Kapi 12

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Es war Nachts und ich befand mich an einem Ort, dass einem Campingplatz ähnelte. Trotz, dass es eigentlich ein schöner Ort war wo man den Sternenhimmel genauestens betrachten konnte, durchlebte ich den puren Horror.
Ich war an einem Baum gefesselt und musste zu sehen wie solche Typen Zico verdroschen haben.
Immer und immer wieder schlugen sie ihm ins Gesicht und immer und immer wieder stand er auf.
Er spuckte Blut und war völlig grün und blau geschlagen.
Einige traten ihn als er auf dem Boden lag und andere pöbelten ihn von der Seite mit Worten an.
Sie genossen die Show, während sie ein Bier nach dem anderen ächsten.
Meine Hände konnte ich nicht bewegen, da sie mit Fahrradketten geknebelt waren.
Was ist das für eine Stadt?
Ich dachte Seoul wäre ein romantischer schöner Ort wo man Abenteuer erleben kann. Aber irgendwie habe ich vermutlich Abenteuer falsch interpretiert.
Mein Kopf schmerzte und ich konnte nicht länger meine Augen aufhalten. Sowohl wegen meinen Schmerzen als auch wegen dieser Folter.
"Ellie...", hörte ich hinter mir.
Auf der anderen Seite des Baumes.
"Wer ist da?", flüsterte ich.
Ich war mir allerdings nicht sicher, ob er es hörte weil einige Typen auf Bongos oder so spielten.
"Ellie...", sagte wieder diese Stimme und sie klang, als würde sie ihren Geist aufgeben.
"Y-yukwon?", riss ich meine Augen auf und wurde ein wenig lauter.
"Geht's dir gut? ", fragte er als wären es seine letzten Worte.
"Das sollte ich dich fragen. Was ist hier los!?"
"HEY!", rief ein Typ und warf seine leere Bier Flasche neben mich an den Baum wo es beim aufprallen zersplitterte.
"Haltet die Fresse!", rief er beschwipst.
Ich habe einpaar Splitter abgekriegt, aber der Ton vom zersplittern gab mir den Rest.
Ich fiel in Ohnmacht. Es war zu viel für meinen Kopf.

Mein Kopf pochte unregelmäßig, aber stark.
Ich wachte auf. Wir befanden uns plötzlich an einem anderen Ort. Es war dunkel und kalt. Ich konnte mein Atem, durch die Kälte, sehen.
Ein schwaches weit entferntes Licht ermöglichte es mir die Umgebung einwenig zu identifizieren.
Vermutlich ein Lager, ein Keller oder eine Tiefgarage.
Aufjedenfall war ich wieder festgebunden, aber diesmal mit Kunststofffesseln. Das merkte ich, da meine Handgelenke hinter meinem Rücken bei jeder Bewegung schmerzten und vermutlich bluteten.
Niemand war da. Zumindest konnte ich niemanden sehen oder hören.
"Yukwon?", flüsterte ich sicherheitshalber. "Bist du da?"
Keine Reaktion. Das einzige was ich hören konnte war mein Puls, wie es immer schneller und schneller schlug.
Ich war alleine.
Grauenhafte Szenarien durchdrangen mein Kopf. Vielleicht sind sie tot. Wer waren bloß diese Kerle?
Was wollten sie von den Jungs?
Tränen flossen meine glühenden Wangen hinunter. Was ist wenn ihnen wirklich etwas schlimmes passiert ist?
"Oh Gott. Bitte hilf mir!", murmelte ich hoffnungslos.
"Eine Gläubige, huh?", sagte jemand.
Ich wusste nicht, ob ich geschockt sein sollte, weil da jemand war oder weil er meine Sprache konnte.
"Bitte lassen sie mich gehen.", sagte ich und ließ meinen Kopf, als eine Art Verbeugung, fallen.
"Hmm... nee.", sagte der Typ und hockte sich vor mich hin. "Dich könnten wir noch gebrauchen.".
Er inspizierte mich, wie ein Produkt.
"Du hast schöne Augen.", sagte er matt.
Leider ging mir dieses Kompliment am Arsch vorbei.
„Was wollen Sie von mir?", fragte ich flehend.
„Ich will Ihn.", sagte er und schaut mir dabei angepisst in die Augen.
Ich war mir unsicher zu fragen wen er mit 'Ihn' meinte, aber tat es trotzdem.
„Zico.", sagte er und wandte seinen Kopf von mir ab, als würde er es nicht ertragen diesen Namen auszusprechen.
Natürlich brannten mir unzählige Fragen auf der Seele, jedoch entschloss ich mich nicht weiter zu reden, da ich angst hatte von ihm verdroschen zu werden.
Er richtete sich wieder auf und zog ein langes, dichtes Tuch aus seiner Hosentasche.
Hinter mir band er meine Augen zu und hob mich mit einem Ruck hoch. Dafür, dass er so aussah als wäre er einer der meist gefürchtetsten Männer Koreas, packte er ziemlich sanft zu.
Seine großen, robusten Hände streifte er, bevor er mir das Tuch um meine Augen band, an seiner Hose ab, da sie mit Blut befleckt waren.
Schritt für Schritt dirigierte er mich irgendwo hin. Er hetzte nicht und schubste mich auch nicht herum, wie ich aus Filmen kannte.
Vielleicht war er doch nicht so schlimm... oder vielleicht ist er ein Psycho der mit zwei Persönlichkeiten zu kämpfen hat und genau diesen Eindruck erlangen möchte, damit er sich mein Vertrauen aneignen kann.
Plötzlich blieben wir stehen und ein weiterer Mann sagte „Es ist alles bereit."
Wir setzten den Fußmarsch fort.
Was meinte er damit? Was ist bereit? Ich hoffe Yukwon und Zico geht es gut.
Wir liefen einige Schritte weiter, bis wir wieder stehen blieben und er seine Hände auf meine Schultern platzierte.
Zuerst hörte ich ein gleichmäßiges Tropfen, als wäre ein Wasserhahn nicht zugedreht worden, doch dann hörte ich dumpfes Geschrei, als hätte man etwas im Mund.
„Knie dich hin", flüsterte er mir ins Ohr. Ich zuckte zusammen, weil er auf einmal so nah war und ich die Entfernungen nicht mehr auseinanderhalten konnte.
Ich gehorchte dennoch und kniete mich hin in der Hoffnung verschont aus dieser Sache wieder raus zu kommen.
Er nahm mir die Augenbinde weg und meine Augen weiteten sich bei dem Anblick.
Ich sah Yukwon und Zico kopfüber über ein hohes, mit Wasser gefülltes Becken hängen. In deren Münder wurden Tücher rein gestopft,die sich mit deren Blut vollgesogen haben. Deren Augen waren grün und blau geschlagen. Sowohl Wasser als auch Blut tropften gleichmäßig ins Wasser.
Dies erklärten die Tropf-Geräusche. Sie waren echt übel zugerichtet.
„Keine Angst Schätzchen. Ich tu dir nichts. Naja noch nicht.", sagte er, während er mich eroberisch anstarrte.
Was sind das für kranke Psycho-Spielchen? Was hat er bloß mit ihnen vor?
Der Mann stellte sich hinter mich hin. Ich sah wie Yukwon und Zico buchstäblich kämpften. Sie schrien. Anscheinend meinen Namen. Immer mehr Panik stieg in mir auf.
Plötzlich spürte ich etwas kaltes an meinem Hals.
„Wäre es nicht Schade, wenn eurer so hübschen Freundin etwas passieren würde?", rief er den beiden zu.
Er lief in die Mitte von uns und vom gesamten anwesenden Publikum, dass ich erst jetzt bemerkte.
Die Jungs zappelten weiter, wie Fische an der Angel in der Hoffnung loszukommen.
Der scharfe Gegenstand weiterhin an meiner Kehle, welches von jemand anderem gehalten wird, verhinderte, dass ich aufatmen konnte. Ich hatte angst, dass es mich verletzt, wenn ich mich bewegte.
„Also ohne Entschädigung kommt ihr hier nicht weg.", sagte er, „Entweder Du", er zeigte auf Yukwon. „Oder Du", er zeigte auf mich. „Du hast die Wahl Zico. Ich kann mein kleines sadistisches Herz leider nicht zufrieden Stellen, wenn ich euch einfach so gehen lasse. Du hast dich mit dem Falschen angelegt, Zico.", sagte er schließlich.
Ich konnte meinen Atem nicht mehr zurückhalten. Ich hatte noch nie so sehr das Gefühl nach Hause zu wollen, als jetzt.
Ich wollte zu meiner Familie. Zu meiner Mutter.
Ich weinte bitterlich. Ich hatte sozusagen schon die Antwort vor meinen Augen.
Wieso sollte er mich retten, wenn sein lang zeit bester Freund zur Auswahl steht.
Dennoch hatte ich einen winzigen Staubkorn Hoffnung, dass die Polizei jeden Moment auftaucht oder ich aus einem Traum aufwache.
Aber solange ich nicht aufwache ist es wohl oder übel Realität.
Zico... mach was...

BlockB Ukwon @ ZicoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt