(Bild von Lucy)
Am Morgen des 11. September schlug ich meine Augen auf. Heute war es soweit. Ich würde endlich wieder nach Hogwarts fahren, mein Zuhause, der Ort, wo ich mich wohlfühle. Mein eigentliches Zuhause, der Ort wo meine Eltern mich großgezogen haben, betrachte ich schon lange nicht mehr als Zuhause, das hatte ich schon als ich das erste Jahr in Hogwarts war erkannt. Ich war nun im 6.Jahrgang, war eine überaus gute Schülerin, was wohl daran lag das ich jede Minute in Hogwarts genoss, auch wenn es lernen bedeutete. Ich stand also glücklich auf und lief zu meinem Spiegel, der mit einem silbernen Rahmen umfasst war, auf dem sich kleine Kristalle befanden, in denen sich das Morgenlicht spiegelte. Ich betrachtete mich eine Weile im Spiegel und dachte nach, über all das Glück das ich hatte. Das ich endlich von meiner Familie wegkonnte, so weit, dass sie mich nicht immerzu schlagen konnten. Ja, ich wurde misshandelt, werde ich auch immer noch, doch da ich nun unter dem Schuljahr in Hogwarts bin, konnten sie es wohl oder übel nicht mehr. Mein Vater ist ein Säufer und kam jede Nacht noch betrunkener als zuvor nach Hause. Dies wirkte sich logischerweise auch nicht so gut auf eine Kariere aus, weshalb er immer mehr Stress hatte und den Stress mit mehr Alkohol zu verdrängen versuchte. Es war ein Teufelskreis. Irgendwann fing er an uns für seine Fehler zu bestrafen, er fing an uns mit der Handfläche ins Gesicht und auf den Kopf zu schlagen, später wurde auch der Gürtel dazu geholt. Meine Mutter war schwach, sie konnte sich nicht wehren und griff so zu Drogen und dann war die Sucht nicht weit. Aber was dachte ich da schon wieder, es war ein glücklicher Tag, kein Tag um in der Vergangenheit zu wühlen. Ich duschte mich schnell und zog mich an, währenddessen ich mich mental auf das vorbereitete, was außerhalb meiner Zimmertür auf mich zukommen würde. Ich ging nach draußen hinab in das schön dekorierte Wohnzimmer, um meine Mutter vorzufinden, die mit hängenden Schultern vor dem Fernseher saß. „Morgen" , sagte ich zu meiner Mutter, die mir daraufhin keine Antwort gab, also redete ich einfach weiter: „Es muss mich heute einer von euch nach King's Cross fahren" „Frag deinen Vater und geh mir aus dem Weg", murrte meine Mutter. Das hatte ich mir fast gedacht. Nun musste ich mich wohl oder übel auf die Suche nach meinem Vater begeben, der, wie ich ihn kannte, irgendwo herumliegt, betrunken vom vorigen Abend. Doch zu meiner Verwunderung fand ich ihn hellwach in der Garage, an seinem Auto schraubend. Wenn mein Vater an seinem Auto schraubt ist das der einzige Moment wo man normal mit ihm reden konnte. Hier war er in seinem Element. Ich wünschte nur, dass meine Eltern auch Zauberer wären, dass hätte mein Leben viel einfacher gemacht. Doch dann wäre ich an dem Tag, an dem ich meinen Brief bekam nicht so glücklich gewesen. Nein, ermahnte ich mich selbst, ich werde heute keine Negativen, sowie auch positiven Gedanken an die Vergangenheit verschwenden, ich lebe im hier und jetzt. „Dad?", fragte ich nun endlich vorsichtig. „Ja, was ist?" „Könntest du mich nach King's Cross fahren, ich muss heute nach Hogwarts" „Ach ja da gabs noch was," murmelte mein Dad vor sich hin „ich habe aber keine Lust dich zu fahren du kannst mit dem Bus bis nach London." „Aber Dad ich müsste 3 Stunden fahren kannst du nicht einmal auch was für mich tun?" langsam wurde ich wütend doch bevor ich mich versah spürte ich seine Hand, die in mein Gesicht schlug. „Was hast du gesagt? Ich habe dich aufgezogen, dich verwöhnt, dir alles gegeben was du jemals wolltest, sei nicht so ein undankbares Kind" schrie er mich an. Ich zuckte zurück und fuhr mit meiner Hand zu meiner stark pochenden Wange. „Du wusstest nie was ich wirklich von euch wollte oder? Ich wollte nur einmal in meinem Leben so geliebt werden wie andere Eltern ihre Kinder lieben" schrie ich ihn nun an und lief wieder hinauf in mein Zimmer, um alles Zeug was ich hatte in meinen Reisekoffer zu stecken und mich auf den Weg nach unten begebe, um da nur meine wütende Mutter anzutreffen. „Weißt du was? Du wirst nicht gehen, du kannst nicht einfach deinen Vater solche Worte ins Gesicht schleudern und dann abhauen!" sagte sie, doch es war mir in dem Moment relativ egal was meine Mutter sagte. Ich lief die Treppe hinab stieß sie mit der Schulter beiseite und rannte hinaus in die frühen Morgenstunden ohne auf die Schreie zu achten, die hinter mir ertönten.
Als ich endlich im Bus saß, verkroch ich mich in die letzte Ecke und ließ ich meinen Tränen freien Lauf. Ich weinte fast die gesamte Busfahrt doch irgendwann wollten keine Tränen mehr kommen. „Nächster Halt – London King's Cross" ertönte die Busdurchsage und ich seufzte erleichtert auf. Endlich nach gefühlten Tagen war ich da und ging mit traurig schleifenden Schritten auf den gut besuchten Bahnhof zu. Schnell schlüpfte ich mit meinem Zeug durch die Wand zwischen den Bahnsteig 9 und 10 und befand mich in Sekundenschnelle auf den Bahnhof 93/4. Es war nun schon in ein paar Minuten 9, doch ich beobachtete noch all die Menschen, die sich von ihren Familien verabschiedeten und beneidete alle davon. Wieso konnten Meine Eltern nicht so sein? Mich lieben, und mir Hingebung zeigen. Doch das Schicksal hatte es nicht so mit mir gewollt. Plötzlich riss mich eine innige Umarmung aus meinen drüben Gedanken und ich fuhr erschrocken herum und blickte in das Gesicht von Hermine Granger. „Hermine! Oh mein Gott ich habe dich so vermisst", murmelte ich in ihren Schal als ich ihre Umarmung erwiderte und mein Gesicht in ihren Schalt vergrub. „Ich dich auch und wie." Antwortete sie mir. Ich löste mich langsam und lächelnd von ihr und sah hinter ihrer Schulter einen peinlich berührten Ron Wesley stehen, mit den Händen in den Hosentaschen. „Ron, komm her ich habe dich genauso vermisst", rief ich ihm lachend zu und umarmte ihn ebenfalls. „Wo ist Harry?", fragte ich. „Ich denke er ist schon im Zug, apropos Zug er fährt gleich ab schnell.", rief Hermine und zeigte Panisch auf die Bahnhofsuhr, die auf eine Minute vor Neun zeigte. Ich ließ Hermine und Ron vorgehen und stieg dann als letzte ein und drehte mich noch einmal um, um mich von London ein weiteres Jahr zu verabschieden. In dieser Welt gehörte ich nach Hogwarts und nach Gryffindor.
Ja ihr habt richtig gehört, ich Lucy Bennet, war eine Gryffindor.
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Blond Demon
FanfictionLucy Bennet hat nun ihr 6. Schuljahr angetreten, bereit, wieder ein neues Jahr auf der, ihrer Meinung nach, besten Schule zu verbringen. Dieses Jahr wird jedoch anders, denn es schleichen gefährliche Gestalten im Schloss umher und man kann keiner S...