18 | Theater

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ALARA

"Was?", fragte ich, während ich die Stirn runzelte.

Azad grinste provokant. „Wenn ich eine Frau küsse, dann ohne Gefühle. Wenn ich mit einer Frau schlafe, auch ohne Gefühle, und das wird sich nicht ändern."

„Und warum erzählst du mir das?"

„Alara", er betonte das R in meinem Namen und sah mir tief in die Augen. "Ich sage es dir, bevor sich deine Gefühle in dieses Spiel einmischen."

„Ach so. Ich glaube, dass du dich in dieses Spiel hineinsteigerst. Nicht ich, Sánchez."

"Ich sehe doch, wie deine Augen leuchten, wenn du mich ansiehst, oder wie du dich jedes Mal in meinen Augen verlierst."

„Dann irrst du dich gewaltig! Das stimmt nicht.", sagte ich wütend. „Wir können das alles weiterführen, Princesa, aber du darfst keine Gefühle für mich entwickeln. Vergiss das nicht."

„Du bist verrückt," lachte ich spöttisch auf. „Wirklich!"

„Glaub mir, Sex ist ohne Gefühle besser," grinste er, und ich lachte wütend auf. „Dann such dir jemanden, der mit dir Sex ohne Gefühlte hat." entgegnete ich und entfernte mich schnell von ihm.

Der erste Eindruck täuscht nie. Er war ein Dreckskerl, und ich durfte das niemals vergessen. „Alara, warte doch!" rief Azad mir hinterher, aber ich hörte nicht auf ihn und lief weiter. Meine Augen suchten verzweifelt nach einem Taxi, aber es war keins in Sicht. Genervt seufzte ich, da ich einfach weg wollte.

„Du findest hier in der Gegend bestimmt kein freies Taxi." sagte er belustigt.

„Das hat dich nicht zu interessieren! Geh und lass mich in Ruhe!" zischte ich sauer. „Es ist meine Schuld, wirklich! Ich hätte nicht vergessen dürfen, warum deine Mutter wollte, dass ich deine Freundin spiele! Ich durfte es einfach nicht vergessen, nur weil wir ein paar schöne Momente hatten!"

Er lachte und griff nach meinem Handgelenk, zog mich mit sich. „Azad! Lass mich los. Ich will nicht mit dir fahren!"

Er hörte nicht auf mich und zog mich zu seinem Auto. Ich warf ihm zahlreiche Schimpfwörter an den Kopf, aber er ließ sich nicht ablenken. Am Auto angekommen, drückte er mich sofort daran. Entweder gegen die Wand oder ans Auto, Hauptsache, er konnte mich irgendwo festhalten.

Ich versuchte ihn wegzuschubsen, aber er war einfach stärker als ich. Ich schlug trotzdem gegen seine Brust, doch diesmal reagierte er schnell und drückte meine Hände rechts und links neben meinen Kopf.

„Du redest zu viel!" zischte Azad wütend.

„Wenigstens rede ich sinnvoll!", konterte ich und schaute böse in seine Augen. „Aus meinem Mund kommt wenigstens nichts Dummes!"

„Andere Frauen benutzen ihren Mund anders, aber du bist so frech." flüsterte er bedrohlich in mein Ohr. Ich hielt die Luft an, dass war eine Nummer zu viel. Es war vorbei. Mir war nun alles egal, seine Mutter und all das Geld. „Weißt du, was ich mit frechen, bösen Mädchen wie dir mache?", funkelte Azad mich grinsend an.

Ich schluckte. „Du guckst zu viele Filme, Sánchez."

"Ich fessele sie an die Decke und verunstalte sie.", flüsterte er. „Ich habe eine große Leidenschaft dafür. Willst du zu ihnen gehören, mein Herz?"

„Azad, komm klar.", ich rollte mit meinen Augen. Dieser Mann war einfach geisteskrank. „Aber du bist viel zu schön, um zu ihnen zu gehören, und eigentlich will ich dich auch nicht töten," ich hielt die Luft an und sah ihm in die Augen. Ich wusste nicht, ob er es ernst meinte, denn er klang so ernst. Aber sowas würde er doch niemals tun, oder?

"Du...", fing ich an, doch die Worte blieben mir im Hals stecken. Ich stand wie gelähmt vor ihm und brachte keinen Ton heraus. Er platzierte meine Hände über meinem Kopf und hielt sie mit einer Hand fest, während die andere durch mein Haar glitt.

„Du wärst die Krönung, die Schönste unter meinen Leichen."

Eine Träne rollte über mein Gesicht. Wo war ich nur gelandet? „Meine Schöne, weine nicht. Ich werde mich um die Zwillinge nach deinem Tod kümmern. Keine Sorge."

„Lass meine Geschwister daraus," flüsterte ich und schaute mich um. Warum hatten wir das Auto so weit weg geparkt? Hier war niemand in Sicht. „Denkst du gerade an Fluchtpläne?", fragte Azad lachend und küsste meine Stirn. „Ich sollte sofort mit deiner Verunstaltung anfangen."

„Lass mich los." schrie ich und versuchte mich zu befreien, als er mich ins Auto setzen wollte, doch plötzlich lachte er laut auf.

„Eigentlich bist du sehr intelligent, aber wie konntest du mir das abkaufen?", er ließ mich los und sah mich belustigt an.

Ich blieb wie erstarrt stehen. „Du hast wirklich geglaubt, dass ich sowas tun würde," lachte er. „Ich bin kein Monster und töte Menschen nicht einfach so. Vor allem keine Frauen."

„Ich hasse dich!" zischte ich und schlug auf seine Brust. „Du bist so ein Idiot!", er lachte weiter und ließ zu, dass ich auf seine Brust schlug, aber fing meine Hände in der Luft ab, als es zu viel wurde. Er zog mich an meiner Taille zu sich. Er legte seinen Kopf schief und sah mir in die Augen. „Du hasst mich nicht, Alara. Du bringst mich einfach an meine Grenzen, und deswegen musste ich dieses Theater jetzt spielen."

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