Kapitel acht - Der dumme Spacken von der Plattenfirma

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Mama musste später leider los zu ihrer Arbeit, aber ich hatte ihr versprochen noch nachzukommen und ihr etwas zu helfen. Nur jetzt war ich gerade dabei alles für Montag vorzubereiten. Es…sollte so perfekt wie möglich sein. Nie hätte ich gedacht, dass mir jemals so etwas wichtig sein könnte im Leben. Und ich hätte auch nie gedacht, dass mir so etwas auch mal passieren würde.
Umso überforderter war ich jetzt, weshalb ich Maurice um eine Skype-Konferenz bat. Dieser war natürlich wie immer bei seiner anderen Hälfte, weshalb wir einfach über den Account von Micha unser Gespräch führten. Dieser lag hinter Maurice auf seinem Bett und zockten Pokémon. Laut Aussage seines Freundes.
„ Also…“, begann ich und nahm meine Kleidung vom Kleiderbügel mit vor die Kamera.
„ Ich habe einmal das von Micha und den Anzug hier. Ist der doch zu extrem oder kann ich das ruhig machen? Die laufen da ja alle so rum.“
„ Man muss bedenken du bist Praktikant. Ist der Anzug denn überhaupt praktisch?“, stellte der Dunkelblonde nur eine Gegenfrage.
„ Das hilft mir nicht!“, quengelte ich und nahm die Sachen herunter.
„ Anzüge sind nie praktisch“, erwiderte Micha.
„ Pssscht.“
„ Klappe, Micha!“
„ Ey!“, lachte er und kam zu uns. Maurice hauchte er kurz einen Kuss auf die Wange, was den Jüngeren deutlich zum strahlen brachte.
„ Nimm‘ doch das von dir. Noch eine Weste oder so und nicht unbedingt deine schrotten Schuhe.“
„ Danke.“ Ich legte alles zurück und hängte die Sachen auf.
„ Dadurch das du uns so viel davon erzählst bin ich selber total aufgeregt, als würde ich Montag zu Tj°arks gehen“, lachte Maurice und ich stieg mit ein.
„ Ich bin selbst total aufgeregt und freue mich mega. Dann noch die Einladung als…quasi Assistent. Mein Herz schlägt bis zum Hals.“
„ Hoyo“, grinste Micha und ich zeigte ihm den Mittelfinger bevor ich mich auf meinen Stuhl fallen ließ.
Wir redeten noch eine Weile und dann machte ich mich auf den Weg zum Kiosk meiner Mutter. Dort angekommen war wie immer nicht viel los.
„ Engel, da bist du ja. Hilfst du mir die Süßigkeiten nach zu füllen?“
„ Du sollst mich doch nicht so nennen, Alte Frau“, seufzte ich und nahm mir die blaue Schürze vom Haken. Meine Mutter stieß mir sachte in den Rücken.
„ Na hör mal! Wird mein Schatzi etwa frech? Kommst du etwa in die Pubertät?“
„ Mamaaaaaaaa!“
Kurz sahen wir uns an und fingen dann an zu lachen.

Kurz vor acht wollte Mama den Laden schließen,  aber ich versicherte ihr noch weiter zu machen und auf zu passen. Sie ließ mich allein und ich summte etwas zur Musik mit, die leise aus dem Radio dudelte. Es war ein privater Sender aus der Nachbarschaft, der sogar mal gute Musik spielte und nicht nur den Kram, der neu war und sich sowieso immer gleich anhörte.
There's something about the way you shiver….Even in the morning…Boy, I get stoned…
And I'll take a bullet for you right now...Just to keep you in my lungs…
Boy, I get stoned on you...Rubbing my bones on you…Nothing else burns like you (oh)…Ripping my shirt off you (oh yeah)…“, summte ich mit und ordnete die Zigaretten hinter mir wieder richtig. Die Klingel an der Tür läutete einmal und ich drehte den Kopf etwas.
„ Guten Abend.“
Keine Antwort. Ich sah mir die Person etwas genauer an und überlegte. Ich hatte ihn doch schon einmal irgendwo gesehen…Er ging durch die Reihen und sah sich nur etwas um. Sein Pullover war knallig gelb und der Mundschutz versteckte sein halbes Gesicht. Die Haare waren blond. Sah aber nicht besonders natürlich aus…naja…
Ich machte weiter und erschrak leicht, als ich hinter mir ein Knallen hörte. Er hatte eine Flasche Bier auf den Tresen geknallt.
„ Und eine große Burton“, grummelte er.
Jetzt viel es mir wieder ein. Der dumme Spacken vor der Plattenfirma.

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