür anklopfte, hörte ich von innen eine angeregte Unterhaltung. Die Stimme meiner Rektorin erkannte ich, doch die andere war mir neu.
Ich trat ein. Miss Damwright saß an ihrem Schreibtisch und davor standen zwei Polizisten. Alle drei sahen ziemlich mitgenommen aus.
"Miss Armstead? Wir müssen uns mit ihnen unterhalten" sagte die Stimme die ich zuvor schon an der Tür gehört hatte.
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fly away like a bird
Random->"Ich will weg hier! Raus! Einfach wegfliegen! Wie ein Vogel! Ich will diesen ganzen Stress nicht mehr!" Mir liefen stumme Tränen übers Gesicht und ich kauerte auf dem Boden. Ich knabberte vor Nervosität an meinem Daumennagel und stellte gleich dar...