Ich schlage meine Augen auf. Ich lag in einem grossen, weichen Bett, neben mir, oder besser gesagt fast auf mir lag ein warmer Körper. Ich richtete mich etwas auf, um meine Umgebung wahrzunehmen und um zu sehen, wer es sich auf mir gemütlich gemacht hat.
Noch bevor ich mich jedoch genug weit erheben konnte, um etwas zu sehen, hielt er mich fest, lege sich nun ganz auf mich und liess seine Lippen die Meinen liebkosen.
Sofort fiel mir alles wieder ein, niemals könnte ich den Ort und die Situation vergessen, als ebendiese Lippen meinen ersten Kuss stielen. Ich kochte vor Wut und entsetzen, wie konnte er nur?! Meinen ersten Kuss zu stehlen... dazu kommt noch diese Entführung... wer weiss was dieser Dreckskerl alles mit mir angestellt hat, während ich bewusstlos war!
Ich wollte ihn schlagen, mich wehren, doch er drückte meine Handgelenke nur noch fester gegen die Matratze, jeder Versuch mich zu befreien scheiterte.
Schnell atmete ich ein, er hatte abgelassen und schaute nun gespannt, was ich als nächstes tun werde. Er bemerkte, dass ich ihm nichts antun werde, denn meine Wut von vorhin hatte eiskalter Angst und Panik den Platz verlassen. Ich sah verängstigt um mich, er schien es wohl auch zu bemerken. Ich konnte ihn nicht verletzen, wer weiss welche Konsequenten dies mit sich tragen würde. Ich habe so gut wie keine Fluchtmöglichkeiten, die einzige Möglichkeit wäre der Wald, jedoch will ich das Risiko mich da zu verirren, gar dort an einem Hungertod zu sterben, nicht eingehen.
Ich sah ihn an, lächelnd nahm er mein Gesicht in seine Hände und haucht mir einen Kuss auf die Lippen «Willkommen in deinem neuen Heim» sagte er feierlich. Überfordert starrte ich ihn an, ich wusste immer noch nicht, was hier gerade mit mir geschah. Dann bemerkte ich seine Augen, solch wunderschöne Augen hatte sie noch nie in ihrem Leben gesehen. Sie haben ein geheimnisvolles grün, in welches ich mich sofort verliebte, aber auch die kleinen braunen Sprenkel und der leicht blaue Rand um die Iris, zog mich wie magisch an.
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich ihm immer näherkam, näher und näher und näher.
Ich schaute nur in diese wunderschönen Augen hinein, erst als sich unsere Lippen fast berührten, kam sie wieder zu sich. Fast hätte ich ihn geküsst! Die Realisation traf ein, mit hochrotem Kopf zog ich mich schlagartig zurück. Ich sank meinen Kopf, ich könnte mich ohrfeigen!
Dann sprach er wieder, «Das Essen steht bereit...» - «Kaguya» erwiderte ich leise.
Es war das erste Mal, dass sie mit jemandem, abgesehen von Lisa, sprach. «Ich bin Prinz Dray Laken» ein leichtes lächeln stahl sich auf seine Lippen, er kam mir näher, bis ich nicht mehr anders konnte als ihn anzustarren. Mit einem geübten Hundeblick sah er mich an, und bat mich um einen Gefallen.
Ich wurde weich, ich wusste es genau, doch diesen Hundeaugen konnte sie einfach nichts ausschlagen... Da bat er mich, dieses wunderschöne weisse Kleid zu tragen.
Ich betrachtete mich im Spiegel. Ich musste sagen, in diesem Kleid fühlte ich mich schon fast wie eine Braut, mein Anblick machte mich leicht nervös, und dennoch konnte ich meinen Blick nicht von dem Spiegel lösen. Dray kam herein. Ich wurde noch nervöser als vorhin, bei diesem Anzug und... Nein, sage ich zu mir selbst, es ist nicht das was du denkst. Das ist was Prinzen halt so tragen, nichts Beunruhigendes.
Er reichte mir einen Strauss voller wunderschönen weissen Rosen, nur in der Mitte war eine kleine rote Rose zu sehen. «Für dich» sagte er liebevoll. Meine Wangen färbten sich wieder tiefrot.
Mir wurde leicht schummrig, vielleicht war ich wirklich einfach zu nervös für mein eigenes Wohl. Er bot mir seinen Arm an, in den ich mich dankbar einhakte.
Wir gingen durch ein Tor und traten in einen Saal, die tausende von Leuten beinhaltete. Sie sahen mich an, einige beobachteten mich mit Neid und Eifersucht, doch es gab auch solche, deren Blicke von Freundlichkeit, Liebe und Erleichterung zeugten. Ich ziehe Dray etwas an mich und frage leise, so dass nu er mich hört «Was geht hier vor?» leider erhielt ich keine Antwort.
Erst als wir die Treppe hochgestiegen sind, bemerke ich wo ich stehe, ein Traualtar, ich hätte es ihm nicht zugetraut. Verwundert lasse ich meinen Blick schweifen, als mich der Papst aus meinen Gedanken riss. «Und sie, wollen sie ebenfalls den ewigen Bund der Liebe mit diesem Mann eingehen, ihn ehren und lieben, bis das der Tod euch scheidet?», etwas geschockt stand ich da und sah Dray an, der mich bloss auffordernd ansieht. Langsam begutachtete ich die Gäste nochmals, die mich erwartungsvoll anstarrten.
Ich drehte mich um, sodass ich Dray direkt in die Augen sah. «Ja, ich will.», sagte ich mit fester Stimme, man merkte mir nicht an, wie eingeschüchtert ich in Wirklichkeit war.
«Sie dürfen die Braut nun küssen.», ist das Letzte was ich noch zu Ohren bekam, ehe Dray mich sanft, aber bestimmt küsste. «Hallo Kaguya Laken», flüsterte er leise, bevor er das Schauspiel zwischen unseren Lippen wiederholte.
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Vergangenheit oder Traum?
Short StoryKurzgeschichte. Es geht um ein Mädchen, welches als "dummes Ding" bekannt ist. Wie es mit ihr weitergeht und wie sich ihr Schicksal verändert, erfahrt ihr nur über einen Weg, Lesen. Ich hoffe euch gefällt diese Kurzgeschichte ^^" Sie ist schon etwa...