2. Morgendämmerung

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Seine Zähne stecken tief in meinem Fleisch. Saugen alles Blut aus mir raus.

Schwach und betäubt liege ich in seinen Armen.

Hilflos. 

Wertlos.

Die Nacht legt sich langsam auf mich nieder. Das Brennen und der Schmerz verlieren langsam an Bedeutung. Die Nacht krallt sich in mich fest, zieht mich hinunter in das schwarze Meer.

Phil. Ich komme zu dir. Werde  gleich bei dir sein...

Auf einmal hält das Tier inne. Hört auf zu saugen. Irgendetwas scheint in der Nähe zu sein. Es lässt mich auf den Boden fallen.

"Wer wagt es, mich bei meinem Abendessen zu stören!", zischt er wütend. "Na los, zeig dich!"

Zornig rennt es von mir weg und wirbelt die Blätter auf dem Waldboden auf.

Sanft legen sich einige auf meine Beine.

Der Boden ist hart und kalt. Doch ich nehme alles nur noch gedämpft war. Meine Welt schwindet langsam dahin. Ich kann mich immer noch nicht bewegen und spüre, wie mit jedem mühsamen Schlag meines Herzens das Blut aus der Bisswunde geschwämmt wird.

Dann höre ich plötzich Kampfgeschrei. Bäume werden umgerissen. Knochen brechen. Auf einmal ist die Nacht laut.

Noch mehr Tiere. Sie streiten sich um die Beute.

Dann  höre ich es lachen. Ein letztes Mal. Sein krankes Lachen, das schließlich in einem erstickendem Gurgeln endet.

Dann ist es wieder still. Ganz still.

Es ist vorbei. Der Jäger wurde letzendlich selbst zum Gejagten. Ich schließ die Augen. Es ist vorbei. Vorbei.

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"Hier liegt noch jemand! Hierher!" Hör ich eine laute Stimme neben mir. Schritte nähern sich schnell. Noch mehr Stimmen. Jemand nimmt mich vorsichtig auf den Arm, leckt meinen blutigen Hals ab.

"Wir bringen dich in Sicherheit. Alles wird wieder gut."

Mit letzter Kraft öffne ich meine Augen. Alles ist verschwommen und blass.

Die ersten Sonnenstrahlen brechen durch die Nacht und beläuchten das Gesicht meines Engels.

"Phil..." krächtse ich. Ich sehe, wie er mit dem Kopf schüttelt.

Eine letzte Träne kullert meine Wange runter. Dann werde ich wieder bewusstlos.

Scherben der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt