Never close my eyes #3

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"Em! Raus hier, sofort!", ruft Mason panisch, packt mich am Arm und zerrt mich aus der Wohnungstür heraus. "Was ist denn los?", frage ich verwirrt und renne die Treppen herunter in die Tiefgarage. "Beeile dich einfach! Wir haben jetzt keine Zeit zum Reden!", mein Bruder hält mich noch immer fest. Wir biegen in den linken Gang ein und steigen rasch in Mason's Auto ein.

Hinter uns hören wir wütende Rufe und Schreie. Die Stimmen gehören zu vier Männern, die sich ebenfalls ein Auto schnappen und uns zu verfolgen scheinen. Ich drehe mich um, um sehen zu können wer uns hinterher jagt. "Schnall dich an und guck gefälligst nach vorne!", befehlt mir mein Bruder, "Halte dich gut fest, Em!"
Ich gehorche und klammere mich an den Sitz. Während er mit Höchstgeschwindigkeit durch die Straßen rast, frage ich ihn: "Wer sind die, Mason? Warum verfolgen die uns?"
"Halt einfach deine Klappe, Emma!"
Ich gucke ihn überrascht an. Er scheint es wirklich ernst zu meinen. Seine Finger bohren sich in das Lenkrad, welches er brutal hin und her reißt. Seine Zähne presst er zusammen und fokussiert eine schmale Seitenstraße, in die er einbiegt.

Die Menschen in den Cafés, die friedlich an den Straßenseiten sitzen, schauen verdattert auf unser Auto und auf das unserer Verfolger. Sie denken sich bestimmt, dass wir total durchgeknallt sein müssen. Aber das würde ich mich auch fragen, wenn ich in deren Situation wäre. Mason hat inzwischen die anderen abgehängt. Erleichtert seufze ich auf. Als wir in einer abgelegenen Straße angekommen sind, fährt er in eine Tiefgarage hinein.

"Steig aus Emma!", ruft er mir zu, während er schon aus dem Wagen steigt. Hastig schnalle ich mich ab und renne ihm hinterher.
"Wo sind wir?", ich schaue mich um.
"Ein Kumpel von mir wohnt hier!", er guckt sich um, um sicherzugehen, dass uns bis hierher keiner gefolgt ist.

Als dies nicht der Fall ist, verlangsamt er sein Schritttempo. Ich tue es ihm nach und gehe jetzt ruhiger. "Mason, sage mir bitte was los ist!"
"Kann ich nicht!", sagt er und drückt den Knopf an der Wand, um in den Fahrstuhl einsteigen zu können. Die Tür springt auf und wir treten ein. "Sag es mir trotzdem!", fordere ich ihn heraus, "Ich kenne dich doch, du weißt etwas, was ich nicht weiß!" Anscheinend treffe ich seinen wunden Punkt. Seine goldbraune Augen blitzen auf und er packt mich an meinen Armen und drückt meinen Körper unsanft an die Fahrstuhlwand. "Du kennst mich nicht, Emma! Du hast mich nicht gekannt als ich noch jünger war! Du weißt gar nichts über mich!", seine Augen spiegeln seine innere Wut wider und blitzen auf.

Ich blicke ihn verletzt an. Wie kann er nur behaupten, dass ich ihn nicht kenne?
"Wovon redest du? Natürlich kenne ich dich!Du bist mein Bruder!", widerspreche ich ihm, während ich versuche mich vergeblich aus seinem Griff zu befreien. Er ist einfach zu stark.

Auf einmal lässt er mich los. Erst wundere ich mich, merke aber dann, dass die Tür aufgesprungen ist und ich austreten muss.
Wir biegen links in einen Gang und steuern auf eine schlichte weiße Tür zu. Wortlos drückt Mason die Klingel der Wohnungstür und wartet ab.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 23, 2017 ⏰

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