Kapitel neun - „ Guten Morgen, Manuel. Komm rein und setz' dich."

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Na Klasse. Der hatte mir gerade noch gefehlt. Ich nahm die gewünschte Zigarettenpackung heraus und rechnete sie wie die Flasche ab. Zweimal ertönte das Piepen und der Junge holte sein Portmonee heraus.
„ Ich bräuchte den Ausweis."
„ Was?"
„ Ihr Ausweis. Beide Artikel sind offensichtlich ab achtzehn."
Genervt grummelte er und holte seinen Ausweis heraus um ihn mir auf die Theke zu knallen. Ich überprüfte ihn kurz.
„ Gut, dass macht dann 10,23€"
Er übergab mir 15 und als ich ihm sein Wechselgeld überreichen wollte brummte er etwas. "Kannst behalten. Braucht der Drecksladen." Ich hielt inne und stockte. Finster sah ich hoch.
„ Wie war das?" Das hatte der Bastard nicht gesagt.
„ Keine Ahnung, wovon du redest."
Pfff. Ich war ihm das Geld wieder hin und nahm beide Dinge Zurück.
„ Kaufen Sie sich Ihren Scheiß wo anders. Hier bekommen Sie nichts." Scheiß auf Freundlichkeit, sowas lasse ich niemanden über den Laden meiner Mutter sagen.
„ Was? Sag mal, wie redest du kleiner Pisser mit mir? Weißt du überhaupt, wer ich bin?"
„ Interessiert mich herzlich wenig. Jetzt hauen Sie ab. Der "Drecksladen" hat es nicht nötig an Leute wie Sie Dinge zu verkaufen."
Finster sah er mich an und nahm sein Geld, ehe der das Geschäft verließ und noch einmal mit der Tür knallte. Sauer brachte ich alles zurück. So ein Spasti! Ardian Bora...

Um halb zwölf machte ich dann zu und ließ mich müde und erledigt ins Bett fallen. Viel war nicht mehr losgewesen und es kam auch niemand mehr wie dieser Ardian vorbei. Ein Glück.
Ich hatte noch die Inventur gemacht und Mama das Geld mitgebracht. Das machte sie immer, seid im Laden einmal eingebrochen wurde und das ganze Geld weg war. Eine bessere Alarmanlage konnte Sie sich zu dem Zeitpunkt auch nicht leisten.
Das jetzt aber erstmal beiseite. Ich brauche Schlaf, dringend.
Nur wie sollte ich den denn bitte bekommen, wenn ich jetzt schon so am abdrehen war.
Das war wahrscheinlich das erste und letzte Mal, dass ich mir einen Montag wünschte.

Die Tage zogen sich quälend langsam hin bis zum Freitag und auch das sonst immer geliebte Wochenende ging mir gewaltig auf den Keks. Wir verbrachten es wie immer zusammen und es war ganz lustig, nur...ich denke wenn man so sehnsüchtig auf etwas anderes wartet sind selbst die sonst so schönen Dinge nervig.
Und nun stand ich endlich wieder vor dem Gebäude. Über meinen ganzen Körper bereitete sich eine Gänsehaut aus und mein Hals fühlte sich trocken an, neben dem dicken Kloß, welcher zusätzlich noch in meinem Hals festzustecken schien. Meine schwitzigen Hände öffneten die Tür und ich hielt die Luft an als ich zum Empfangstresen ging. Dort plapperte mich allerdings eine fröhliche Kelly an.
„ Manu, hi! Du bist ja richtig pünktlich und richtig gut siehst du aus. Naw, ich das ein Zopf? Awww!"
Die Blondine sprang schon fast über den Tresen und musterte mich von oben bis unten.
„ Ist nur, damit mir die Haare nicht andauernd im Gesicht sind...", sprach ich kleinlaut und schob meine Brille zurecht. Jaja, Manuel. Große Klappe, aber Komplimente gehen gar nicht.
„ Steht dir total. Du hast dir alles durchgelesen, oder? Also wo möchtest du hin? Erstmal eine Führung oder in Herr Tjarks Büro?"
Woher...?
„ Ich bin halt gut. Nein, quatsch. Ich habe den Zettel gelesen. Ich wusste gar nicht, dass er so süß sein kann. Sonst ist unser lieber Chef immer so zurückhaltend.
„ Davon hab' ich noch nie viel mitbekommen." Sie lachten und ich schmunzelte.
„ Also hoch?"
Ich nickte. Ja, ich wollte bei Herr Tjarks mein Praktikum verbringen.
„ Supi, weißt du noch wo lang? Oben bekommst du den Rest. Karte, damit die hier alle wissen, dass du ein Praktikant bist und so."
Wieder nur ein Nicken von mir. Ich bedankte mich noch einmal und ging zu den Fahrstühlen.
Mein Herzschlag verschnellerte sich mit jedem Mal, wo die Zahl des Stockwerkes Anstieg.  Als er gänzlich stehen blieb und sich die silbernen Türen öffneten blieb mir der Atem ein weiteres Mal stehen.
Ich wurde direkt durchgewunken zum Büro von Herr Tjarks und öffnete schnell noch meinen Parka und entwirrte meinen Schal etwas. Als ich ein leises 'Herein' war nahm öffnete ich die eine Seite der Tür und sah ihm direkt in die Augen.
Es schneite wieder und durch die riesige Glasfront sah man, wie die Stadt wieder mit einer weißen Decke belegt wurde. Einige Flocken haftenden am Fenster und sein komplettes Erscheinungsbild gab einen starken Gegensatz zu der Aussicht hinter ihm. Er stand hinter seinem Schreibtisch und die blauen Haare waren nach hinten gekämmt, sodass man jedes seiner Tattoos mehr als nur deutlich erkennen konnte. Der schwarze Anzug war anscheinend maßgeschneidert, denn er saß ihm perfekt und eigentlich alles an ihm war wirklich atemberaubend.
„ Guten Morgen, Herr Tjarks..."
„ Guten Morgen, Manuel. Komm rein und setz' dich."

《Ich habe tatsächlich die besten Uploadzeiten. Nur Schlafmangel, Wärme und Jaymes Young sind keine gute Mischung.》

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 10, 2017 ⏰

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