8 | meine Welt

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ALARA

Ich schubste ihn zur Seite und lief einfach hinein. Mir war bewusst, dass es unhöflich ist, aber das war mir egal. „Du tust es wegen dem Geld, richtig? Warum sonst sollst du so etwas sonst tun?", fragte er, während er mir meine Jacke von den Schultern streift.

„Nicht jetzt. Ich werde es dir erklären", seufzte ich und lasse zu, dass er mir meine Jacke abnimmt.

"Erkläre es mir jetzt", sagte Azad fest entschlossen.

"Nein, nicht jetzt", wiederholte ich mich seufzend.

„Gut. Wir werden noch reden. Meine Familie wartet auf uns. Komm.", er führt mich ins Wohnzimmer.

"Deine Mutter weiß nicht, dass wir uns bereits kennen.", ich hielt ihn am Handgelenk fest.

"Du hast es ihr nicht gesagt?", er sieht grinsend in meine Augen und ich schüttelte meinen Kopf.

"Ich wusste doch, dass ihr perfekt zusammen passen würdet", klatschte seine Mutter zufrieden in die Hände. Ich ließ sofort sein Handgelenk los und lächelte seine Eltern an.

"Wir kennen uns noch nicht, ich bin Mohammed Sánchez und du musst Alara sein, meine Frau hat mir sehr viel von dir erzählt", sagte sein Vater lächelnd und reichte mir seine Hand.

„Freut mich", lächelte ich.

„Setzen wir uns", sagte Melissa. „Bitte, Alara."

Ich war so angespannt während dem Essen und stocherte nervös in meinem Essen rum. „Alara.", ich blickte hoch und sah in die Augen seines Vaters.

„Ich möchte dir nicht zu nahe treten. Du musst mir nicht antworten, aber warum bist du nicht zur Universität gegangen? Du hast ein tolles Abitur gemacht."

Einatmend suchte ich nach den richtigen Worten, doch das war schwer. Ich wusste nicht, wo ich anfangen soll. „Das ist wirklich eine lange Geschichte..."

„Du musst es nicht erzählen", sagte Melissa lächelnd und griff über den Tisch nach meiner Hand. „Wirklich."

"Ich will es aber wissen", meinte Azad ernst und guckte mich fordernd an. „Schließlich will ich alles wissen über meine Freundin."

Ich nickte. „Meine Familie ist eigentlich sehr wohlhabend, doch ich bin vor fünf Jahren mit Can und Ceren von zu Hause abgehauen. Ich war 20, meine Eltern wollten mich mit einem 45-jährigen Mann verheiraten. Entweder sollte ich ihn heiraten oder meine Schwester. Ceren war vor fünf Jahren 13. Mein Vater war und ist herzlos, wir waren in seinen Augen nutzlos, er war nie stolz auf uns drei. Er sah nur meine älteren Geschwister, wir waren ihm einfach egal. Dann wusste ich, dass ich das nicht machen kann, dass ich wegmuss, weit weg. Meine Eltern sind in Italien, sie haben noch nie nach uns gesucht, was mir auch wiederum zeigt, wie egal wir ihnen sind. Dort hatte ich mein Abitur beendet und habe auch fünf Semester studiert, aber hier habe ich die Verantwortung von meinen Geschwistern. Die Zukunft der Zwillinge ist viel wichtiger als meine."

„Das ist sehr selbstlos von dir, das würde nicht jeder tun. Das ist sehr stark, Alara", sagte Melissa lächelnd.

"Ich kenne dich noch nicht gut Alara, aber ich bin mir sicher, dass wir uns gut verstehen werden. Ich hoffe vor allem, dass ihr euch gut versteht", sagte nun sein Vater lächelnd.

"Werden wir, nicht wahr Alara?", grinste Azad mich an.

"Natürlich."

[...]

Nach dem Essen ließen seine Eltern uns alleine und wir setzten uns in den Garten. „Möchtest du etwas trinken?", fragte er und steuert auf die Bar zu.

„Danke", lehnte ich ab und er setzte sich neben mich.

„Also, du tust es für deine Geschwister.", ich nickte ihm als Antwort zu. „Das, was du erzählt hast, das ist wirklich sehr stark. Ich bewundere dich dafür."

„Danke", lächelte ich. „Sowas schönes aus deinem Mund zu hören, wundert mich."

"Willst du etwas anderes schönes hören, Alara?", er rutschte bisschen näher und ich spürte sein warmen Atem auf meiner Haut.

"Ich denke nicht, dass ich das möchte.", ich rutschte etwas zurück und schaffte Platz zwischen uns. „Wozu diese Nähe?"

"Ich will dir aber näher kommen. Es kann ja mal sein, dass ich dich in der Öffentlichkeit küssen muss, schließlich bist du ab jetzt meine Freundin", grinste er und streicht meine Haare zurück. „Siehe das als Probe."

"Wir müssen uns nicht küssen, denn du und ich.", ich tippte auf seine Brust. „Wir sind kein echtes Paar."

"Für die Menschen sind wir ein echtes Paar", sagte Azad lächelnd und steht auf. „Komm, wir gehen."

"Aber deine Mutter meinte irgendwas von Tanzstunden", protestierte ich schnell.

"Vergiss das", sagte er und griff nach meinem Handgelenk. „Wir gehen.", er zieht mich mit sich zu seinem Auto. „Ich zeige dir jetzt meine Welt und Freunde."

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