Kapitel 1

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Shuu Tsukiyama

Es war wieder einer dieser Abende an denen Shuu Tsukiyama nichts mit sich anzufangen wusste. Also beschloss er einen Abstecher in eine Ghulbar zu machen. Er kannte so gut wie alle Treffpunkte der Ghule in seinem Bezirk, somit war es ein leichtes für ihn die nächste Bar auszumachen. Eine kleine Örtlichkeit in einer Seitengasse. Hier wurde, wie in den anderen Bars auch, der beliebte Ghulwein serviert. So wanderte er also weiter durch die Straßen ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen.

Beim Zugang zu der Seitenstraße angekommen, blickte er sich prüfend um. Erst als er wirklich sicher war, dass niemand ihn sah, trat er in den Schatten der engen Gasse. Ein normaler Mensch hätte sich zwar sowieso nicht in diese Gasse getraut, doch er wollte lieber auf Nummer sicher gehen. Er ging leisen Schrittes zwischen den schäbigen Häusern hindurch, bis zu einer unscheinbaren Tür. Er fasste an den rostigen Griff und drückte ihn vorsichtig herunter, darauf bedacht keine allzu lauten Geräusche zu verursachen.

Es offenbarte sich ein Gang, eine Treppe die weiter nach unten führte. Er trat ein, zog die Tür leise hinter sich zu und schritt Stufe für Stufe nach unten. Ein langer Gang, unzählige Türen, doch er wusste welchen Weg er zu gehen hatte. Schließlich war er an der richtigen Tür angelangt und trat ein. Fast alle Blicke richteten sich auf ihn, als die Tür hinter ihm quietschend ins Schloss fiel. Er lehnte sich lässig neben der Tür an die Wand und setzte seinen üblichen, leicht arroganten Blick auf. Als ihm der Ghul hinter der Bar zunickte, wandten sich langsam auch die Blicke der anderen Gäste wieder von ihm ab.

"Du warst lange nicht hier Tsukiyama." kam es von hinter der Bar. Während der Sprechende nicht einmal zu ihm aufsah und sich stattdessen dem Gläserputzen widmete, meinte Tsukiyama gelassen "C'est vrai. Ich hatte eine Weile anderes zu tun." Ein Blick zu ihm "Aber schön, dass du uns wieder mit deiner Anwesenheit beehrst." Ein Lachen drang aus Shuus Kehle, dann setzte er wieder sein typisches Grinsen auf und meinte "Il me fait plaisir." Als Antwort nur ein Kopfschütteln. Ein Griff ins Regal, um ein frisches Glas auf der Theke zu platzieren und es mit Wein zu füllen.

Ein klarer Blick zu Shuu und er wusste, dass das Glas für ihn gefüllt wurde, "Merci mon ami." Die Antwort, ein einfaches Nicken. Dann widmete sich der Barbesitzer anderen Gästen und ihr Gespräch war damit beendet. Tsukiyama machte noch keine Anstalten sich zu seinem Glas zu bewegen, sondern ließ stattdessen seinen Blick durch die Lokalität schweifen. Viele bekannte Gesichter, allerdings niemand zu dem er sich gesellen wollte. Sein Blick blieb an einer Person hängen die ihm völlig unbekannt war, doch ihm auf eine komische Art und Weise auch bekannt vorkam.

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Das ganze Buch gibt es auch auf Englisch!

》Le bien qui fait mal《 ShuunekiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt