Kapitel drei - Ich habe noch nie jemanden etwas über mich erzählt...

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Das Firmengebäude von Tj°arks zu beschreiben war nicht schwer. Protzig.
Es war das größte Gebäude hier in der Stadt und fast schon das Markenzeichen. Wenn man sagte, woher man kam Sprachen alle einen immer gleich auf das Gebäude hier an. Naja...es war ja auch der Hauptsitz.
Zwar gab es noch einige Zweigstellen hier in Deutschland, Amerika und dem Rest Europas, nur hier hatte die Firma angefangen.
Oh man...warum mache ich mir darüber jetzt Gedanken? Ich fuhr mir übers Gesicht und richtete noch einmal mein Hemd, ehe ich durch die riesige Drehtür aus Glas tritt und mich sofort in einer eher kalten, aber trotzdem nicht unangenehmen Eingangshalle befand. Man könnte auch sagen, dass sie eher minimalistisch war.
Staunend sah ich mich um, da dies eindeutig eindrucksvoller war als die Bilder, welche man bei Google fand. Einige Leute liefen herum, telefonierten oder redete miteinander ganz normal. Etwas weiter vorne war ein Tresen über dem 'Information' in einer recht hübschen Schrift stand. Daneben waren eine Art Schleusen, die man auch immer beim Airport hatte.
Zögerlich ging ich zu der Informationen, wo eine Junge Blondine mehr schlecht als recht versuchte ihre Sachen zu ordnen und dabei noch mit jemandem zu telefonieren. Auf ihrem Schild, welches auf dem Tresen stand konnte ich lesen, dass sie Svirakova hieß.
Als sie mich zu bemerken schien schaute sie zuerst verwirrt zu mir und dann auf ihre Sachen. Dann legte sie mit einem: "Ich rufe wieder an" auf und lächelte. Nur zögerlich erwiderte ich dieses Lächeln.
„ Du musst Manuel sein, oder? Super, du bist ja pünktlich! Wäre ja auch nicht schlimm, wenn du ein paar Minütchen zu spät wärst. Ich hätte einfach gesagt, dass ich dich vollgequatscht hätte. Achja, ich bin Kelly", ratterte sie herunter und stand dann auf um mir die Hand zu schütteln. Leicht überfordert nickte ich nur und sah aus dem Augenwinkel, wie der Mann von der Security sich sichtlich das Lachen verkneifen musste.
Arsch...
Frau Svirak-Kelly ging um ihren Tresen herum zu mir und legte mir eine Art Bund mit Karte daran um. Ich erkannte, dass mein Name darauf stand.
„ Wenn du hier arbeitest kriegst du nochmal eine extra Karte. Komm. Ich soll dich zu Frau Krawczyk bringen."
„ Okay...", sprach nur verwirrt und sie ging durch einen anderen Eingang weiter mit mir ins Gebäude herein. Dabei streckte sie dem Mann von eben die Zunge heraus. Wir Hätten wohl durch die Schleusen gemusst. Ich schmunzelte.
Wir gingen zu einem der großen Fahrstühle und Kelly betätigte den Knopf mit einer leuchteten 32. Wow...unser Wohnhaus hatte gerade mal 13 Stöcke. Hinter uns war die Glas aus Wand, welche mir einen Ausblick von oben bot. Wie schön...Ich hörte Kelly gar nicht zu sondern fasziniert war ich. Als wir hielten nahm sie mich mit heraus und übergab mich an eine ältere Frau mit ebenfalls blonden Haaren. Hier waren alle Frauen irgendwie blond...Vielleicht hat er ja einen Fetisch oder so. Naja.
Während sie mit mir redete machte Kelly verschiedene Grimassen und erschwerte es mir somit nicht lauthals in Lachen auszubrechen. Leicht prustete ich nur, was Kelly sofort aufhören ließ als Frau Krawczyk zu ihr blickte.
„ Sie können dann jetzt auch gehen, Frau Svirakova", fuhr sie Kelly an und diese lächelte nur scheinheilig.
„ Werde ich, Miss. Und lächeln Sie mal mehr. Das macht weniger Falten", grinste sie und war dann schon verschwunden.
Die hat doch einen Knall.
Na gut, ich auch, aber das ist eine andere Geschichte.
Schnaubend drehte sie sich wieder zu mir und ging dann voraus. Ich konnte ja nichts anderes tun als ihr zu folgen bis ich mich zu einer Sitzecke aus Stühlen setzen sollte. Dies tat ich auch und hörte nur eine Tiefe Stimme Frau Krawczyk antworten. Leicht kaute ich mir auf der Lippe herum und zupfte immer wieder an meiner Kleidung. Ich fing sogar an gründlich meine Brille zu putzen bis ich endlich hörte, dass ich zu Herr Tjarks konnte. So selbstbewusst wie ich konnte stand ich auf und ging zur Tür. Scheiterte allerdings beim herein gehen und fiel volle Kanne aufs Maul.
Ich hasse mein Leben.
Schmerzvoll stöhnend rieb ich mir über die Stirn und hörte nur ein leichtes Lachen hinter mir. Dann schloss sich auch schon die Tür und vor mir befand sich ein anscheinend sehr teures paar Schuhe. Die sahen zumindest sehr teuer aus.
„ Alles in Ordnung?", fragte mich der Besitzer dieser Schuhe und schien doch etwas amüsiert über meinen Auftritt gewesen zu sein. Ich nicke nur stumm und stand auf. Kurz darauf bemerkte ich, dass er mir die Hand hingehalten hatte. Schnell schüttelte ich sie und hätte mich dann wieder am liebsten selbst angespuckt.
Er nahm dies wohl alles sehr locker und lächelte mich an, ehe er mich hinwies, dass ich mich wieder setzen sollte. Schnell tat ich das ohne Zwischenfälle und sah zu ihm auf, als er sich an seine Tischkante setzte.
Ich hatte Herr Tjarks zwar schon auf einigen Fotos gesehen und auch in Interviews, aber ihn jetzt wirklich vor mir zu haben war doch etwas sehr...erdrückend...?
Sein Blick war trotz des leichten Lächelns auf seinem Gesicht eisig und bohren. Er schien jeden meiner Bewegungen zu folgen. Seine Haltung war trotz des Sitzen sehr gerade und wirkte merkwürdig vornehm.
Außerdem passten seine vielen Tattoos zu seinem Anzug und allgemein dem Auftreten eines Geschäftsmannes, auch, wenn so etwas sehr selten war.
„ Ist irgendetwas?"
Leicht zuckte ich und schaute dann verlegen auf meine Hände.
„ N-Nein, e-entschuldigung...", sprach ich leise.
„ Schon in Ordnung. Also...Manuel Büttinger...", Er hatte kurz auf seinen Zettel gesehen auf dem Tisch bevor er meinen Namen ausgesprochen hatte. Ich sah ihn wieder an.
„ Erzähl' mir etwas über dich."
Was?
„ Ehm...wie bitte?"
„ Ich möchte mehr über dich wissen."
„ Oh...ehm...Ich bin der Manuel und siebzehn Jah-"
„ Über dich, Manuel. Erzähle mir etwas über dich. Nicht das, was ich schon weiß", sprach er und sah mich an. Trocken begann ich zu schlucken. Über mich? Ich habe noch nie jemanden etwas über mich erzählt, außer meinen Freunden vielleicht...

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