The Devil May Lie

13. Kapitel

Logan

Bevor ich mich wieder in die Menschenwelt begeben konnte musste ich mir noch schnell einen, der aus schwarzem Opal bestehenden, Anhänger aus der Schatulle in der zerstörten Glasvitrine nehmen. Dieser würde es mir ermöglichen direkt zu dem kleinen Teufel namens Felicitas zu 'springen'.

Ein Gedanke und schon stand ich in einer Lagerhalle mit einem nach Kanalisation stinkenden Sucher und einer total verängstigten Felicitas. 'Och wie putzig!'

Sucher waren lästige niedere Dämonen die mit schwankender Loyalität immer dem Meiszahlendem anschlossen."Ach komm her Bro!" sprach ich den Sucher mit lässiger Stimme an und schickte ihn, indem ich ihm eine Hand auf die Schulter legte, mit einem niedlichen Höllenfeuer zurück in die Unterwelt. 'Wie langweilig.' "Wie-, Was-, Warum-" stotterte sie fragend und presste sich eine zitternde Hand auf's Herz. "Komm mit." befahl ich während ich sie zurück zur Schule zerrte. "Du gehst dich jetzt im Sekreteriat abmelden und kommst dann auf direktem Weg wieder hier her! Hast du das kapiert?" Sie sah mich erst nur mit großen Augen an und hauchte dann ein leises "Ja."

Felicitas

Ich ging, zuerst total überfordert, den menschenleeren Korridor der Schule entlang in Richtung des Sekretariats​, bis ich mir ins Gedächtnis rief was für ein herumkommandierendes Arschgesicht Logan doch war. Also marschierte ich einfach aus Sturheit und auch um ihm eins auszuwischen, in die Bibliothek nur um dann zusammen mit meinen zwei Freundinnen in den nächsten Unterricht zu gehen. Diesem folgen konnte ich jedoch eher nicht, da ich immer noch damit zu tun hatte die Ereignisse der letzten 30 Minuten zu verarbeiten und mich zu fragen ob ich nicht auch langsam wie der Typ aus 'Outlast 2' werden würde - mit dem feinen Unterschied das ich mich immer der Horror-Schule aufhielt.

"Felicitas!" Ich schreckte aus meinen Gedanken auf. "Ja, Frau Dòu?" " Was träumen sie denn hier so vor sich hin? " fagte sie betont empört. "Ist ihnen in meinem Unterricht etwa langweilig?" "Ähh nein... ja...Nein!", 'Ja super! Halt doch bitte einmal in deinem Leben deine verdammte Klappe!', "Also... ich hatte jediglich überrlegt... welche grammatikalischen Fehler ihrer Meinung nach am häufigsten gemacht werden." Ich orfeigte mich in gedanken selbst und wünschte mir in diesem Moment nichts sehnlicher als auf der Stelle zu einer Pfütze zusammen zu schmelzen und dann vom Stuhl zu rutschen nur um daraufhin im Erdboden versinken zu können. Ich traute mich gar nicht meinen Blick vom Tisch zu heben und betete, dass sie es einfach dabei belassen und ihren Unterricht weiterführen würde.

"Felicitas?" hörte ich eine sehr ruhige mir nur zu gut bekannte Stimme fragen und brachte mich dazu aufzusehen.

"IST DAS DEIN SCHEISS ERNST? HAST DU TODESSEHNSUCHT? DENN WENN DEM SO SEIN SOLLTE WÜRDE ICH DEM LIEBEND GERN NACHKOMMEN!! SOLL ICH ES DIR DAS NÄCHSTE MAL AUF DEINEN KLEINEN ARSCH TÄTTOOWIEREN: 'AUF DIREKTEM WEG HIERHER ZURÜCK'?! ICH BIN DOCH NICHT ZUM SPASS HIER!" Was zum...

"Ähmm... Hi?" Ich dachte er würde mich an Ort und Stelle erwürgen oder schlimmer verbrennen lassen genau wie das Monster aus der Lagerhalle noch vor wenigen Minuten.

Logan

10 Minuten. Sie hatte ihre Chance.

Vor Wut kochend schlug ich einfach jede Tür auf in der sie Unterricht haben könnte, da ich die Zimmernummer nicht kannte. Als ich dann endlich den richtigen gefunden hatte musste ich schwer an mich halten um nicht gleich die gesamte Schule in Schutt und Asche zu legen. Als ihr dann auch noch nichts besseres einfiel als "Hi" zu sagen musste ich wirklich um meine Selbstbeherrschung ringen. Mir reichte es und das war dann warscheinlich auch der ausschlaggebende Punkte weshalb sie sich nach wenigen Sekunden in einem der Kerker des Palastes des momentanen Hollenkönigs 'Caacrinolas' (Ja, meines Onkels) befand. Dieser Titel sollte eigentlich mir gebühren! Aber nein! Irgendwie hatten sie es geschafft einen Großteil meiner Kraft wegzusperren und als Kirsche auf dieser Sahnehaube konnte ich diese nur durch die Hilfe eines Engels wiedererlangen! 'Ob ich einen Engel einfach so lange foltern sollte bis er sich dazu bereit erklärt?' Da gab es nur dieses kleine Problem, dass sich Engel immer und zu jeder Zeit miteinander  verständigen konnten und dies somit eigentlich unmöglich war wenn er noch so lebendig bleiben sollte, dass er den Fluch brechen könnte. Und auch das wäre kein Problem gewesen, wenn ich denn einfach einen gefallenen Engel hätte fragen können aber da man dazu unbedingt eine 'unbefleckte' Seele benötigte kam auch das nicht in Frage.

'Hoffentlich ist ihr eine Übernachtung in einer der kalten und dunklen Zellen eine Lehre! Wer  nicht hören will muss fühlen!'

Felicitas

Ich meine natürlich hatte ich ihn gereizt und das zudem auch noch absichtlich, doch das rechtfertigte meiner Meinung nach nicht, das er mich hier unten, in einem kalten und feuchten Keller, höchstwarscheinlich mit Ratten, alleine gelassen hatte. Seufzend fing ich an die Steine an der Wand zu zählen. 5... 30... 55...

"Och Mann Logan! Es tut mir wirklich leid! kannst du mich nicht einfach wieder hier heraus lassen?" Ich wartete eine Weile, doch ich bekam keine Antwort. Das hatte ich nun von meiner Starrsinnigkeit.

Logan

Ich machte mich auf die Suche nach meinem Onkel. So von elemtarer Wichtigkeit konnte es ja wohl nicht sein, das ich die Kleine erst 'nach dem zweiten Vollmond ihres sechzehnten Lebensjahres' hier herbringen sollte. Dann war sie halt schon ein paar Tage eher da, na und?

Für gewöhnlich sah man im Palast keine Menschenseele (Im übertragenen Sinne versteht sich), doch herrschte heute ein großes Wirrwar aus allerlei niederen Dämonen, die im Dienst meines Onkels standen. Als ich um eine Ecke bog hatte ich Mühe einer kleinen Brownie auszuweichen, die gerade ein Tablett auf ihrer winzigen Hand ballancierte in dem Versuch möglichst schnell die Küche, an der ich gerade vorbei gekommen war, zu erreichen. Brownies waren nicht direkt Dämonen. Viel mehr waren sie neutrale feenartige Wesen, die eine Affinität für das Heilen besaßen. Da sie über keinerlei andere besondere Begabung verfügten gehörten sie einer der niedrigsten Kasten der Hackordnung hier in der Loràý an. Die einzigen die noch unter ihnen standen waren Yokai, die Poltergeister der Unterwelt. Theoretisch konnte man diese Problemlos ignorieren. Das schlimmste was einem durch einem durch Yokai passieren konnte war eine umgekippte Vase. Man sollte jedoch beachten ob man von einem Yokai (Dem 'normalen' Poltergeist) oder einem Goryõ heimgesucht wurde. Diese Rachegeister waren ein ganz anderes Kalieber. Das war genau die Art von Geist, die Menschen - und gelegentlich auch ein paar niedere Dämonen - dazu trieb sich von einer Klippe in ein Meer voller Hai zu stürzen.

Ich folgte dem Korridor in Richtung des Thronsaals und erreichte schließlich die riesige mit Gravuren geschmückte Eichentür, die mehr einem Tor glich als einer Tür. Zwei Cocktraices versperrten mir den Weg. 'Bingo!' Ich hatte den Grund vor mir weshalb hier so eine Aufregung herrschte. Die Cocktraices sind riesige Hahn ähnliche Vögel. Sie sind sehr aggressiv und werden deshalb gern als 'Wächter' bei wichtigen Ereignissen, wie zum Beispiel einer Fürtsenversammlung, eingesetzt. Das hieß wiederum nichts anderes als das sie alles und jeden, der unbefugt den Ort den sie bewachen sollten betreten wollte, mit ihrem langen, spitzen Schnabel präzise alle Organe einzeln aus dem Körper reißen würden. Wie appetietlich die vorstellung  daran doch war!

Da würde ich schon etwas mehr brauchen als guten Willen um an denen vorbei zu kommen. Die würden halt dran glauben müssen, wenn sie mich nicht dort herrein ließen.