Es vergingen einige Tage nach dem Vorfall und Tsukiyo bemühte sich Nacht für Nacht im Wald darum, einigermaßen mit dem Dämon in sich klar zu kommen. Ihm fiel ein, dass der Junghirsch ihm eine Kette gegeben hatte, die es ihm im Alltag erleichterte, allerdings setzte Tsukiyo seinen Dickkopf durch und versuchte es natürlich ohne diese. Mit wenig Erfolg. Völlig durchgeschwitzt trat er wieder aus dem Wald, gerade als die ersten Sonnenstrahlen durch die Baumwipfel drangen. Sein Hemd trug er über seinem Arm und betrat so den Dojo. Er wusch sich, kleidete sich neu an und legte sich ein wenig hin. Nach einer Weile fiel er endlich in einen tiefen und traumlosen Schlaf.
Wie gerädert wachte er auf, setzte sich an den Rand und gähnte. Bedächtig zog er sich an, frühstückte eine Kleinigkeit und beschloss, heute auf den Markt zugehen. Souji schlief noch und würde vor dem Mittag nicht die Augen aufschlagen. Zur Sicherheit hatte er noch eine zusätzliche Tasche mitgenommen, falls er mehr finden sollte als geplant. Er kannte sich ja. Der Sandweg vm Dojo führte durch ein kleines Gartentor auf einen breiten Kiesweg, der von Kirschbäumen gesäumt war. Besonders im Frühling, wenn die Blüten zartrosa blühten, war es eine Augenweide, hier entlang zu laufen. Bis zum Marktplatz war es noch ein gutes Stück und die Sonne hatte trotz der frühen Zeit schon ordentlich Kraft. So kam er mit einigen Schweißperlen auf der Stirn am Marktplatz an, wo reges Treiben herrschte. Da das Dorf nah am Meer lag, gab es viel Fisch und Meeresfrüchte, welche angeboten wurden.
An einigen Ständen lohnte es sich länger stehen zu bleiben und einige Worte zu wechseln. Allerdings erfuhr er auch nichts weltbewegendes und somit ging er weiter. Hier und da füllte er seine Vorräte auf und schon bald war sein Rucksack voll. Gerade, als er von dem letzten Stand ging, von welchem er etwas benötigte und seinen Rucksack schloss, stieß er mit einer jungen Frau zusammen. "Oh, verdammt das... ehm... t-tut mir leid...", beim Blick in ihre stahlgrauen Augen geriet er ins Stocken. Doch sie lächelte freundlich und fuhr durch ihre kinnlangen, dunkelbraunen Locken.
"Keine Ursache. Für einen Waldläufer seid ihr allerdings sehr tollpatschig, nicht wahr?"
"Ihr verblüfft mich, junge Dame!", erwiderte er leicht errötend. Das freundliche Lächeln wirkte nicht lange und so verdüsterten sich ihre grauen Augen zu einem dunklen Sturm. Plötzlich hatte sie es sehr eilig, murmelte ein Abschiedswort und weg war sie. 'Merkwürdig... sie riecht irgendwie nach kaum etwas... Nur leicht nach... Lavendel?' Mit Gerüchen dieser Art kannte er sich noch nicht so gut aus, aber behielt den Gedanken im Hinterkopf. Letztendlich hatte er alles, was er benötigte und begab sich wieder auf den Heimweg.
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Tsukiyo - Besondere Begegnungen
ParanormalDies ist eine Charaktergeschichte über Tsukiyo, mein kleines Katerchen :D (ich bin nicht so gut in Geschichten beschreiben - lest rein und macht euch selbst ein Bild davon! ツ)